A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1985 (Debrecen, 1986)
Természettudomány - Lovas Márton–Ötvös János: Boden-coleopterologische Untersuchungen im Wald „Nagycsere-erdő” bei Boda 1984
Márton Lovas—János Ötvös BODEN-COLEOPTEROLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN IM WALD „NAGYCSEREERDŐ" BEI BODA 1984 In der vorliegenden Arbeit stellen die Verfasser die Ergebnisse ihrer Sammlungen mit Bodenfallen aus dem Jahre 1984 vor. Im Zeitraum vom 2. April bis zum 28. September 1984 waren in dem unter dem Namen „Nagycsere-erdő" bezeichneten Wald, der sich längs der Gemeinde Boda etwa 20 km nördlich von Debrecen erstreckt, zehn Äthylenglikol-Bodenfallen (Bodenfallen nach Barber) ständig in Betrieb. Das Material aus den Fallen wurde monatlich aufgearbeitet, und anhand der so erhaltenen Angaben wird die Coleoptera-Fauna von der Bodenoberfläche des Waldes vorgestellt. Bei dem Boden des Sammelgebietes handelt es sich um lösshaltigen Sand, der sich im Pleistozän abgelagert hal. Vom Gesichtspunkt der an der Bodenoberfläche lebenden Käfer-Fauna her darf diese Gebiet also als Übergang zwischen dem lösshaltigen Hajdúhát und der mit Sand bedeckten Nyírség betrachtet werden. Auf diesem Boden mit Übergangscharakter wurden in der Gemarkung von Hajdúszentgyörgy im Jahre 1981 im Wald von Szentgyörgy schon ähnliche Untersuchungen durchgeführt, über welche dann auch in einer Studie berichtet wurde, Somit werden die in Boda gesammelten Angaben vollständiger und das Bild über die Käfer-Fauna wird mehr gegliedert. Der Wald „Nagycsere-erdő" bei Boda ist ein rund 80 Jahre alter typischer Eichenhain mit Maiglöckchen (Convallario- Quercetum roboris). Der in die gleiche Assoziation gehörige Wald von Szentgyörgy und der Grosse Wald von Debrecen sind mit dem Wald von Monostor verbunden und bilden so eine Maiglöckehen-Eichenhain-Waldung von grosser Ausbreitung. Die klimatischen Bedingungen sind für die Herausbildung dieser Wälder sehr günstig. Hier kann eine Vermischung des Klimas der kühleren Nyírség und der wärmeren, trockeneren Hajdúság — des Mittleren Theissgebietes — beobachtet werden. Nach der Klimaeinteilung von Koppen erhielt dies den Index Cfbx (z). Auf der Bodenebene des „Nagycsere-erdő" bei Boda gingen 733 Coleoptera in die Fallen. Nach der Bearbeitung ergab sich dieses Käfer-Material als die Individuen von 7 Familieserien, 11 Familien, 4 Unterfamilien und 29 Arten. Bei der Untersuchung der geohraphischen Verbreitungscharakteristika konnte festgestellt werden, dass 48,27% aller gesammelten Arten in ganz Europa verbreitet sind. 27,58% der Arten sind in Euro-Siberien verbreitet. Von palearktischer Verbreitung sind 20,58% der Arten. Auf der ganzen Erde verbreitet ist nur eine Art unter den hier gesammelten, das sind 3,44%. Untersucht wurden auch die Verbreitungsverhältnisse der Arten in Europa. So sind in ganz Europa 21,42% verbreitet. In Nord- und Mitteleuropa leben die europäischen Arten 35,71%. Nur für Mitteleuropa sind 14,28% charakteristisch. In Südeuropa und der sog. pontischen Gebieten leben 28,57%. In Verhältnis zu allen gesammelten Arten wurden auch die in Europa verbreiteten Arten untersucht. Demnach sind in Gesamteuropa 10,34% der gesammelten Arten verbreitet, In Nord- und Mittel- Europa leben 17,24% aller gesammelten Arten. Nur in Mitteleuropa kommen 6,89% aller gesammelten Arten vor. In Südeuropa und in der pontischen Region leben 14,79% der Arten. Die Verfasser untersuchten auch die Aktivitätscharakteristika. In diesem Wald konnte im Monat Juli ein hervorstechender Maximalwert registriert werden. Wenn man den Verlauf der Aktivitätskurve betrachtet, so vermehren sich die Ergebnisse vom April im Mai um das Dreifache, im Juni kann ein Absinken beobachtet werden, im Juli hingegen ein hervorstechendes Sammelergebnis, worauf im August ein erneutes Absinken folgt, welches sich dann als beständig erweist und im September auf die für April charakteristische Individuenzahl einpendelt. Bei einer Untersuchung der Zahl der gesammelten Arten in den einzelnen Monaten können ähnliche Feststellungen getroffen werden: Im April wurden in den Fallen 12 Arten, im Mai 15 Arten, im Juni 9 Arten, im Juli 17 Arten, im August 13 Arten und im September 3 Arten gesammelt. Von den Verfassern wurden auch die Dominanzproportionen untersucht. Im Monat April kam die Art Catops picipes F. mit dem höchsten Dominanzwert vor. In den Monaten Mai, Juni, Juli und August ist Pterostichus anthracinus 111. die häufigste Art. Für September wurde Catops nigricans Spence dominant. Abwechslungsreicher zeigt sich die Zusammensetzung der Arten bei den Arten mit dem zweithöchsten Dominanzwert. Hier erreichen im April Pterostichus oblongopunctus F., im Mai Gyrophaena manca Er., Juni Catops nigricans Spence, im Juli Necrophorus vespiUo L., im August Catops nigricans Spence und im September Pterostichus vulgaris L. diesen Wert.