A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1979 (Debrecen, 1981)

Régészet - Patay Pál: Drei Bronzeeimer

Pál Patuy DREI BRONZEEIMER Es steht über allen Zweifel, dass das blühendste Zentrum der spätbronzezeitlichen Bronze­industrie von Europa sich in dem nordöstlichen Teil der Grossen Ungarischen Tiefebene befand. Der Verfasser stellt jetzt drei neuere, auf diesem Gebiet zum Vorschein gebrachte Bronzeeimer vor. Es wurden im April 1964 in Püspökladány im Laufe einer Bauarbeit zwei Eimer gefunden. Sie waren ineinander gesteckt, mit dem Mund nach unten gestellt in einer Grube verborgen, derer Durchmesser kaum grösser war, als der der Eimer. In der Umgebung gab es keine anderen Funde oder irgendeine an eine Siedlung anspielende Erscheinung. Den Körper des grösseren Eimers (Abb. 1—3) bilden 3 Platten (zwei an den Seiten, eine am Boden). Die Henkel wurden zum Rand durch Kegelkopfniete festgemacht; zwischen diesen ist eine Verzierung zu sehen, die aus 6 kegelförmigen Wülsten besteht. Sein Boden wird durch 4 Stei­feschienen gestärkt. Seine Höhe ist 33 cm. Der kleinere Eimer (Abb. 4—5) wurde nur aus zwei Platten aneinandergefügt. Auch seine Henkel sind durch Kegelkopfniete zum Rand festgemacht. Die Ver­zierung der Henkel besteht aus eingeritzten Linienbündeln. Seine Höhe ist 24,5 cm. Der dritte Eimer kam 1976 aus einer Privatsammlung in das Museum von Berettyóújfalu (Abb. 6—-7). Sein Fundort ist wahrscheinlich Bakonszeg (eventuell Berettyószentmárton). Auch sein Körper wird durch 3 Platten gebildet. In seine Henkel — die auch durch Kegelkopfnieten zum Rand festgemacht sind — war ursprünglich ein grösserer Ring eingezogen, was aus Abwetzungen des anderes festgestellt werden kann. Die Henkel sind mit eingeritzten Linienbündeln verziert. Seine Höhe ist 37,5 cm. Alle drei Eimer gehören in die Gruppe, die von G. Merhart als Typus Kurd gekennzeichnet wurde. Die in diesen Typus gehörenden Stücke sind — was die Höhe anbelangt — ganz verschieden. Unserem Eindruck nach handelt es sich in dieser Hinsicht um verschiedene Gruppen, die nicht nur auf Grund von Ausmass, Aufbau, sondern auch von Verbreitung, Verfertigungsort und Zeit sich voneinander abweichen. In eine der Gruppen — derer Stücke von dem Verfasser aufgezählt werden — gehören kleinere (17—21 cm hoch), aus zwei Platten angefertigten Eimer (eine Ausnahme bildet der Eimer von Bi­zovac). Es wird im engeren Sinne Gruppe Kurd genannt. Die Mehrheit der anderen, in dem Kar­patenbecken zum Vorschein gebrachten — und auch hier aufgezählten —• Eimer sind wesentlich grösser, als die vorigen. Ihr Körper wurde aus drei Platten gemacht, der Henkel mit Ring versehen Obwohl diese kein solch einheitliches Bild zeigen, als die vorigen — ein Teil von diesen kennt man nur anhand von Bruchstücken —• so ist es möglich, dass sie mehrere typologische, verbreitungs­mässige und zeitliche Gruppen bilden. Vorläufig werden diese unter dem Namen Gruppe Hosszú­pályi zusammengefasst. Hierher werden auch die jetzt vorgelegten drei Stücke gezählt. Von den aufgezählten Stücken sind die Eimer von Bakonszeg und Hosszúpályi (Abb. 8) auch durch ihre Grösse beinahe gleich. Der grössere Eimer von Püspökladány weicht sich schon in einigen Bezügen von jenen ab, besonders aber der kleinere durch seine Grösse und seinen aus zwei Platten bestehenden Aufbau. Keiner von den zwei Eimern hatte einen Ring in dem Henkel. Der Eimer von Marosvécs (Brincovenesti) überragt alle in der Grösse. Die Henkelbruchstücke von Kemecse und Szenterzsébet sind gegossen und nicht aus Blech ausgeschnitten, ausserdem wurden sie durch Flachkopfniete gehalten. Man kennt den Stutzen von zwei Eimer auch aus dem nordöstlichen Randgebiet der Tiefebene, deren Typus aber nicht festgestellt werden kann. Die Stücke der im engeren Sinne genommenen Gruppe Kurd kommen westlich von der Donau­linie vor, die den Karpatenbecken in Richtung Nord-Süd durchschneidet; die Stücke der Gruppe Hosszúpályi sind aber östlich davon aufzufinden. Gegenüber der Meinung von Merhart fällt also die Verbreitung der letzteren und vom Typus Hajdúböszörmény zusammen. Die aus geschlossenen Fundumständen stammenden Stücke der im engeren Sinne genom­menen Gruppe Kurd begann man —• die Meinung der Forscher in Betracht genommen — wahr­scheinlich im Laufe der Periode HA X zu erzeugen, aber sie waren wahrscheinlich noch auch in der 77

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