Arrabona - Múzeumi közlemények 35/1-2. (Győr, 1997)
Tanulmányok - Hegedűs Sándor: Der Literatur- und Kunstkreis zu Sopron im Dienste des Ungartums (1877–1921)
Grábics Frigyes Die ersten Jahre des Kisfaludy-Literaturkreises Nach dem Ausgleich wurden in den Provinzstädten Kulturvereine gegründet, die sich in ihrer Organisationsform und Weltanschauung der Petőfi-Gesellschaft anpaten. Nach mehr als 10 Jahren Vorbereitung gründete man in Győr ziemlich spät, erst 1908 mit 30 Gründungsmitgliedern den Kisfaludy-Literaturkreis, der nach einem Jahr um weitere 1 ó Mitglieder erweitert wurde. Der erste Präsident des Literaturkreises war der Richter Viktor Kramolin, der den Präsidentenposten früher auch schon im ToldyKreis in Preßburg bekleidete. Die Anwälte in der Verwaltung und auf den anschließenden Gebieten haben sich eher mit Belletristik beschäftigt, während die Geistlichen und Lehrer in der Regel eine Vorliebe für die Wissenschaften, in erster Linie für die Geschichte, Literatur und Ortsgeschichte hatten. Es wurden monatlich Versammlungen abgehalten, wo Beiträge vorgelesen wurden, man hat Preise gestiftet, Annalen herausgegeben. Hervorragende Mitglieder des Kisfaludy-Kreises waren Sándor Gieswein, László Erdélyi, István Domokos, Géza Gárdonyi und Lajos Harsányi. Hegedűs Sándor Der Literatur- und Kunstkreis zu Sopron im Dienste des Ungartums (1877-1921) Der Literatur- und Kunstkreis zu Sopran wurde nach der Genehmigung des Innenministers am 4. Februar 1877 gegründet. Der Gründer, zugleich Vereinpräsident war der bekannte Schriftsteller der Reformzeit Adolf Frankenburg, Vizepräsident der hervorragende Archäologe des Museums Iván Paur, Sekretär der Lehrer am Benediktinergymnasium Dániel Erődi, Bibliothekar der Hauptrealschullehrer Ede Moller. Zur Leitung des Vereins wurde ein 1 8köpfiges Präsidium gewählt, dessen Mitglieder unter anderem der Rechtsanwalt-Journalist Dr. Endre Baán, Graf Imre Széchenyi und der Propst von Csorna Vince Simon waren. Unter den Gründungsmitgliedern werden noch Herzog Paul Esterházy, Graf Béla Széchenyi und Freiherrin Frau Solymosi László erwähnt. §2 der Satzung besagt, Ziel des Vereins ist es, "die nationale Bildung in der Muttersprache zu pflegen und damit im Zusammenhang die entsprechenden Vereine und Gesellschaften zu fördern." Gemäß der Satzung hat das Vereinspräsidium ein Programm erarbeitet, in dem die Veranstaltung von literarischen und wissenschaftlichen Programmen, die Anschaffung von Zeitungen und Zeitschriften, die Errichtung einer Bibliothek sowie die Förderung von Gesellschaftsveranstaltungen behandelt wurden. In der konstituierenden Sitzung hat Präsident Adolf Frankenburg als primäre Zielsetzung nicht nur die Förderung des nationalen Bewußtseins, sondern auch die Bereitschaft, alles Mögliche für die die ungarische Kultur zu tun, formuliert. Als Vorbilder hat er Grafen István Széchenyi und Paul Felsőbüki Nagy genannt. Zur Stärkung des nationalen Bewußtseins wurden im Vereinssaal (Casino Sopron, heute Kulturzentrum) zahlreiche literarische, wissenschaftliche und musikalische Veranstaltungen organisiert. ARRABONA 35/1-2.