Sőregi János: A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1938 (1939)

Jahrbuch des Debrecener Déri Museums vom Jahre 1938

4 Tafel IV. nach Seite 40. 2. Hütte eines Weingartenhüters mit spitzem Dach in Tiszaörvény. Tafel V. nach Seite 40. 1. Der Berieselungskanal Tiszafüred—Kenderes in der Umgebung von Tiszaőrs. Tafel V. nach Seite 40. 2. Erdarbeiter aus dem Komitat Békés arbeiten am Kanal Tiszafüred—Kenderes im sumpfigen Gebiet zwischen Madaras und Kunhegyes. Tafel VI. nach Seite 40. 1. Hof auf der Tanya des Landwirtes in Kun­hegyes Endrei István. Mist wird für Heizzwecke getrocknet. Tafel VI. nach Seite 40. 2. Hühner- und Schweineställe aus Lehmziegeln am Hof der Tanya des Landwirtes Bálint Szent­péteri in Kunhegyes. III. Teil. Anhang (Függelék) (Seite 101—130.) Lükő Gábor : Volkskunst der Hirten auf der Hortobágy-Puszta. Das ungarische Hirtenvolk im allgemeinen und das der Hortobágy insbesondere pflegte in jeder Zeit sein Brauchtum reichlich zu verzieren. Dadurch, dass es seine Kleider, seine Werkzeuge verzierte, verscheuchte es die Einförmigkeit des Lebens auf der Puszta. Die Hirten waren in früheren Zeiten unverheiratet, und bekamen das ganze Jahr hindurch ausser ihren zwei-drei Gefährten niemanden zu sehen. Auch die in Städten angesiedelten Landwirte blieben im Gebrauch des Schmuckes hinter dein Hintervolk nicht zurück, weil eben das äusserliche Leben in den ungarischen Städten des Tieflandes auch ebenso eintönig und abwechselungsarm war, wie auf der Puszta. Die Städte wurden im XVI—XVII. Jahrhundert abwechselnd von den sich bekriegenden Feinden ausgeraubt. Dies führte dazu, dass die Gebäude einfach, ja ärmlich waren, hingegen alles bewegliche Gut reichlich geschmückt wurde. Nach der ungarischen Anschauung musste die einfache Umgebung und die reich­liche Kleidung einander ergänzen: Für die Gleichgestelltheit der Natur und der Menschen gibt die Seitenverzierung (aszaly) am Mantel der Hirten ein gutes Beispiel. In anderen Gegenden ist der Kragen und das Vorderteil besonders verziert. Der Mantelschneider in Debrecen liess diese Teile frei, weil hier die starke Sonne ohnedies die Fäden der ge­stickten farbigen Blumen bleichen würde. Nachdem die Partien an den Mantelseiten durch die herabhängenden Ärmeln vollkommen geschützt blieben, waren sie dieser Gefahr nicht ausgesetzt. Nun setzte der kunst­volle Schmuck mit seinem ganzen Können an dieser Stelle ein. Diese Partien werden hier „aszaly" genannt. (S. Bild 2., 3.) Freilich hat dieses den Nachteil, dass die schönsten Stücke am Mantel nur dann zur Geltung kommen, wenn durch eine Bewegung des Hirten der Ärmel aus seiner Lage geschwungen wird. Der Magistrat der einzelnen Städte in der ungarische Tiefebene War im XVI. und XVII. Jahrhundert kalvinisch und streng puritan eingestellt. Daher wurde in diesen Städten jede ausgiebigere Verzierung der Kleidung und der Geräte strengstens verboten. Aus diesem Grunde wurde die Volkskunst der landwirtschaftlichen und gewerbetreibenden Einwohnerschaft dieser Städte farblos. Diesen Mangel versuchte man durch Reichheit des Stoffes beim Zuschneiden wettzumachen. Eine Gleichheit im Geschmack und den Zieraten der Volkskunst bei den landwirtschaftlichen Bewohnern und bei dem Hirtenvolke kann aber an einzelnen Gegenständen nachgewiesen werden. Im Stil des Hirten­volkes wurden zum Beispiel die Kunkeln auf Tafel 11—13. verfertigt. Ähnliche finden sich bei den Matyós ; man sieht aus diesem Exemplar, dass auch im Tiefland Kunkeln mit verziertem Griff in Gebrauch standen. Trinkhörner in der Form der auf Tafel 4. 6. und 8. abgebildeten, nach­dem sie beim Hirtenvolk aus der Mode kamen, gelangten auch in die

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