A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1980 (Debrecen, 1982)

Természettudomány - Szathmáry, László: Wirkung der ökologischen Faktoren auf die Siedlungsverhältinsse der neolitischen Bevölkerungen in der östlichen Region des Karpatenbeckens

László Szathmáry Wirkung der ökologischen Faktoren auf die Siedlungsverhältnisse der neolitischen Bevölkerungen in der östlichen Region des Karpatenbeckens Die Veränderungen der ökologischen Faktoren bildeten immer die kardi­nalen Punkte der Mikro- und Makroevolution der Lebewelt. Die Gestaltung der Klimakomponenten brachte neben der Modifizierung von Flora und Fauna die verschiedenen demogenetischen Zustände der Humanpopulationen hervor. Auf die Migration der spätmezolithischen und frühneolithischen Bevölke­rungen war die Klimaveränderung zwischen dem altholozenen Haselnussalter (das Boreal) und dem Eichenalter I (Atlantikum) von grosser Wirkung. Laut pol­lenanalitischen Untersuchungen von Zólyomi (1952, 1953) am Balaton nahm der Anteil an Wärme beanspruchenden Laubbäumen (Quercus, Tilia, Ulmus) während des Mezolithikums plötzlich zu, was mit dem Rückgang des Anteils an Pinus einherging. Die relative Häufigkeit von NAP erhöhte sich auf 90%, was auf kontinentales Klima, Klimatisches Steppenland hinweist. Es entstanden in der Tiefebene grosse, zusammenhägende Steppengebiete (Stipa-Festuca-Chrysopogon). Die bewässerten Gebiete (haupt­sächlich das Überschwemmungsgebiet der Flüsse) wurden stellenweise durch Pappel-Weiden-, (Populeto-Salicetum) bzw. Eiche-Ulme-Eschewälder (Querceto­Ulmetum) bedeckt (Soó 1959). Entsprechend dem niedrigen Anteil an nassen Gebieten bedeckten geschlossene Wälder nur einen winzigen Teil der Tiefebene. In der Nylrgegend (das nordöstliche Gebiet von Ungarn) gab es wahrscheinlich kein lebendes Flusswasser. Die Flüsse der oberen Pleistozäns (Ondava, Ung, La­torca, Tapoly) waren im Boreal flach und periodisch, während sich das mor­phologische Antlitz in der Donau und der Theiss durch wesentliche Sand­bewegung ein wenig umformte (Borsy 1977, 1961). In der Zeitperio­de vom Ende des Pleistozäns bis zum Beginn des Atlantikums machten die Flüsse Theiss und Szamos (die am Ende des Pleistozäns noch in dem Ér-Tal flössen) und die schon erwähnten Flüsse einen Umweg in Richtung Nord-West um die Nyirgegend herum im Zusammenhang mit dem Absinken von Bodrog­köz und dem Flachland Szatmár-Bereg (Borsy, Molnár und Somogyi 1969, Sü­meghy 1944). Eine ähnliche Szene spielte sich auf dem Gebiet zwischen der Donau und der Theiss in Verbindung mit den Donauarmen ab. Diese Verän­derung — wie wir dies später noch sehen werden — wurde gemeinsam mit der Vegetationsgestaltung später der wichtigste Faktor für die Ansiedlung der frühneolithischen Bevölkerungen. Während des kontinentalen Klimas der Haselnusszeit trockneten die Sümpfe der Tiefebene aus und wurden unfähig den Pollen zu halten. Darum fehlt die der V. pollenanalitischen Phase entsprechende Schicht bei mehreren Sümpfen, wo es den Sumpf schon in der Fichte-Birke-Periode, die der Periode des Mezo­lithikums voranging, gab (Phase III) und seine Schichten dauern vom Beginn des Atlantikums an bis zur Gegenwart fort (Borsyné und Borsy 1955, Csinády 1954, 1959, 1960, Járai—Komlódi 1968, Miháltz und Miháltz—Faragó 1965, Kintzler 1936, Vozáry 1957, Zólyomi 1958). Unter solchen ökologischen Bedingungen konnte die Tiefebene in dem Mezolithikum nicht dichtbewohnt sein, und die 73

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