A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1969-1970 (Debrecen, 1971)

Történelem - Dávid Zoltán: Das Wüten der Pest von 1738–43 im Komitat Bihar

Zoltán Dávid DAS WÜTEN DER PEST VON 1738-43 IM KOMITAT BIHAR Unter den Seuchen, die die Entwicklungskurve der Bevölkerung in den vergangenen Jahrhunderten so oft aufgehalten und zurückgeworfen haben, hat die Pest Ungarn zum letztenmal zwischen 1738 und 1743 durchfegt. Nach der in der jüngsten Zeit entdeckten Aufstellung hat sie ungefähr 250 000 Mann, 5% der damaligen Bevölkerung hingerafft. Die meisten Opfer hat sie im Komitat Bihar (südöstlicher Teil des heutigen Komitates Hajdú­Bihar) verlangt, wo in den Ortschaften insgesamt 34 900, in der Stadt Debrecen 8645 Todes­fälle gemeldet wurden. Die Seuche hat die Ortschaften des Komitates in zwei Wellen durchzogen. Die erste dauerte ab Oktober 1738 bis zum Anfang 1740, die zweite ab November 1741 bis zum Ende 1743. Der Aufsatz gibt die Zahl der Toten in den zwei Perioden auf Grund der Bände an, die in den Archiven des Komitates Bihar und der Familie Károlyi aufbewahrt wurden. Die Daten werden in den Tabellen Nro 1 und 2 den Ortschaften nach angegeben. (Die erste erwähnt getrennt die Männer und die Frauen.) Die Bedeutung dieser Angaben besteht da­rin, dass die Seuche auf ihrem Weg voller Krümmungen die Opfer in den einzelnen Ort­schaften nicht gleichmässig verlangt hat. Die Tabelle Nro 3 weist auf die Besonderheiten hin, in ihr wurde die Grösse des Verlustes, wegen Mangels an Zahlangaben über die da­malige Bevölkerung, auf die Daten der ersten Volkszählung von 1785 bezogen. Wird nun die Grösse der natürlichen Bevölkerungszuwachses in den 42-47 Jahren zwischen der Seuche und der Volkszählung für insgesamt 50% (jährlich im Durchschnitt 1%) genommen, können wir versuchen, auch die Bevölkerungszahl von 1740 zu bestimmen. War nähmlich die Sterblichkeitsrate im Bezug auf die Angaben von 1785 genau 33%, kann die annähernde Bevölkerungszahl von 1740 mit den Werten der ersten Volkszählung identisch gewesen sein. Wenn die Sterblichkeit grösser war, muss die Bevölkerungszahl von 1740 gleich­mässig zunehmen, wenn kleiner, abnehmen. Indem wir die Zahl der Verstorbenen auf die so bestimmten Werte bezogen haben, haben wir in den untersuchten 28 Ortschaften eine Sterblichkeitsrate von 18,2-53,3% festgestellt. (In der Untersuchung wurden nur die An­gaben der Dörfer mit mehr als 500 Toten verarbeitet.) Mit der Sammlung der Angaben einer weiteren Tabelle suchten wir eine Antwort darauf, was für Spuren das Wüten der Seuche im Leben der Dörfer vom Kreis „Sárrét" („Sumpfwiese") hinterlassen hat. Die An­gaben der Tabelle Nro 4 beweisen, dass trotz der ziemlich grossen Zahl der an Pest Ver­storbenen die Zahl der Familienoberhäupter unter den Leibeigenen verhältnismässig gering abnahm (um 7%), in der Spalte „Leibeigenersöhne" war aber die Abnahme schon 42%, bei den Besitzlosen 26%. Indem die volle Namenliste einer Ortschaft untersucht wurde, wurde klar, dass im Dorf Bojt unter den an Pest verstorbenen 182 Leuten die Namen nur von 8 leibeigenen Familienoberhäuptern zu identifizieren waren, die Seuche wütete also in erster Linie in der Generation unter 20. Weiter wird über die Vorbeugungsmassnahmen gegen die Seuche in der Stadt Debre­cen berichtet. Es wird auch ein Originalzeichnen veröffentlicht, u. z. über den Zaun in der Strasse Péterfia („Peterssohn"), der während des Wochenmarktes die Gesunden und Kran­ken abgetrennt hat. Dann wurde auf Grund der Originalquellen aus dem Archiv der Fa­milie Károlyi die Zahl der verstorbenen Stadtbewohner tagaus, tagein verarbeitet. Es wur­de nähmlich klar, dass die in den bisherigen Veröffentlichungen dargestellten 8645 Toten die Zahl aller während des Wütens der Pest Verstorbenen darstellen. Die Tabelle Nro 5 gibt die Gesamtzahl der verstorbenen Männer und Frauen an, dann behandelt sie aus­führlich die Zahl der an Pest, an Schwindsucht, an Säuglingskrankheiten, an Geburt, an Fallsucht, an Unfäller, an übrigen und unbekannten Krankheiten Verstorbenen. Die Pest hat also letzten Endes 7893 Debrecener hingerafft, die Zahl der an übrigen Krankheiten Verstorbenen betrug 752. Das bedeutet einen Verlust von etwa 30-40%, den aber die Be­völkerung der Stadt durch ihre grosse Vitalität schnell überwunden hat, Debrecen war ja 1785 mit 30 064 Einwohnern die grösste Stadt in Ungarn. 200

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