Arrabona - Múzeumi közlemények 44/1. Ünnepi köte a 65 éves Tomka Péter tiszteletére (Győr, 2006)

Lívia Bende: Bestattungssitten in der zweiten Hälfte der Awarenzeit in der durch die Flüsse. Körős, Tisza und Maros umgebenen Landschaft

ARRABONA 2006. 44 / 1. TANULMÁNYOK Die Schnalle war das am häufigsten vorkommende Trachtelement. Die Schnallen kommen in Männergräbern viel häufiger als in Frauengräbern vor, dementsprechend ist die Gürteltracht eher für die Männer kennzeichnend. Mehr als die Hälfte der vor­gekommenen Gürtelschnallen wurde in Männergräbern und das Drittel in Frauen­gräbern gefunden, während die anderen in den Gräbern von Kindern und Jugendli­chen ans Tageslicht kamen. In 753 Bestattungen, also in mehr als 20% der unter­suchten Gräber vertraten nur 1-4 Bronze- und/oder Eisenschnallen die Trachtele­mente. Sie spielten beim Zusammenhalten der Kleidung eine Rolle, bzw. konnten sie auch andere Funktionen erfüllen. Bei der Häufigkeit der Gürtelgarnituren kann eine Doppelheit beobachtet werden. Einerseits ist die Zahl der beschlagverzierten Gürtel in dieser Epoche auf den meisten Fundorten des behandelten Gebietes konstant, andererseits von der ethnischen Zuge­hörigkeit der Bevölkerung unabhängig, während ihr Anteil in einigen kleinen, spora­disch auffindbaren, als arm geltenden Gemeinschaften sogar niedrig sein kann, wenn auch diese Gürtel nicht völlig fehlen. Der beschlagverzierte Gürtel ist eindeutig der Bestandteil der Männertracht, seine Träger starben in maturem Alter, also zwischen den 40 und 60 Lebensjahren. Der Anteil der beschlagverzierten Gürtel ist in den Stol­lengräbern kaum höher als in den übrigen Grabtypen. Höchstens in den Gräbern mit Seitenstufe kam dieser Gürteltyp häufiger, etwa in jedem vierten Fall vor. Im 80% der Reitergräber lagen Männer mit beschlagverziertem Gürtel. Die so Bestatteten waren an Speise- oder Opferbeigaben nicht reicher als die anderen, aber das Pferdeopfer ist eindeutig an sie zu knüpfen. Zum Gürtel gehören noch weitere Gegenstandstypen, wie die Tasche, das Messer, die Eisen- und Bronzeringe, die Pinzette und kleinere Werkzeuge, die demnach als Trachtelemente gelten. Die Stelle des Messers an der rechten oder linken Seite verknüpft sich mit keinem Geschlecht, in den Männergräbern ist dieser Anteil nur um so viel höher, desto meh­rere Messer in den Männergräbern zum Vorschein kommen. Obwohl ihre Häufigkeit 25% beträgt, ist diese Zahl immer noch kleiner als die der Gräberfelder in der Kleinen Tiefebene (30-50%) (Tomka 1972, 71). In Verbindung mit der Tracht der Schmucksachen ist es zu erwähnen, dass die einzelnen Ohrringe beinahe in so hoher Zahl vorkommen als die paarweise getragenen Ohrgehänge. In dieser Hinsicht ist es egal, ob sie an der rechten, oder linken Seite getragen waren. Ohrringpaare trugen eher die Frauen, während Männer und Kinder die einzelnen Stü­cke besaßen. Von den größeren Gräberfeldern und Gräberfeldsdetails kommen die einzeln getragenen Ohrgehänge in Szegvár-Szőlőkalja und Szentes-Kaján bedeutend häufiger vor. Das Verhältnis der einzeln und paarweise getragenen Ohrgehänge beträgt 40-60% auf beiden Fundorten. Die Ohrgehänge in Männergräbern können an die vom letzten Drittel des 7. Jahr­hunderts an auftauchenden Gürtelgarnituren mit Blechbeschlägen geknüpft werden. In großer Zahl kamen sie in den Gräberfeldern von Szegvár-Szőlőkalja, Szentes-Kaján und Szentes-Nagyhegy ans Tageslicht, auf beiden letzterwähnten Fundorten in Ver­gesellschaftung von Zopfspangen. In einem Grab von Szentes-Kaján, in einem von Szentes-Jaksor und in zwei Gräbern von Mártély wurden die Ohrgehänge von den Männern paarweise getragen. Von den Bestattungen von Nagyhegy waren zwei Grä­ber zugleich Reitergräber, wie das Grab von Kaján. Vier (drei Schwerter und eine Lanze) von den in diesem Gebiet bekannten wenigen Waffenfunden wurden in Män­nergräbern gefunden, in denen auch Zopfspangen vorkamen. Diese langlebige Schmucksache taucht im letzten Drittel des 7. Jahrhunderts im awarenzeitlichen Fundmaterial auf und sie ist bis zum Ende des 8. Jahrhunderts nachweisbar (Andrá­92

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