A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1962-1964 (Debrecen, 1965)

Tanulmányok - Sápi Lajos: Alte Friedhöfe und Grabmäler von Debrecen

Lajos Sápi Alte Friedhöfe und Grabmäler von Debrecen Nachdem der Zentralfriedhof im Jahre 1932 eröffnet worden war, wurde die Benutzung der konfessionellen Friedhöfe in Debrecen eingestellt und der traditionelle Trauerzug verschwand von den Strassen der Stadt. Nach dem Ablauf der Schonzeit verwandeln sich die alten Friedhöfe zu Stadtvierteln und Parkanlagen. Bevor die Denkmäler, die einen wichtigen Teil der Vergangenheit der Stadt bilden, voll­ständig verschwinden, scheint es zweckmässig zu sein, an die Friedhöfe, die Bestattungsbräuche und die Grabmäler zu erinnern, die sich Jahrhunderte hindurch den örtUchen Gegebenheiten entsprechend charakteristisch entfalteten. Das Gebiet der Stadt war schon vor unserer Zeitrechnung, wenn auch nur vorübergehend, bewohnt. So wurden ein Friedhof aus der Kupferzeit an der Mikepércser Strasse und später, im Jahre 1935, dort auch Gräber aus der Römerzeit von den Archäologen erschlossen. In anderen Gebieten der Stadt entdeckte man die Überreste eines Friedhofs aus der Zeit der Völkerwande­rung und 1939 die eines neolithischen Friedhofs. Diese Funde beweisen jedoch noch nicht die Entstehung einer ständigen Besiedlung. Die ersten Ansiedlungen, die für die Ausbildung der Stadt ausschlaggebend waren, kamen im IX. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung auf höher gelegenen, drei voneinander unab­hängigen Gebieten zustande, die auch auf der ältesten Stadtkarte aus dem Jahre 1771 durch die Darstellung der Grundstücke zu erkennen sind. Eine davon unabhängige, wahrscheinlich spä­tere Ansiedlung bildete sich im südöstlichen Teil der Stadt aus, die wohl später in die Stadt aufgenommen wurde, ihre Selbständigkeit aber noch bis 1811 in der Ausgestaltung der Grund­stücke behielt. Die Friedhöfe dieser ersten Siedlungen lagen wahrscheinlich in den nahen hüge­ligen Stellen, die man aber nicht mehr aufzufinden vermag. Der erste Friedhof ist uns erst aus dem XII. Jahrhundert bekannt, als das einheitlich zu­sammenhängende Ansiedlungsgebiet der Stadt entstand. In dieser Zeit wurde nämlich die erste St. Andreas-Kirche erbaut, die auf der Stelle der heutigen Grossen Kirche stand, und um die sich der erste uns bekannte Friedhof ausdehnte (Abb. 1, auf der Karte mit Nr. 1 bezeichnet). Hier ist die Bestattung um die Kirche vorzufinden, die mit der Übernahme des Christentums allgemein wurde, und die zur Zeit des Übertritts zum kalvinistischen Glauben im XVI. Jahr­hundert eingestellt wurde. Auf die gleiche Weise kam der als Zweitälteste bekannte Friedhof um die St. Ladislaus-Kirche im nordöstlichen Teile der Stadt zustande, deren genaue Stelle aber heute schon nicht mehr zu bestimmen ist. Man ist hier auf die Annahme angewiesen (auf der Stadtkarte mit Nr. 2 bezeichnet). Diese Kirchengemeinde wird zuletzt im Jahre 1503 erwähnt. Dann wurde sie an die Kirchengemeinde der St. Andreas-Kirche angeschlossen, und der Friedhof wurde nicht mehr benutzt. Von den im Anfang des XVI. Jahrhunderts sesshaft gewordenen Mönchsorden besessen die Dominikaner ein Gebiet, das nicht mehr zu bestimmen ist, während man das Ansiedlungs­gebiet der Franziskaner, die hier 1312 ansiedelten, genau feststellen kann (auf der Karte mit Nr. 3 bezeichnet). Im Kirchhof um die Kirche wurden die Bewohner der Stadt jahrhundertelang beigesetzt. Hier wurde auch die Witwe von Bálint Török, Katalin Pemflinger begraben. Wo der Friedhof des westlichen Teils der Stadt lag, ist nur wahrscheinlich auf Grund der einstigen Auf­zeichnungen und der Gräber, die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts erschlossen wurden, festzustellen. Der als Begräbnisstätte benutzte St. Michael-Hügel konnte ungefähr auf dem Gebiete des heutigen Heldenfriedhofs liegen. Der Friedhof des Stadtteils Boldogfalva im Süden der Stadt (Nr. 5) wurde bis 1811 geb­raucht. 188

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