A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1962-1964 (Debrecen, 1965)

Tanulmányok - Mesterházi Károly: Die Verbreitung des Haarringes mit S-Ende im Karpatenbecken

Károly Mesterházy Die Verbreitung des Haarringes mit S-Ende im Karpatenbecken Der Verfasser hat sich zum Ziel gesteckt, der Lösung des Problems des Ursprungs des Haar­ringes mit S-Ende näher zu kommen. Die ungarischen Forscher nahmen an, dass der Haarring mit S-Ende ein Schmuckgegenstand sei, der aus dem Karpatenbecken stammt. Deshalb werden die Ansichten, die von den erwähnten Forschern vertreten wurden, ausführlicher behandelt. Die in den vergangenen letzten Jahren vorgenommenen zuverlässigen und vollständigen Auf­deckungen von Friedhöfen ermöglichten Beobachtungen, an die man früher gar nicht denken konnte. Die in den Friedhöfen von Halimba, Sorokpolány und Nyitra vorgefundenen Haarringe mit S-Ende legen von einer bestimmten Entwicklungsrichtung Zeugnis ab. Die früheren, kleinen, aus dünnem Bronzedraht angefertigten Stücke wurden durch grössere, aus Silber angefertigte Ringe, deren Ende breiter gehämmert war, abgelöst. Fernerhin wurde vom Verfasser untersucht, wann und in welcher Form der Haarring mit S-Ende in den einzelnen Gebieten des Karpatenbeckens auftrat. Bei der Untersuchung dieser Frage wurden die verhältnismässig gut datierten Fundorte des Haarringes mit S-Ende berück­sichtigt. Aus der Slowakei wurden die Fundumstände von 19 Fundeorten untersucht. Die älte­sten Schichten werden von Hetény, Perse, Nyitrakér, Nemesócsa usw. vertreten. Vom letzten Jahrzehnt des X. Jahrhunderts an erschienen Typen in Nyitra und Zsitvabesenyő, die in den anderen Gebieten des Karpatenbeckens erst seit der Mitte des XI. Jahrhunderts vorzufinden sind. Das ist der sog. Nyitraer Typ des Haarringes mit S-Ende. Bis zum Anfang des XII. Jahrhunderts erreicht die Grösse der Haarringe 3—4 cm, ihre Dicke 3,5—5 mm. Solche Typen sind aus Turóc­szentmárton bekannt. In der Slowakei lässt sich also die typologische Entwicklung der Haarringe mit S-Ende von den 60-er Jahren des X. Jahrhunderts bis zum Anfang des XII. Jahrhunderts verfolgen. In Transdanubien kann man diese Entwicklungslinie nur auf einigen Friedhöfen im Norden Transdanubiens beobachten. Im Süden Transdanubiens kann man nicht von einer einheitlichen Entwicklung sprechen. Die Funde auf den Friedhöfen von Eilend, Kérpuszta, Pécs (Fünfkirchen) zeigen, dass es verschiedene Typen gleichzeitig und parallel vom Ende des X. Jahrhunderts bis zum Ende des XI. Jahrhunderts gab. In Transdanubien ist das Vorkommen der frühesten Haar­ringe dieser Art mit dem Erscheinen der charakteristischen Schmucktypen der leitenden und mittleren Schichten des Ungartums zur Zeit der Landnahme verbunden, die weiter entwickelten Formen und Typen der Haarringe mit S-Ende, wie z. B. die Ringe vom Nyitraer Typ, verbreiteten sich erst seit der Mitte des XL Jahrhunderts. Von den slowakischen Fundorten besteht zwischen dem Friedhof von Zsitvabesenyő und den slawischen Urnenfeldern ein gewisser Zusammenhang : am Rande des awarischen Friedhofs von Dévényújfalu wurden einige Gräber mit Haarringen mit S-Ende ausgegraben; das Material des Friedhofs von Perse stammt aus Gräbern, die in einem jüngeren awarischen Friedhof ausgegraben wurden. Aus den obigen Angaben ergibt sich, dass der Haarring mit S-Ende im Gebiet der Slowakei früher auftrat, bzw. bekannt war als in Trans­danubien. Die Untersuchungen der Fundorte in der Tiefebene weisen darauf hin, dass sich dieser Schmuck hier im Karpatenbecken später verbreitete und dass hier keine typologische Entwick­lung zu beobachten ist. Zusammenfassend kann ausgesprochen werden, dass der Haarring mit S-Ende aus nordwestlicher Richtung in Karpatenbecken vordrang. Die Fundumstände der frü­hesten ausländischen Fundorte legen ein Zeugnis davon ab, dass der Haarring mit dem S-Ende in tschechischen und mährischen Gebieten schon in der Mitte des X. Jahrhunderts bekannt war. Nach der Meinung des Verfassers soll Böhmen als Geburtsort des Haarringes mit S-Endung gelt­112

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