Sőregi János: A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1935 (1936)

Jahrbuch des Debrecener Déri Museums vom Jahre 1935

3 II. Teil. Beobachter. In diesem Teile sind folgende kleinere Studien : 1. Otto Herman und Debrecen (Seite 101—110) von Zoltai. — 2. Die Debrecener Geliebte des ung. Dichters Josef Lévay während des Freiheits­krieges (Seite 110—113) von Sőregi. — 3. Belege zur Kranichjagd und zum Tragen der Kranichfedern (Seite 114—117) von Sőregi. — 4. Wie charakterisiert man Debrecen? (Seite 117—118) von Zoltai. — 5. Belege zum Leben des Hortobagver Schäfers (Seite 118—122) von Sőregi — Seite 122—-128 Bücherheschreibungen. III. Teil. Anhang. Dieser Teil enthält zwei selbständige Studien. 1. Johann Fáy Bürgermeister von Debrecen, ein Büchersammler und Kunstkenner. Von Dr. L. Zoltai. Johann Fáy der Bürgermeister von Debrecen (1778—1833) war zu seiner Zeit im ganzen Lande bekannt und berühmt. Als Bürgermeister war er nach dem Stadtrichter der zweite Beamte der Stadt. Berühmt machte ihn sein Sammeleifer zu dem höchstwahrscheinlich das Beispiel seines Oheims und Taufpaten, des Bischofs von Pécs, Georg Klimo, und die von Lezterem geerbte Verlassenschaft den Grund legten. In seinen jüngeren Jahren lebte er auf seinem adeligen Gut im Komitate Borsod. Schon damals begann er mit dem Sammeln von Bildern. Nach dem Bericht des Dichters Franz Kazinczy dürfte er 300—400 Bilder sein Eigen genannt haben. Wer die Bilder Fay's betrachtete, konnte Werke erstklassiger Künstler bewundern. Zeitgenossen nennen : Balestra, Brandt, Domo­nechino, Guido Reni, Hondecoeter, Lazarini, Tiziano etc. Doch Fay's Eifer beschränkte sich nicht blos auf Bilder. Er sam­melte mancherlei : Münzen, Waffen, Muscheln, Versteinerungen und in seinem Glashaus seltene Pflanzen. Gegenstand grösster Leidenschaft aber waren die Werke alter ungarischer Schriftsteller, auch füllte er die Regale seiner Bücherschreine mit Dokumenten und Handschriften, welche Bezug auf sein Vaterland hatten. So besass er die ung.-lat. Grammatik Johann Szilveszters' aus dem Jahre 1539. Diese war ein Unikum, welches sein Vorbesitzer Nikolaus Sinay mit Sorgfalt hütete und welche später (1874) für 400 Goldstücke in den Besitz des ung. National-Museums kam. Diese bedeutende Sammlung von Gemälden, Büchern und Hand­schriften hatte ein tragisches Schicksal. Es dauerte kaum 40 Jahre, his nach dem Tode des Haupterben, alles zum Verkauf im Kunsthandel geriet und dadurch für immer spurlos verschwand. 2. Belege zur Geschichte der Waldwirtschaft in Debrecen. Die Wald­bauern. Von Dr. St. Balogh. (Seite 144—157.) Angrenzend an Debrecen befindet sich ein mächtiges Waldgebiet von 10.000 Joch. In der ung. Tiefebene gibt eskeinen grösseren zusammen­hängenden Wald. Die Armen Debrec.ens und der umliegenden Ort­schaften versorgen sich von hier teils mit Erlaubnis, teils ohne einer solchem mit Heizmaterial. Die Werkzeuge der Holzdiebe zeigt Fig. 2. Diese sind : der Haken, das Beil, die Säge und eine eigentümliche Trage (kákó). Letztere ist ein zweiarmiges Holz, mit welchem sie sich die gebrochenen Zweige am Rücken befestigen (Fig. 1). In Debrecen hat das geregelte Baumfällen und die Neupflanzung eine eigene Beschäftigungsart hervorgebracht. Die Leute zum Pflanzen dingt (lie Stadt ; selbe werden nach einem verbildeten Wort „vákáncsos" genannt. (Vacans freigebliebener Wald-Boden. (Wir wollen ,, vákáncsos" mit ,,Waldbauer" übersetzen.) Dieser Waldbauer pflanzt die jungen Bäume aus und ist weiter ihr Heger. Als Gegenleistung darf er den freigebliebenen Boden für den eigenen Gebrauch bebauen. Seine Werk­zeuge sind primitiv (Fig. 2). Die Wohnung bilden Erdhütten (Fig. 4.), welche sie manchmal in die Lehne der Sandhügel mit der Öffnung gegen

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