Bíró Szilvia (szerk.): Rómaiak nyomában… Az elmúlt 15 év római koros ásatásai Győr-Moson-Sopron megyében - A Győr-Moson-Sopron Megyei Múzeumok Kiállításvezetői 1. (Győr, 2006)
Szőnyi Eszter: Arrabona vicusa – Belvárosi feltárások
Die Erforschung der historischen Innenstädte ist eine bedeutende und besondere archäologische Aufgabe in ganz Europa. Es bot sich früher in Ungarn ziemlich selten die Gelegenheit, solche Freilegungen durchzuführen, seit 1997 aber muss bei jeder neuen Bebauung, sogar bei den Erdarbeiten aller Art unter 30 cm eine archäologische Voruntersuchung durchgeführt werden. Da die Umgebung von Győr von der Urzeit an bewohnt war, finden sich über den römischen Schichten die mittelalterlichen, türkenzeitlichen und neuzeitlichen Überreste von Győr. Die spätere Uberbauung zerstörte die Hinterlassenschaften früherer Epochen in beträchtlichem Masse. Zu den grösste Zerstörung in Győr führte die Ausbauung des Burggrabens und anderer Wehranlagen im 16. und 17. Jahrhunderten. In der Stadt können wir auf dem Káptalandomb, dem Gebiet des Militärlagers mit der mächtigsten Schichtenfolge rechnen, hier befinden sich die frühesten römischen Schichten stellenweise in von der heutigen Erdoberfläche gerechneten mehr als 7 m Tiefe. An anderen Punkten der Stadt ist eine 3-4 m starke Schichtenfolge charakteristisch. Die beträchtlichen Siedlungsschichten, die durch spätere Bebauungen angerichteten Störungen und die kleinflächigen Grundstücke stellen für die Archäologen Problemen dar, mit denen bei den „Feldausgrabungen" nicht gerechnet werden müssen. Wegen der grossen Tiefen kann das Deponieren oder Wegschaffen der Erde nur mit Gestellen und mehrfachem Umschaufeln gemeistert werden. Bei der Planung einer Stadtausgrabung ist auch die statische Sicherheit keine zu vernachlässigender Notwendigkeit. Bei der Unterbetonierung für die Stabilisierung der an der Grundstücksgrenze stehenden alten, oft architekturgeschichtlich wertvollen Gebäuden schwacher Zustand kann die Gestaltung eines fortlaufenden Schnitts sogar nicht in Frage kommen. Der Archäologe muss sich in kleineren Abschnitten, immer an die statischen und bautechnischen Erfordernisse gebunden, betätigen. Dies bezieht sich auf die sich nach den vorhandenen Mauern gerichteten, in meist kleinen Sondagen geführten Beobachtungen in den Kellern unter Denkmalgebäuden in erhöhtem Masse, wo gewöhnlich unter ungünstigsten Umständen, in ungelüfteten und dunklen Räumen gearbeitet wird. Derartige Freilegung wurde im Zusammenhang mit denkmalpflegerischer Erneuerung des Gebäudes unter Király Str. 13-15. durchgeführt, wobei der das Lager von Arrabona umgebene Graben beobachtet werden konnte. 19