A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1978 (Debrecen, 1979)

Történelem - Trócsányi Zsolt: Zsigmond Rákóczi (Geburt einer Dinastie)

Zsolt Trócsányi ZSIGMOND RÁKÓCZI (GEBURT EINER DINASTIE) Der Verfasser schreibt in seiner Abhandlung über den ersten Rákóczi-Prinzen, über Zsigmond Rákóczi. Der erste Prinzmitglied der Familie scheint unbedeutend zu sein, er herrscht nur ein Jahr lang, aber auch zu dieser Zeit bleibt er neben dem Glanz von Bocskai im Hintergrund. Zur Zeit seiner Herrschaft erfolgt eines der grössten Vorbrechen der Stände in Siebenbürgen —• man könnte ihn für eine uninteressante, schwache, durch den Zufall aufgeworfene Person halten. Die Kenntnis seiner ganzen Laufbahn zeigt ihn ganz anders, und zwar einen, der sich schon über alle Tugenden der spä­teren Rákóczis verfügt. Er beginnt seine Laufbahn, wie die anderen Jungen von gleichem gesellschaftlichen Rang: er ist Offizier von unterem Rang in der Burg von Szendrő. Er ist um 30 als seine Karriere eine schnelle, entschiedene Verbesserung zeigte: in den Jahren 1583—84 ist er Kapitän der ungarischen Reiter in Szendrő, bald wird er aber Befehlshaber der ganzen ungarischen Besatzung, und im Jahre 1586 ist er schon Generalkapitän der Burg. Inzwischen benutzt er die gar nicht kleinen Möglichkeiten des Weinhandels nach Polen, wo­durch er reich wird. So kann er hohe Summen dem Hauptkapitän von Oberungarn und der Zipserer Kammer für die Benötigungen der Grenzburge verleihen. Die Schatzkammer bezahlte einen derart, wie es damals üblich war : mit Pfandbesitz. Zsigmond Rákóczi ist noch Offizier von unterem Rang in der Besatzung von Szendrő, als er schon Pfandbesitzer von Szerencs ist. Er verschafft sich mehrere Güter noch, den Sprung in seiner Karriere bedeutet aber nicht die Vermehrung des materiellen Ver­mögens. Um 1587 heiratet er Judit Alaghy, die Witwe von András Mágochy, einem der grössten Grundherren von Oberungarn. Durch diese Heirat bekommt er auch die Mágochy-Güter: die Güter von Munkács, Torna und Lednic, wodurch er auf einem Schlag der Grundherr von zwei Komitaten, Bereg und Torna wird. Durch seine Frau kommtd ie Grundherrschaft von Regéc und einige Boden­anteile von hohem Werte in den wichtigsten Weinzüchterortschaften von Hegyalja auf seine Hand. Er ist am Anfang seiner dreissigen Jahre, als er Hauptkapitän der Besatzung von Eger (Erlau) wird. Damals stand schon die Frage der Besatzung der Hauptkapitänstelle der Grenzburgen seit Jahrzehn­ten zur Diskussion zwischen den ungarischen Ständen und der Zentralregierung. Nach langen Dis­kussionen fällt die Wahl der Nobilität von Oberungarn im Mai 1588 auf eine der damals populärsten Personen, auf Rákóczi. Zur Erhaltung der Burg dient das ganze Einkommen des Erlauer Bistums, die bistümlichen Einkünfte der Dörfer der Komitate Heves und Borsod, die Zehnten von zwei Komitaten in Oberun­garn und eine Menge sogenannte ausserordentlichen Einkünfte als finanzielles Mittel. Ein Grossteil der Einkünfte wurde schon zur Zeit der türkischen Belagerung verloren und ein Teil des Bischofsgutes wurde von dem früheren Hauptkapitän verpfändet. Unter solchen Umständen ist die Besatzung unbezahlt, sie plündert und revoltiert. Diese halbfertige Burg bekommt Rákóczi — jetzt soll er seine Fähigkeit möglichst schnell be­weisen. Es passiert in der Schlacht von Szikszó im Október 1588. Diese Schlacht ist eigentlich eine grössere Grenzlandschlägerei. Der Marktflecken bezahlt die Steuer dem Budaer Pascha schon unor­dentlich, worauf der Pascha Szinán eine Strafexpedition gegen die Stadtbevölkerung schickt. Rá­kóczi zog aus der Burg gegen die Türken nicht nur mit der Besatzung, sondern mobilisierte mit ehren­werter Schnelligkeit andere Truppen. Er hat Besatzungen aus den anderen Grenzburgen aufgeboten. Die Türken hörten darauf mit der Belagerung der Schlosskirche von Szikszó auf und warteten kriegs­bereit auf Rákóczi. Die Schlacht entschied am Ende der Unterkapitän von Rákóczi mit seinen 800 Reitern; Szikszó ist der türkischen Gefahr entronnen und Rákóczi wurde auf einmal ein gefeierter Held ; bald verkündigte ein historischer Gesang die Heldentat von Rákóczi und seiner Mitkämpfer. Nach dieser Schlacht ist er noch drei Jahre lang Burgkapitän, setzt den Neubau der Burg fort. 1591 nimmt er aber für eine lange Zeit von der öffentlichen Rolle Abschied. Er setzt sich jetzt mit voller Kraft auf den Besitzgewinn, auf den Handel, in erster Linie auf den Weinhandel. 111

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