A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1974 (Debrecen, 1975)

Művelődéstörténet, irodalomtörténet - Tóth Béla: György Maróthis Arbeiten in der Geographie

Béla Tóth GYÖRGY MARÓTHIS ARBEITEN IN DER GEOGRAPHIE In Debrecen begann die Entwicklung der Geographie mit ludiciaria Astrologia, avagy <az üstökös csillagok felől való Indicium (Judizium über die Komete) von György Komáro­mi Csipkés (1628-1678), erschienen 1665, das auch für astronomische Geographie betrach­tet werden kann. Den nächsten Schritt bedeuteten die Abschnitte Physica generalis und Fhysica specialis aus der Philosophia von Márton Szilágyi-Tönkő (1642-1703), erschienen in Heidelberg 1678, die auch die Lehre über das Himmelreich („Welt über dem Mond") und über die Erde („Welt unter dem Mond") enthalten. Das Auftreten der genaugenommenen, von der Philosophie abgesonderten, sich an die Geschichte anknüpfenden Geographie bezeichnen in Debrecen die Tätigkeit und die Werke von Pál Lisznyai Kovács. Seine Professionum Scholosticarum Opera (Debrecen 1683, 1687, 1690), Magyarok Chronicája (Chronik der Ungarn, Debrecen 1692) und andere Aufsätze wollen alle die Leser und Schüler über den Schauplatz der Ereignisse, über die Lage der erwähnten Völker orientieren, und enthalten auch primitive, landkartenartige Skizzen. Er möchte auch seine Anhänger über den Nutzen der geographischen Methode überzeugen; „Hanc methodum Geographicam in tui gratiam conscriptam consule" - sagt er als Rector in seiner Antrittsvorlesung, die er völlig dem Unterricht Erdkunde gewidmet hat. (Prof. Schol. Pars Prima, Einleitung, ohne Seitennummer.) Die Tradition hat also recht, die den Anfang des Unterrichts der beschreibenden Geographie und des Gebrauchs der Landkarten mit seinem Namen verbindet. Den grössten Schritt auf dem Weg der Entwicklung, vorwiegend den Aufstieg auf europäisches Niveau hat aber auch diese Disziplin in Debrecen und im ganzen Ungarn mit der Tätigkeit des hochgelehrten, vielseitigen und unermüdlichen Professors György Ma­róthi (1715-1744) getan. Maróthi hat sich bewusst auf seinen Beruf vorbereitet. Während seiner sibenjärigen Studienreise im Ausland hat er eine ganze Reihe geographischer Bü­cher gekauft, und darum hat er auch an der Universität Groningen die Geschichte mit der Geographie verknüpfenden Vorlesungen von Leonard Offenhaus gehört, was uns auch se : ne gebliebenen Briefe und Bücher beweisen. Ebenso hat er vom Ausland Globusse mit­gebracht, die auf ziemlich abenteuerlichen Wegen, aber den Anzeichen nach doch in das Debrecener Kollegium eingetroffen sind. Der im April 1738 eingesetzte junge Professor hat seine Vorlesungen sofort mit dem Unterricht der Geschichte und der Erdkunde begonnen. Sein Hörer, der später berühmte Mihály Polgári schreibt über ihn Studienjahr 1738-39: „...Históriás et Geographiam do­centem uno integro anno non sine magno fructu audivi." Den Überlieferungen nach be­gann unser Professor die Geschichte mit dem Altertum und mit der Griechenkunde, und hat die dazu gehörige Geographie innerhalb eines Jahres vollendet, wie er das in einem Brief am 21. März 1739 geschrieben hat. Er setzte dann seine Tätigkeit mit der Vorlesung des römischen Altertums und der Geographie der Neuzeit fort. Darüber wissen wir in erster Linie durch seinen Briefwechsel mit dem Basler Pro­fessor Jakob Christoph Beck Bescheid (Lengyel Ímre-Tóth Béla: Maróthi György neve­lési törekvéseinek külföldi gyökerei. Debrecen 1971.) Es sind aber auch Texte seiner Vor­lesungen in der Geographie geblieben, und zwar in Form von zwei Studentennachschriften in der Bibliothek des Debrecener Kalvinistischen Kollegiums unter den Signaturen R 295/a •und R 295/b, wovon die erste aus 1742, die zweite aus 1744 stammt. Die zwei Handschrif­ten geben zusammen den Text der Vorlesungen, in der ersten fehlen nämlich ein paar Sei­ten in der Geographie des Altertums, und den Abschluss der Geographie der Neuzeit hat der Betreffende Student nicht mitgeschrieben. Beide Hefte enthalten aber den vollen Text 823

Next

/
Oldalképek
Tartalom