A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1985 (Debrecen, 1986)

Történelem - Ács Zoltán: Die urbarialen Verhältnisse der deutschen Kolonisten einer Stadt auf der Süd-Tiefebene in dem 18. Jahrhundert

Acs Zoltán Die urbarialen Verhältnisse der deutschen Kolonisten einer Stadt auf der Süd-Tiefebene in dem 18. Jahrhundert Die hier veröffentlichte Studie ist ein kurzer Auszug, eine Zusammenfassung jener grösseren Arbeit, deren Ziel es ist, die urbarialen Verhältnisse der sich in Gyula angesiedelten Deutschen von der Ansiedlung bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu zeigen. Wir sind der Meinung, dass die Untersuchung der deutschen Ansiedlungen und Siedlungen im Komitat Békés eine interessante und spannende Aufgabe ist, denn auf diesem Gebiet lebten die Deutschen seit ihrer Niederlassung von den anderen, die auf einigen Gebieten eine geschlos­sene Kette deutscher Siedlungen bildeten, völlig isoliert (Bánát, Komitat Szatmár, Baranya, usw.). Diese spezielle Situation zwang sie dazu, unter Beachtung der örtlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten sowie ihrer eigenen ethnischen Traditionen sich in jene vielsprachige (ungarisch, serbisch, rumänisch und zigeunerisch) an Kultur und Traditionen reiche Bevöl­kerung einzugliedern, deren grösser Teil sich ebenfalls zu dieser Zeit hier angesiedelt hatte. Wir versuchen diesen Prozess zu verfolgen, ob und wie weit es den deutschen Siedlern unter den veränderten geographischen Verhältnissen gelungen ist, ihre entwickeltere wirtschaft­liche Kultur zu bewahren. Zur gleichen Zeit haben wir den Versuch unternommen, auch die Veränderungen zu verfolgen, die in der Wirtschafts- und Lebensweise der Deutschen er­folgten. Komitat Békés nach den Verwüstungen Das Komitat Békés war infolge seiner geographischen und strategischen Lage während der türkischen Belagerung fortwährend ein Kriegschauplatz. Unser Gebiet war eines der Komitate, das sich während der 150 jährigen türkischen Belagerung am meisten entvölkernte. Während vor der Belagerung im Komitat 1400 Siedlungen zusammengeschrieben wurden, ging das Komitat laut einer Erfassung des Nagyvárader Stifts soweit zugrunde, dass es nur „wilde Tiere und die Vögel des Him­mels hier einen Überschlumpf fanden". 1 Nach dem Frieden von Karlóca (der 26-ten Januar 1699) begannen die Bewohner, die einst aus diesem Gebiet geflohen waren und sich in Sümpfen und Rohrdikichten verstecktgehalten hatten, langsam in das Komitat zurückzukehren. Die „neue Landnahme" hatte zwei Quellen: 1. Ein Teil der wegen des Krieges entflohenen Einwohner kehrte zu seinem früheren Wohnsitz zurück; 2. Aus den nördlichen Komitaten dagegen kamen ewangelische Slovaken sowie kalvinistische und katholische Ungarn. Ein Teil von ihnen wanderte wegen der schweren Steuerlasten und wegen des verwildenten Bodens, der erst nach Jahren eine Ernte versprach, nach Süden weiter. 2 Bis 1700 bevölkerten sich nur Gyula, Csaba, Gerla, Doboz, Vári und Dévaványa so, dass die Bevölkerung von Gyula z.B. zu dieser Zeit grösstenteils aus Raizen, die Soldaten waren, bestand. Die Komitatsverwaltung wurde 1699 retabliert. 3 Sie könnte aber ihre Funktion in Wirklichkeit erst 1715 beginnen, als das Komi tat Békés rechtlich wieder an das Land angegliedert wurde. Bis dahin wurde es durch die Kammer und den Militärrat verwaltet. Zu dieser Zeit bestand das Komitat dem Besitzrecht nach aus drei Herrschaftsgütern, von denen das Gyulaer Fünfsechstel der Gesamtfläche ausmachte. 4 1 Scherer Ferencz: Békés vármegye társadalma. 1695—1848. (Gyula, 191) 3. p. 2 Implom József: Olvasókönyv Békés megye történetéhez. 1695—1848. Békéscsaba, 1971. 38—39. p. 3 Ember Győző: Az újratelepülő Békés megye első összeírásai 1715—1730 (Békéscsaba, 1977) 88. p. 4 Scherer: s. o. 5. p. 113

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