A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1958-1959 (Debrecen, 1960)

Z. Kádár: Drei hellenistich-römische Gottesbilder aus der Sammlung Déri

/ Drei hellenistisch-römische Gottesbilder aus der Sammlung Déri Z. Kádár Von den antiken Marmorstatuen, die aus der privaten Grundsammlung des Museums Déri von Debrecen stammen, untersuchen wir jetzt die Darstellungen des Götter. Eine von denen entstammt dem europäischen Gebiete des römischen Reiches zwei dagegen sind, —• wie von Inventardaten bestätigt wird, — in den vorderasiati­schen Provinzen zum Vorschein gekommen. Das einzige Denkmal vom europäischen Fundort ist ein kleines Frauenköpflein. Es wurde aus weissem Marmor gefertigt und ist ein Bruchteil einer kleineren Statue. Sie stellt eine junge Frau mit zurückgekämmtem Haar, hinten in einem Kneten abgelaufen, dar, ihre Stirne ist von einer Mauerkrone umringt. Dem Katalog nach, stammt das Köpflein aus der bulgarischen Swistow und stellt Novae (Moesia inferior) und Kybele als die Schutzgöttin der Stadt dar. Eine zweifellose Tatsasche ist, dass die Mauei krone (corona muralis) sowie ein Attribútum von Kybele, als der die Stadt schützenden Göttin Tyche ist. Auch auf einer Münze der bulgarischen Marcianopolis kommt die thronende Kybele mit dem Kopf \cn Tyche polias vor; es ist ein änlicher Fall auch mit der auf der Münze aus Odessos befindlichen Darstellung, die in der Zeit von Severus Alexander (222—235) geprägt wurde. Es besteht die Frage, ob wir uns der Darstellung von Ky­bele oder von Tyche gegenüber finden. Mehrere Inschrifte aus Mcesia inferior der Agathe Tyche und der Kybele dediziert sind. Aus Novae selbst kennen wir keine Inschrift mit Dedikation für Kybele, aber aus der Nähe dessen ist ein Votivdenkmal eines Priesters: L. Oppius Maximus bekannt, das er „dendroforis et dumopretis d (edit)d(edicavit). Nur auf Grund einer ikonographischen Analyse des Kopfes kann man schwer beurteilen, dass hier die Darstellung von Kybele oder Tyche zu finden ist, es ist aber sicher, dass das Mädchenhafte des Köpfchens weist lieber auf Tyche hin. Zwar bei der letzten Ausgrabung von Myrmekion die Figure einer änlichen Tyche —Kybele Terrakotta zum Vorschein gekommen ist. Unter den aus einem Balkanlande stammenden Tyche-Darstellungen mit Mauerkrone ist die Dar­stellung von „Tyche-Salonita" in Split, sowie in imago clipeata eingeiasste Frau­enkopf mit Mauerkrone auf einem Triumphbogen in Saloniki beachtenswert; eine aus Biregrik stammende Mosaik stellt gleichfalls das Symbol von Makedonia dar. Die Epoche des Denkmals kann wahrscheinlich auf die Zeit der Antoninen gesetzt werden. Die andere von dem Museum Déri bewahrte ältere Göttinporträt stellt Aphro­dite dar. Es ist nach den Inventardaten in Syrien, oder in Kaffa in Palästina, besser gesagt in Jaffa zum Vorschein gekommen. Die fragmentarische Marmorstatue kann für eine provinzielle Variation der kapitolinischen Venus gehalten werden. Der obere Teil des Kopfes ist (in dem noch der Eisenzapfen drinnen ist) durch den A­phrodite-Kopf im Museum für Bildende Künste Budapest wohl ergänzt wird. Leider wurde der Kopf an mehreren Stellen beschädigt, so wird z. B. auch die ästhetische Wirkung der Lippenzüge von dem Bruch Oberlippe ungünstig beeinflusst. Der Kopf aus Jaffa ist ein interessantes Denkmal des Aphrodite-Kultus, der die lokalen Ele­mente in sich geschmelzt hatte, die Zeit dessen kann man keinesfalls auf das III — I. Jahrhundert v. Ztr. setzen, wie es der Verfasser Des Katalogs dachte, wir stehen doch nicht dem hellenistischen Originale, sondern nur dessen provinzialer römischen Kopie gegenüber. Den Stil des Denkmals beachtend, wurde die Bohrung der Pupillen wahrscheinlich in dem I. Jahr. n. Ztr. gefertigt. 30

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