Környei Attila – G. Szende Katalin szerk.: Tanulmányok Csatkai Endre emlékére. A Soproni Múzeum kiadványai 2. (Sopron, 1996)
Schlag, Gerald: André Csatkai und das Burgenland
ungarischen Archiven geliefert, ferner stellte ich ihm. als er Landeskonservator wurde, die Bibliographie der Kunstdenkmäler in Nordburgenland zusammen. Ich wurde 1925 Doktor, konnte aber in Ungarn keine Anstellung finden, ja ich wurde lungenkrank. Sándor Wolf schickte mich nach Italien; als ich geheilt zurückkam, berief er mich im August 1926 nach Eisenstadt." Viele Monate verbrachte Csatkai nun alljährlich in Eisenstadt, wo er im Hause von Marianne Fajt, die ebenfalls eine beachtliche Kunstsammlung besaß, wohnte; einen Teil des Jahres lebte er in Ödenburg. Sein Arbeitsplatz, das „Wolf-Museum", war ein faszinierendes Arbeitsfeld. Er berichtet: „Nachdem Burgenland Österreich angegliedert wurde, war Wolf mit doppeltem Eifer bestrebt, seine Sammlung in einer Richtung zu erweitern, deren Ziele über die ganze Heimat reichten. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie wurden z. B. die Sammlungen des Erzherzogs Ferdinand versteigert, auch andere große Sammlungen kamen zur Auktion, unter anderem die des Max Strauss, um 1930 die weltberühmten Sammlungen Figdor und Weinberger. Die großen Geldkrisen tasteten die Firma Wolf nicht an, er konnte seiner Sammlerleidenschaft nachkommen und brachte die Sammlung auf eine Höhe, die in Mitteleuropa einzig dastand. Er kaufte das Nachbarhaus an und ließ es umbauen und mit dem alten Gebäude vereinigen, bald wurden diesem Komplex auch Räumlichkeiten vom nebenstehenden Familienhaus angeschlossen. Das von ihm immer nur als Sammlung genannte Museum bestand außer Gängen und Höfen aus 26 Räumen... Sándor Wolf lebte nunmehr in Wien, verbrachte nur das Wochenende in Eisenstadt, das nach dem Anschluß an Österreich im Interesse der österreichischen gelehrten Welt stand. Die Sammlung wurde jährlich von mehreren Tausender besucht. Gelehrte kamen aus fernen Ländern, Österreichs Dichter und Schriftsteller zeigten ein besonderes Interesse an der Sammlung, unter anderen Anton Wildgans, Hugo von Hoffmannsthal. Felix Saiten, Raoul Auernheimer, Franz Werfel. Bruno Brehm, Robert Hohlbaum, und Musiker wie Wilhelm Kienzl, Edmund Eysler, Anton von Webern usw... Was die Sammlung derart anziehend machte, war neben dem guten Material der Umstand, daß sie nicht einem Museum gleichsah, sondern mit pulsierendem Leben erfüllt war. Sie hatte ein persönliches Gepräge und überall sah man Blumen... „Meine erste Arbeit war einen Katalog aufzulegen, die Mansarde einzurichten und dem Eigentümer in seinen Käufen beizustehen. Ich dachte sehr früh an das kommende Haydnjahr 1932 und Wolf richtete seine Ankäufe danach ein. Schon im Jahre 1931 wurde ein Zimmer von seiner Wohnung abgetrennt und als Haydn-Zimmer eingereichtet; er erwarb nämlich eine große Reihe von Handschriften Haydns und Erstausgaben von ihm und seinen Schülern. Die Sammlung wurde eifrigst vergrößert und auf mehrere Räume ausgedehnt; Wolf ließ sogar anläßlich des Jubiläumsjahres einen reich ausgestatteten Katalog drucken... Im Jahre 1936 wurde der Haydn-Sammlung ein Liszt-Zimmer angeschlossen, dessen Katalog Wolf ebenfalls drucken ließ." Schon 1926 wurde Csatkai auch in das Projekt, ein burgenländisches Landesmuseum zu errichten, eingebunden. Zu diesem Zweck hatte sich unter Führung des Zimmermeisters Karl Kritsch, der ebenfalls ein eifriger Sammler von burgenländischen Altertümern war, ein „Burgenländischer Heimatschutzverein" (später Heimat- und Naturschutzverein) gebildet. Sándor Wolf war auch hier eine der treibenden Kräfte. Dieser stellte Räume im „Leinner-Haus" (Eisenstadt. Rusterstraße), das er erworben und wo er einen Teil seiner Weinkellerei untergebracht hatte, zur Verfügung, sodaß noch 1926 das Landesmuseum hier seine Pforten öffnen konnte. 14