Környei Attila – G. Szende Katalin szerk.: Tanulmányok Csatkai Endre emlékére. A Soproni Múzeum kiadványai 2. (Sopron, 1996)
Schlag, Gerald: André Csatkai und das Burgenland
Gerald Schlag André Csatkai und das Burgenland Aiidré Csatkai, einer der Pioniere des Museumswesens im Burgenland, wurde am 13. August 1896 in dem damals fast rein kroatischsprachigem Dorf Draßburg geboren. Sein Vater, Dr. Ignaz Csatkai, war hier Gemeindearzt. Die Eltern entstammten deutsch-jüdischen Familien aus dem Komitat Veszprém; Ignaz Csatkai hieß mit Familiennamen Krausz bis er 1888 seinen Namen magyarisieren ließ, seine Frau Josefine war eine geborene Fischer. 1 So wuchs André in einer multikulturellen, dreisprachigen Umgebung auf, was entscheidende Grundlagen für seine spätere Arbeit und Forschung legte. Nach dem Besuch der Volksschule in seinem Heimatort und des Evangelischen Lyzeums in Ödenburg/Sopron inskribierte Csatkai 1914 Kunstgeschichte an der Universität Budapest. Doch schon Ende 1915 mußte er das Studium infolge schwerer Krankheit unterbrechen. Erst nach längeren Sanatorienaufenthalten war er 1919 so weit hergestellt, daß er in der Arbeiterbücherei von Ödenburg arbeiten konnte. Im folgenden Jahr nahm er sein Studium (Kunst- und Musikgeschichte) wieder auf, allerdings zunächst in Wien, da vorübergehend an der Universität Budapest ein „numerus clausus" für jüdische Studenten herrschte. Erst nach einigen Semestern konnte er nach Budapest zurückkehren und hier 1925 zum Dr. phil. promovieren. Csatkai war schon 1917 durch Artikel in der Zeitung „Sopronvármegye" aufgefallen, während seines Studiums veröffentlichte er mehrere Beiträge über meist kunsthistorische Themen seiner westungarischen Heimat. Dies brachte ihn bald in Kontakt mit dem in Eisenstadt lebenden reichen jüdischen Weinhändler Alexander (Sándor) Wolf, der eine umfangreiche und bedeutende Sammlung an Kunstwerken. Judaica und Gegenständen der Volkskunst besaß. Wolf, der selbst gemeinsam mit Bernhard Wachstein die Geschichte und Kultur der Eisenstädter Judengemeinde erforschte und in den beiden Monographien „Die Grabschriften des alten Judenfriedhofes in Eisenstadt" (Wien, 1922) und „Urkunden und Akten zur Geschichte der Juden in Eisenstadt und den Siebengemeinden" (Wien 1926) auf eigene Kosten publiziert hatte und nun an die Bearbeitung seiner weiteren Sammlung dachte, engagierte 1926 den jungen Wissenschaftler und betraute ihn mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Katalogisierung seiner Kunstsammlung. Csatkai berichtet in seinen Erinnerungen, die er in der Festschrift für seinen ehemaligen Arbeitskollegen Alphons Barb unter dem Titel „Die Sammeltätigkeit in Eisenstadt bis 1938" veröffentlichte, über diese ersten Kontakte zu Wolf: 2 „Wolf wurde mit mir schon Jahre vorher bekannt, als ich in Wien mein Universitätsstudium begann. Er übernahm wörtlich einen Artikel über Leopold Kerpel von mir in sein Buch: Eisenstädter Grabinschriften. Während meiner späteren Studienjahre unterstützte er mich; als Dankbarkeit habe ich ihm Daten über das Eisenstädter Judentum für sein geplantes Buch (es wäre der dritte Band seiner Eisenstädter Forschungen gewesen) aus 1 Geburtsmatrikel Stöttera/Draßburg. Standesamt Zemendorf-Stöttera. André Csatkai: Die Sammeltätigkeit in Eisenstadt bis 1938. In: Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland. Bd. 35 (Festschrift für Alphons Barb) Eisenstadt 1966. 13