Arrabona - Múzeumi közlemények 41/1-2. (Győr, 2003)

Tanulmányok: - Székely Zoltán: A győri vár reneszánsz kapui

ARRABONA41.2003. TANULMÁNYOK known from written documents, therefore the hypothesis concerning his authorship cannot be proved by style-criticism. Owing to their quality and early date, the gateways of the fortress in Győr are unique among the relics of Hungary and the Habsburg Empire. The gateways were commissioned by Emperor Maximilian II, and the construction of these representative gateways was probably ordered while encamping near Győr in 1566, which could provide a worthy framework for his marching in to the city. Maximilian had already had triumphal arches erected earlier for his coronation in Pozsony (present day Bratislava). The architect of these ones was Ferabosco according to the written documents. This fact provides a further proof that supports the hypothesis, namely, that he can be reckoned with as the designer of the gateways in Győr. Székely Zoltán: Renaissanceportale Der Győrer Burg Aus Dem XVI. Jahrhundert Die Győrer Burg war die größte und bedeutendste Festung des ungarischen Grenzfes­tungssystem im XVI. Jahrhundert: ihre herausragende Bedeutung verdankt sie ihrer Rolle beim Schutz Wiens. Geplant und errichtet wurde sie in den Jahren zwischen 1537 und 1577 gemäß modernster italienischer kriegsbaulicher Prinzipien, konzipiert und während der Ausführung geleitet größtenteils von italienischen Meistern (Francisco Benigno, Bernardo Gabelli, Bernardo de Magno, Pietro Ferabosco). Die kunsthistorisch interessantesten De­tails der Festung sind die Portale: das 1568 errichtete Bécsi-kapu (Wiener-Tor), das zur gleichen Zeit entstandene Fehérvári-kapu (Stuhlweißenburger-Tor) und das Vízi-kapu (Wasser-Tor) aus dem Jahre 1567. Kunsthistorische Forschungen verwiesen bereits früher auf die Bedeutung des Bécsi-kapu in der Geschichte der heimischen Architektur der Spätrenaissance . In unserer Abhandlung unternahmen wir den Versuch, die Portalbauten mit Hilfe solcher Informationen zu rekonstruieren, die wir durch das Sammeln und kritische Auswerten existierender architektonischer Splitter - also dekorativer Schnitzereien wie Wappen, Schilder und beschriftete Tafeln - sowie auffindbarer und bislang unbekannter bildlicher Darstellungen erlangten. Im Falle des Bécsi-kapu gelang uns dies mit vollem Erfolg, aber auch hinsichtlich der beiden anderen Portale stehen uns bereits Daten zu Verfügung, die Ausgangspunkt weiterer Forschungen sein werden. Aufgrund des so erworbenen Bildes gehören die Győrer Portale zu den triumphbogenar­tigen Renaissanceportalen. Dieser Typ entstand in der italienischen Baukunst der Renais­sance und durchlief in den hundert Jahren seiner Geschichte bedeutende Umwandlungen: aus mit Statuen verzierter antikisierender Blendarchitektur entwickelte er sich zu Bauwerken, die die Stärke der Burg ausdrücken. Im Falle des mit Pilastern gegliederten und rustikaler Oberfläche gestalteten, mit drei Öffnungen durchbrochenen Bécsi-kapu gelang es, auch die unmittelbaren italienischen Musterbilder zu bestimmen. Das Grundkonzept des Portalbauwerkes folgt einem der Holzstichentwürfe des im Jahre 1537 unter dem Titel Regole generali di architettura. .. erschienenen Werkes Sebastiano Serlios. Das Musterbuch Serlios war im XVI. Jahrhundert außerordentlich populär, seine Anwendung in Ungarn war bereits auch früher bekannt. 111

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