A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1969-1970 (Debrecen, 1971)

Muezológia - Ditróiné Sallay Katalin–Pankotay Lászlóné–Weszprémy Barna: Spektralanalytische Untersuchungen an scythischen Bronzegegenständen

während der Auffahrt und des Betriebes einer Kies - und Sandgrübe von den Arbeitern entdeckt. Manche Stücke kamen auf wechsellvollem Wege an ihren heutigen Platz. Die Stücke des Befundes kamen in drei Gruppen zu uns: in 1940 (Gruppe 1 genannt), 1952 (Gruppe 2) und 1955 (Gruppe 3). Aus dem Material der drei Gruppen wurden über 39 Gegenstände 56 Aufnahmen gemacht, darunter sind 9 goldene Gegenstände und 1 in Haj­dúdorog gefundener szythischer Bronzespiegel (S. Tabellen 1-4). Der Überschuss der Auf­nahmen wird folgendermassen erklärt: haben wir wegen äusserer Veränderungen oder aus anderen Überlegungen (z. B. stärkerem Verschleiss ausgesetzte Teile) vorausgesetzt, dass ein Teil des Gegenstandes aus einem Stoff anderer Zusammensetzung hergestellt würde, haben wir den betreffenden Teil auch extra geprüft. An den Aufnahmeblättern wurde zum Vergleich auch das Spektrum je eines heutigen Bronze- und Eisenmusters bekannter Zu­sammensetzung photographiert, was unsere Arbeit bei der Berechnung des Prozentsatzes der Legierungs- und Schmutzmetalle sehr erleichtert hat. Es ist zu bedauern, dass als die Analyse von den Stücken des Artander Befundes mög­lich wurde, unsere Archeologen - imfolge einer unerkläbar begründeten Selektion - nicht das ganze Material, nur einen kleinen Teil davon zur Spektralanalyse übergeben haben. Die ungarischen Museen sind noch nicht so gut ausgerüstet, dass eine Vorrichtung für spektralanalytische Prüfungen in den Laboratorien für Restauration oder in einer zentra­len Forschungsstätte zur Verfügung stehe. Darum wurde die spektralanalytische Prüfung der Gegenstände - aus Liebe und Ehre der Kultur gegenüber - von Fachleuten der Industrie im Laboratorium für Spektralanalyse vom Gütekontroll- und Werkstoffprüfungsinstitut der Eisen- und Metallwerke Csepel vorgenommen. Der Stoffprüfung und der Behandlung der Gegenstände ist eine Session des Gutachter­ausschusses vorangegangen. Die hier fixierten Aufzeichnungen beweisen, dass es nicht zweck­mässig ist, ohne naturwissenschaftliche Untersuchungen, bloss durch Beaugenscheinigung der Gegenstände Folgerungen zu ziehen. Die voreiligen, ausschliesslich auf der äusseren Er­scheinung der Gegenstände ruhenden Feststellungen wurden von den Untersuchungen nicht bestätigt. Mit den Ergebnissen möchten wir nicht nur die Archeologie und nicht die Zahl der bis­her veröffentlichten Aufsätze bereichern, sondern auch Hilfe zur Ausarbeitung und Aus­probierung unserer Konservierungsverfahren bekommen und bieten. Die Beschädigung und äussere Erscheinung der archeologischen Metallgegenstände werden durch mehrere Fak­toren (die Menge der Legierungsstoffe und der Schmutzmetalle, die Zusammensetzung des umgebenden Bodens) beeinflusst. Bei von uns untersuchten Gegenständen konnten wir über die Reinigungs- und Konservierungsverfahren der Glatt- und ösenringe und der Rosette von der Gruppe 2 schon mit der Beachtung ihrer Zusammensetzung entscheiden (Gegenstände der Blätter 1609 und 1610), Wir fanden an zahlreichen Bronzegegenständen, besonders an ihrem Hinterteil einen braunen, schuppenartig rissigen, leicht entfernbaren Überzug. Wir haben vorausgesetzt, dass es sich um verdorrte Lederreste handelte. Wir bemängeln, dass die Prüfung der von uns gesammelten Muster nach Leder nicht erfolgen konnte. Beinahe jedes Ergebnis unserer Prüfungen hat Überraschung mit sich gebracht, da die Feststellungen der früheren Begutachtung des Ausschusses in vielen Fällen nicht bestätigt wurden. Einige Beispiele dafür: - Im Befund gab es ein kleines goldenes Kugelchen. Ohne Zweifel gehörte eine Nadel dazu, da es löchig ist, und das Loch bis zur Mitte des Kugeis reicht (die goldenen Drähte unter der Befundstücken wurden für Nadeln genommen). Die Nadel muss herausgefallen oder restlos korrodiert sein. Damit wir über den Stoff eine Orientierung erhalten, haben wir die Aufnahme beim Loch gemacht. Bei der Auswertung wurde klar, dass einst eine Bronzenadel dabei war. - Über die unversehrte und fragmentarische Stockendezierden wurde nach der Aus­wertung der Aufnahmenfestgestellt, dass sie gleich sind. Sie weichen nur äusserlich ab: die eine ist zusehends dünner, was auch durch die Verschiedenheit der Gewichtsangaben sofort bestätigt wurde. - An jedem Glatt- und Osering, sowie an der Rosette wurde eine glecihmässig dicke, für Überzug annehmbare Oxidschicht gefunden. An vielen Stellen ist dieser „Überzug" ab­gesprungen und Hess sehen, dass er eine zeimlich dicke Schicht ist. Wo er an dem Ring geblieben ist, ist er rissig, schuppenartig. Nach dem Ergebnis der Prüfungen ist das Spekt­rum dieser „Schicht" dem der Ringe gleich, sie ist also Oxydation und kein Überzug. Bei Oxydation ist aber die Rissigkeit nicht üblich, wir dachten also - wegen uns abseitsstehen­den Ursachen nicht bestätigt - wieder an Leder. Unsere Verarbeitung weicht von den bisher erschienenen Arbeiten ab; es wäre ja auch die genaue geographische Bestimmung der Rohstoffquelle oder der Ursprungsstätte nütz­732

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