A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1948-1956 (Debrecen, 1957)

Makkay János: Őskori leletek a Berettyóvölgyben (Bihar megye)

Prähistorische Funde im Berettyótale (Komitat Bihar) von Hans Makkay Eine systematische archäologische Sammeltätigkeit wird in dem Gebiete, welches aus den sumpfigen Tälern des Berettyóflusses und anderer Nachbar­flüsschen besteht, seit 1869 geführt, u. zw. zuerst durch das Nagyvárader, später — seit 1905 — durch das Debrecener Museum. Daneben sind auch mehrere einschlägige Privatsammlungen entstanden. Die Museen und Privatsammlungen haben aus dem Komitat Biliar weder paläolothi­sche noch mesolithische Funde, deswegen kann man über diese beiden Zeitalter vorläufig nichts bestimmtes sagen. Von der neolithischen Zeit an kann man reicheres Fundmaterial einiger Kulturen aufweisen, obwohl die älteste neolithische Kultur Ungarns, die so­genannte Köröskultur, derzeit im Komitat Bihar nur mit vier Fundtsellen ver­treten ist. Die Kultur der Linearkeramik hat sich schon viel dichter verbreitet. Die Gegenstände derselben finden wir meistens an den ganz kleinen, neben Gewäs­sern liegenden Siedlungen auf. Auch hier hat sich diese Gruppe mit den die Gefässmalerei treibenden anderen neolithischen Kulturen vermischt. Vorzügliches Beispiel dafür liefert das in Berettyóújfalu vorgefundene Bruchstück einer Schüssel. Ihr chronologisches Verhältniss zur Köröskultur konnte durch strati­graphische Beweise noch nicht geklärt werden. Charakteristische Fundgegenstände der Bükker Kultur, Gefässbruchstücke mit eingeritzter Ornamentik, sind auch in Komitat Bihar zu finden, aber diese Tatsache bedeutet hier nicht das Erschei­nen des die Bükker Kultur tragenden Volkes, sondern nur dessen Einfluss und Ver­mischung mit hiesigen Gruppen. Die Theiss-Kultur hingegen, obwohl nur sehr vereinzelt, aber höchstwahrscheinlich doch selbständig, erscheint auch im Komi­tate, hauptsächlich in seinem westlichen Teil. Die Funde der Theiss- Kultur ha­ben sich oft gelichzeitig mit solchen Gegenständen vermischt, welche aus der bei Berettyóújfalu liegenden Herpályer Földvár (Erdwall) auch wohl bekannt sind. Die Stücke der Linearkeramik und zum Teil auch die der Bükker Kultur ver­mischen sich meistens mit der rotgrundigen, schwarzgemusterten Keramik, die von Tócópart bei Debrecen und mehreren anderen Fundstellen des Komitates Bi­har bekannt sind. Dies kann gewissermassen auf den chronologischen Unter­schied zwischen den beiden im Komitat Bihar stark verbreiteten und auch die be­malte Ornamentik treibenden Fundgruppen hinweisen. Gleichzeitig kann ange­nommen werden, dass die Gattung der bemalten Keramik aus dem Tócótal auf dem Gebiet des Komitates nicht nur mit der Linearkeramik oder der Bükker Kultur, sondern auch selbständig existieren konnte. Das Fundmaterial der Herpályer Grup­pe ist am Gebiete des Flusses Berettyó besonders reich repräsentiert und ihre Funde kamen neulich bei mehreren grossen Ausgrabungen hervor. Solche Erscheinungen, wie z. B. das konsequente Auswählen der vom sumpfigen Terrain erhebenden, gegen Gewässer und Flut geschützten Siedlungsplätze, beweisen das Bestreben nach Verteidigung, unter Umständen kann man schon in diesem Zeit­alter die künstliche Befestigung grösserer Siedlungen annehmen. Die F'undgegenstände des Neolithikums entstammen im allgemeinen aus Sied­lungen, da wir im Komitat Bihar aus dieser Zeit sehr wenige Bestattungen ken­nen. Sonts sind dieselben gewohnter Weise in die gleichzeitigen Siedlungen ein­gegraben. Die Fundgegenstände der kupferzeitlichen Tiszapolgárer Kultur kamen in -11

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