A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1974 (Debrecen, 1975)

Művelődéstörténet, irodalomtörténet - Tóth Béla: György Maróthis Arbeiten in der Geographie

von Maróthis Vorlesungen in der Astronomie (Astrognosia). Darüber aber erst später. Der Text der von Maróthi vorgelesenen Geographie des Altertums beginnt mit dem Verzeich­nis der antiken und zeitgenössischen Quellen. Aus den antiken werden Pomponius Mela, aus den jüngeren Christophorus Cellarius, weiter Geographia Sacra von Bochartus und Orbis Romanus von Fridericus Spanhemius vorgehoben. Maróthi leugnet nicht, dass seine Vorlesung der Auszug dieser Werke ist, und diejenigen, die über dieses Thema mehr wis­sen wollen, werden zu diesen Quellen gewiesen. Dann zählt er die besseren Landkarten auf, auch hier zeichnet er die Werke von Cellarius und dem Altorfer Professor David Cöl­ler aus. Danach erläutert er einige geographische Termini. Es folgt die kurze Beschreibung der im Altertum bekannten Gebiete, „more Geographorum" (von Westen nach Osten). Die Methode ist im allgemeinen: nach der Erläuterung der Benennung, Beschreibung der Lage und Umgrenzung von den einzelnen Gebieten werden die hier lebenden Völker und Stäm­me mit Hinweis auf die antiken Quellen aufgezählt. Am ausführlichsten ist die Vorstellung Italiens und Siziliens, wahrscheinlich wegen der antiken historischen und literarischen Be­ziehungen dieser Stätten. Der Verfasser benutzte von Cellarius (Christoph Keller) als Quel­len sowohl Notitiae Orbis Antiqui (Lipsiae 1701, 1708) als auch Geographia Antiqua iuxta et nova (den „Kleinen Cellarius"). Deren mehrere Ausgaben sind auch in der Bibliothek des Kollegiums zu finden. Maróthi folgt aber seinen Quellen nie wortwörtlich, er geht im­mer selbständig, den eigenen Umständen und Zwecken nach um und benutzt auch andere Quellen, sogar die antiken Autoren. Am wichtigsten ist aber, dass auch seine Ansicht von derselben des Cellarius abweicht. Dem deutschen Geographen gegenüber sorgt er immer auch um die Betonung der wirtschaftlichen Bedeutung von den betreffenden antiken Städ­ten und Siedlungen, wie es z. B. bei Gades der Fall ist (S. 4). Diese Methode und Ansicht bekommen in seinen Vorlesungen über die Geographie der Neuzeit eine noch grössere Rolle. Über ihren Anfang berichtet er Beck im Brief vom 26. August 1741. In der Ein­leitung legt er dar, dass er in erster Linie eine politische und historische Geographie bie­ten will, da gerade dies im Geschichtsunterricht vom grössten Nutzen ist. Auch hier macht er einen aufmerksam, die Hilfsmittel der Geographie, die Globusse und Landkarten zu geb­rauchen. Er erwähnt 17 Karten, am liebsten empfiehlt er die von J. B. Homann. Dann schildert er die Geographie der vier Erdteilen, Europas, Asiens, Afrikas und Amerikas, na­türlich den ersten am ausführlichsten, ebenso von Westen nach Osten. Der fünfte Erdteil Australien kommt gar nicht vor, obwohl er über Tasmans Entdeckung hätte wissen müs­sen. Die Erschliessung dieses Kontinentes war aber zu seiner Zeit noch nicht vollendet. Auch hier folgt er der Methode, dass er zuerst die Grenzen des Landes und die grösse­ren Flüsse beschreibt. Dann schildert er die Verwaltungseinteilung und - form. Er ist in der Frage der territorialen Zugehörigkeit sehr gründlich, er folgt sogar ganz ausführlich den damaligen komplizierten Besitzverhältnissen. Auf den einzelnen Gebieten zählt er die wichtigeren Städte auf und sagt über eine jede, warum sie berühmt ist. Er übersieht zum Beispiel nicht, ob sie eine Festung haben, was für eine Rolle sie im Handel oder in der Industrie spielen. Er zählt die in ihnen befindlichen Gymnasien, Akademien, berühmfen Gebäude, historischen Sehenswürdigkeiten auf. Er schildert ausführlich die Staatsform, das Regierungssystem, eventuell ihre Ent­wicklung, und wenn es möglich ist, die zeitgenössischen Herrscher und Staatsoberhäupte. Die ausführliche Schilderung der einzelnen Länder schliesst mit allgemeinen Bemer­kungen. Hier handelt es sich um die Staatsform, Verfassung, Verwaltungssystem des Lan­des, um seinen Boden. Überall hat er eine besondere Aufmerksamkeit den konfessionellen Verhältnissen des Landes gegenüber. Und hier wird seine Aufstellung, seine Zugehörigkeit sichtbar. Über Portugal schreibt er zum Beispiel folgendes : ,,Die Einwohner sind alle Päpst­ler: das furchtbare Gericht der Inquisition duldet auch keine anderen." Er bemerkt aber mit grosser Freude die Glaubenfreihet „in Belgien" wo „einem wegen seiner Religion keine Beleidigung zukommt, sondern die Konfessionen im Frieden nebeneinander leben." Hier legt er gewissermassen die idealen Religionsverhältnisse, in der damaligen Lage in Ungarn fast schmachtend, dar. Das ganze Werk wird aussen der Fülle und Zeitgemässheit der Kenntnisse durch die Genauigkeit und Planmässigkeit charakterisiert. Ist aber auffallend, dass es neben allen Restrebungen nach Genauigkeit und Ausführlichkeit kaum Zahlangaben enthält , ein Zeichen dafür, dass damals die wissenschaftliche Statistik noch nicht entwickelt war. Daher ist zweifellos, dass die Geographia von Maróthi eigentlich eine Stattskunde ist, aber deren entwickeltere Variante vertritt. Während sich die ähnlichen, zeitgenössischen Arbeiten neben der Schilderung der Regierung nur auf die Darlegung des Wappens, der Titel und der Einkommen der Herrscher beschränken, wozu noch die Vorstellung der Fah­nen und Siegel des Landes, der einzelnen Provinze und Städte kommt, kann man so was £24

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