Csécs Teréz: Arrabona - Múzeumi Közlemények 52. (Győr, 2017)
Prohászka Péter: A sobori késő avari temető Rómer Flóris és Mihálydy István feljegyzései tükrében
PROHÁSZKA PÉTER A SOBORI KÉSŐ AVAR TEMETŐ RÖMER FLÓRIS ÉS ... DAS SPÄTAWARISCHE GRÄBERFELD VON SOBOR IM SPIEGEL DER AUFZEICHNUNGEN VON FLÓRIS RÖMER UND ISTVÁN MIHÁLDY Flóris Römer spielte, wie auf manchen Gebieten der Archäologie, auch bei der Awarenforschung eine wichtige, aber bis heute kaum gewürdigte Rolle. Er war bei der Beschaffung der Beigaben aus den früh- und mittelalwarischen Gräber von Szentendre und Ozora-Tótipuszta wesentlich beteiligt. Noch dazu veröffentlichte er in seinem Compte-Rendu 1878 den ersten Gräberfeldplan bzw. Grabzeichnungen eines spätawarischen Gräberfeldes, das in der Gemerkung von Sobor (Komitat Győr-Moson-Sopron) zum Teil freigelegt wurde. Die Erforschung der Fundstelle begann in Verbindung mit den organisatorischen Arbeiten für den VIII. Vorgeschichtlichen und Anthopologischen Kongress in Budapest. Schon 1875 wandte sich Römer in einem Aufruf an die Laienforscher des Landes und bat sie, über ihre Sammlungen und Ausgrabungen Bericht zu erstatten. Pfarrer István Miháldy (1833- 1901) begann aufgrund dieses Aufrufes das Gräberfeld in der Nähe des Dorfes Sobor archäologisch zu erforschen. Dabei entdeckte er mehrere Skelette mit verschiedenen Beigaben. Er zählte zu jenen Laienforschern der Epoche, welche mit Römer enge Kontakte pflegten. In Bakonyszombathely hatte er eine große Sammlung angelegt, deren Funde nach seinem Tod zum Teil ins Nationalmuseum bzw. die übrigen Objekte ins Museum von Veszprém gelangten. Miháldy sandte seine Ausgrabungsberichte an Römer nach Budapest und es erschienen auch einige Artikel über seine Grabungsergebnisse in verschiedenen Zeitungen. Dank der Archivforschungen gelang es, diese Berichte zu finden, was zur Analyse des Gräberfeldes wesentlich beitrug. Römer besuchte sogar selbst die Fundstelle und war am 24. und 25. August 1876 bei der Freilegung einiger Gräbern selbst dabei. Noch dazu notierte er wichtige Angaben über diese Gräber. Den größten Teil der ans Tageslicht gelangten Funde erhielt das Ungarische Nationalmuseum und sie wurden im Inventarbuch der Antikensammlung gezeichnet und inventarisiert. Die Briefe von I. Miháldy beinhalten detaillierte Beschreibungen der freigelegten Gräbern und ihrer Beigaben. Der Pfarrer sandte auch Gräberfeldpläne, Lagepläne der Fundstelle bzw. Grabzeichnungen nach Budapest. Mit Hilfe dieser und der Anmerkungen und Zeichnungen im Inventarbuch wurde ein Grabkatalog zusammengestellt, wobei uns nur über 18 Gräber mehr oder weniger ausführliche Angaben zur Verfügung stehen. Ins Nationalmuseum gelangten nur die Beigaben von 19 Gräbern, wobei Miháldy einige Funde aus diesen auch für seine Sammlung zurückhielt. Die anderen Grabbeigaben aus den Grabungskampagnen im Sommer 1876 befanden sich in seiner Sammlung und konnten nach seinen Beschreibungen den Gräbern zugeordnet werden. Im Gräberfeld hat Miháldy nur Körpergräber freigelegt, deren Orientierung meistens Nord-Süd bzw. Nordwesten-Südosten war. Bloß bei einem Grab beobachtete er eine nordöstliche-südwestliche Orientierung. Von den beschriebenen Grä-75