A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1974 (Debrecen, 1975)

Művelődéstörténet, irodalomtörténet - Tóth Béla: György Maróthis Arbeiten in der Geographie

bei Maróthi nicht finden, es treten dagegen die wirtschaftsgeographischen Gesichtspunkte in den Vordergrund. Maróthi hat diese moderne geographische Ansicht auf seiner Studienreise im Aus­land, vor allem in Holland erlernt. Seine Methode und die Tatsache, dass er in seiner Geographie der Neuzeit überall, vorwiegend in Verbindung mit der territorialen Gliede­rung und den staatsrechtlichen Verhältnissen die jüngste Lage darstellt, beweisen, dass sein Wissen und seine Kenntnisse auf dem Niveau seiner Epoche standen. Obwohl er - wie schon erwähnt viele zeitgenössische und ältere geographische Verke hatte, konnte hier seine Hauptquelle der Abschnitt „Neuzeit" des Kleinen Cellarius und bei manchen Teilen auch das Lexikon Basiliense von J. Chr. Iselin sein, das Maróthi samt mit dem Verfasser in der Schweiz kennengelernt, dann in Holland gekauft hat. Maróthi kannte natürlich auch Johann Hübners seit Mitte des 17. Jahrhunderts im ganzen Europa populäres, mehrmal aufgelegtes und neubearbeitetes Lehrbuch. Darauf weist zum Beispiel auch die Tatsache hin, dass er am Anfang von Europas Darlegung den an den Haaren herbeigezogenen Vergleich Hübners gebraucht, Europa ähnle einem sitzenden Mä­dchen. Dieser Gedanke wird in der Handschrift R. 295 a. sogar durch eine Zeichnung aus­gedrückt. Trotz aller neunen Ansichten und Methoden ist es aber klar - wie es auch von un­serem Gelehrten betont wird und in der Geographie des Altertums stark hervorkommt -, dass die Erdkunde hier noch nicht als eine selbständige Disziplin, sondern nur als ein Hilf­smittel zur Geschichte und Literatur gilt. So schreibt auch Cellarius im Vorwort seines grossen Werkes: „Geographia historiarum atque omnis elegantioris doctrinae lumen est." (Cantabrigiae 1703, Praefatio, В verso). Sie ist also aus der Philosophie als einer einheit­lichen Wissenschaft ausgeschieden, hat aber nur den ersten Schritt zum Selbständigwer­den getan. Maróthis Werke sind übrigens als Lehrbücher, und nicht als originale, die Wis­senschaft fördernde Arbeiten zu nehmen. Da er aber die damaligen ausländischen Ergeb­nisse der Geographie nach Ungarn übergesetzt hat, und zwar mit grosser Selbständigkeit und auf einem die Quellen zweifellos erreichenden Niveau, hat er der Entwicklung der Wissenschaft in Ungarn grosse Dienste geleistet, und ist seine Wirkung nicht ausgeblieben. 825

Next

/
Oldalképek
Tartalom