A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1980 (Debrecen, 1982)

Természettudomány - Szathmáry, László: Wirkung der ökologischen Faktoren auf die Siedlungsverhältinsse der neolitischen Bevölkerungen in der östlichen Region des Karpatenbeckens

Annahme, dass die Jagd auch im Falle der schliesslich am Lauf der grösseren Flüsse lebenden Bevölkerungen eine wesntliche Rolle spielte, ist zu verstehen. Die Kontinentalität des Klimas fiel am Ende der Haselnusszeit mit der Mässigung der Extreme ab und glich sich einwenig aus, man könnte sagen: das Klima modifizierte sich in „mediteraner" Richtung. Die Zunahme des Nieder­schlages war für die Verbreitung der Laubbäume (Quercus, Ulmus, Tilia, Fra­xinus) günstig. So entstanden im Früh-Neolithikum (am Anfang von Atlanti­kum) in der Tiefebene geschlossene Klimazonen-Assoziationen. Diese Klima­veränderung gestaltete als das kontinentale Klima in eine Richtung hin, sodass die Vegetation — was das Verhältnis der geschlossenen Wälder und der offe­neren bewaldeten Steppen betrifft- der heutigen beinahe ähnlich wurde. In An­betracht der einzelnen Ergebnisse der gegenwärtigen Klima- und Vegetationsun­tersuchungen bietet sich uns nicht nur im relativen, sondern auch im absoluten Sinne auf diese Zeitperiode bezogen eine günstige Möglichkeit. D. h. gerade in Bezug auf den Anfang des Neolithikums verfügt man über eine günstige Mög­lichkeit zur Lösung der Analyse, entsprechend den Niederschlagverhältnissen aufgrund bestimmter Klimazonen-Assoziationen Vergleiche anstellen zu können. In der östlichen Region des Karpatenbeckens die Verbreitung der Körös-Kultur zeigt den Beginn des Neolithikums an. Ihre Ausbreitung ist der Abbildung 1. zu entnehmen (Kalicz-Makkay 1972). Wie zu sehen ist, bildet die nördliche Grenze der Kultur der Fluss Körös. Obwohl es sich um ein Volk handelt, das eine Le­bensweise entlang des Flusses betreibt, hat man keine annehmbare Erklärung dafür, warum sich dieser Kulturkreis entlang der Theiss nicht weiter nach Norden erstreckte (ähnlich der Erstreckung entlang der Donau). War dieses nördlich der Flüsse Körös liegende Gebiet überhaupt zur Zeit der Herausbildung der Kultur bewohnt? Mit Rücksichtnahme auf den Mangel an mezolithischen Funden ist die Frage archeologisch sozusagen unzugänglich, d. h. wir können das Dasein einer Bevölkerung, die das Mezolithikum überlebte, in der nördlichen Tiefebene mit Funden nicht beweisen. Wenn aber diese nördliche Grenze nicht mit dem Dasein einer örtlichen Bevölkerung erklärt wird, dann muss die Antwort in der Gestal­tung der ökkologischen Komponenten gesucht werden. Wenn wir zuerst den Charakterunterschied der durch das Klima beein­flussten Vegetation innerhalb des Gebietes der Kultur und auf den davon nörd­lich liegenden Gebieten zu beurteilen versuchen, dann sind wir hauptsächlich auf die ökologischen Komponenten der früheren Etappe der Kultur neugierig. (Zur Zeit der späteren Periode der Körös-Kultur werden nähmlich die Fundorte der sog. Szatmár-Gruppe auf dem nördlichen Gebiet jenseits der Theiss ausfindig gemacht. So kann es möglich sein, dass diese ökologischen Ansprüche von der Bevölkerung der späteren Periode der Körös-Kultur abweichen. Abbildung Nr. 1. zeigt laut Borhidi 1961 die nach Klimazonen geschlossenen Waldgebiete, bzw. auch die Ausdehnung der bewaldeten Steppe von Ungarn. Es war zweckmässig keine Pflanzenassoziationen sondern Absonderung anzu­wenden, weil sich die Tierwelt der geschlossenen Waldgebiete und der bewal­deten Steppe voneinander unterscheidet und neben den verschiedenen Möglich­keiten des Jagens dem Menschen als andersatiger Wohnort dient und dadurch zur Entstehung von unterschiedlichen Lebensweisen führt. Das Grenzgebiet mag — eben im Sinne bis zu einem gewissen Grade der relativen Stabilität der kli­matischen Grenzen — auch neben den von den heutigen, wesentlich abweichen­den klimatischen Verhältnissen bestanden haben, natürlich im Bezug auf die dem allzeitigen Klima entsprechenden Klimazonen-Assoziationen. Wenn auf die­ser Karte die Verbreitung der f rühneolitischen Körös-Kultur, sowie die Fundorte der Szatmár-Gruppe, die zur gleichen Zeit wie die spätere Periode der vorigen Kultur existierte, dargestellt wird, dann kommen wir zu folgenden Feststel­lungen : 1. Die Körös-Kultur dehnt sich nicht über die Grenze der Vegetation der heutigen bewaldeten Steppe aus. 74

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