A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1981 (Debrecen, 1983)

Történelem - Nyakas Miklós: Die Organisierung des Komitats Hajdu 1876/77

biet des Munizipiums ihre Tätigkeit im Sinne des Gesetzes ohne Unterbrechung weiter fortsetzen sollen". Er machte auch darauf afumerksam, dass auf der Gründungsversammlung des neuen Komitats alle Virilisten und gewählten Ver­treter aus dem Gebiet des Munizipiums zu erscheinen haben. 16 Bekanntlich drängte neben den seinerzeit so oft erwähnten „asischen" Zuständen auch die gefährdete Finanzlage des Landes auf diese Verwaltungsreform. So nimmt es auch nicht Wunder, wenn Kálmán Tisza dem Obergespan Lajos Miskolczy den eindringlichen Rat gab, ihm das Budget des neuen Komitats „nach der Aus­schussvollversammlung unverzüglich zu unterbreiten". 17 Als allgemeines Leit­prinzip gab er in sämtlichen an das Munizipium adressierten Allgemeinverord­nungen heraus, dass eine Erhöhung der Stellenanzahl in der Administration so­wie eine Erhöhung der Gehälter gar nicht in Frage kommen. Später zeigt es sich aber, dass es hier in dem neu gebildeten Komitat zu einigen Veränderungen kam. Jedenfalls drängte Kálmán Tisza noch im August in seinem an das Komitat Hajdu gerichteten Schreiben darauf, den Budgetvorschlag des Munizipiums für das laufende Jahr zusammenzustellen, die Angaben über die Beamten „in An­betracht der schwerwiegenden Finanzverhältnisse des Staates" zu schicken und diese Aufstellung „allein auf die unumgänglichsten Ausgaben beschränkt und nach Berechnungen, die mit der grössten Sparsamkeit ausgeführt wurden", an­zufertigen. 18 Eine ebenfalls erforderliche Anweisung war die Schaffung eines vorübergehenden Munizipalstatuts für das Komitat. 19 Auf Anweisung des Premier- und Innenministers hielten die neu gebildeten oder umgebildeten Komitate am 4. September 1876 ihre Gründungsvollversamm­lung. So auch das Komitat Hajdú! Nach der Festrede des Obergespans würdigte Gábor Weszprémy, einst Vizestadthaputmann des Amtsbereiches Hajdú und jetzt Untergespan des neuen Komitats die Verdienste des Amtsbereiches Hajdú: „In diesem feierlichen Augenblick, wenn wir an der Schwelle des Geschehens stehen, wenn dies bescheidene, auf seine Vergangenheit aber stolze Munizipium verschmilzt, mögen viele wohl wehen Herzens erschienen sein ..., ob sie viel­leicht in dem neuen Komitat ein liebes Zuhause finden ...". Ein altes Komitat zu leiten, nannte er keine grosse Aufgabe, „doch ein neues Komitat, welches aus bislang nicht zusammengehörigen Teilen zusammengesetzt ist, richtig zu regie­ren, ... das verlangt tiefe Einsicht und Geduld". Nachdem diese feierlichen Worte verklungen waren, schritt man zur eigent­lichen Arbeit über, genauer gesagt zur Übergabe des Archivs, der Waisenange­legenheit und des Kassenbestandes. Hierzu hatte man zwar früher schon offi­zielle Massnahmen eingeleitet, doch jetzt wurde dies auch in aller Öffentlich­keit dem Untergespan von der Vollversammlung übertragen. Es wurden auch Entscheidungen über die Fahne und das Wappen des neuen Komitats getroffen. Auf den Vorschlag von Imre Lengyel aus Hajdúböszörmény wurden die Farben Blau und Weiss und auch das Wappen des ehemaligen Amtsbereiches Hajdú bei­behalten. Das Wappen erschien auch auf dem neuen Siegel des Komitats mit der Umschrift Siegel des Komitats Hajdú. Dass sich hiergegen allein Miklós Ko­vács aus Hajdúszoboszló erhob, indem er behauptete, der Amtsbereich Hajdú hätte kein gesondertes Wappen besessen, darf als ein erneutes Aufflammen des sich in den letzten Jahren dieses Amtsbereiches äusserst zugespitzten Verhält­nisses zwischen Szoboszló und Böszörmény gesehen werden. 20 Auf der konstituierenden Generalversammlung wurde die Gründung des 16 HBmL. 901. с 1. Főisp. ir. 1/1876 H. A belügyminiszter Weszprémy Gáspár alka­pitánynak. (An den Stadthauptmann, den Innenminister Gáspár Weszprémy) Bu­da-Pest, 11. Aug. 1876. 17 Ebenda. 8/1876 H. főisp. 18 Ebenda. 1/1876 H. főisp., 11. August 1876. 19 Ebenda 20 Ebenda. IV. B. 902. a. 1. 4. Sept. 1876. und Debreczeni Ellenőr 4. Sept. 1876., Jhg. III. 172/2. Die alten Stempel des Amtsbereichs Hajdú liegen im Nationalmuseum. 231

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