Arrabona - Múzeumi közlemények 31-33. (Győr, 1994)

Ág Tibor: Betlehemes játékok Csallóközben

Bethlehemspiele auf der Großen Schüttinsel Die Donau, die bei Deveny ins Karpatenbecken tritt, teil ein flaches Gebiet von großem Umfang in zwei Teile. Nördlich der Donau, im südwestlichen Teil der heutigen Slowakei liegt die größte Fluinsel Europas die Große Schüttinsel, die im Süden von der Großen ­und im Norden von der Kleinen - Donau begrenzt ist. Die Bevölkerung der Großen ­Schüttinsel ist trotz der Aussiedlung und Deportierung in die Tschechei nach dem H. Weltkrieg zu 90% ungarischer Nationalität. Sie wird zum größten Teü von Römisch-Katholiken aber in stattlicher Anzahl von Re­formierten und von wenig Evangeliken bewohnt. Die Forscher begannen sich für ihre Volksüberlieferung erst am Anfang unseres Jahrhunderts interessieren. Die Erforschung ihrer Volksmusik begann erst - abgesehen von der Sammlung aus Nagymegyer von Béla Bartók und der aus Nemesocsa von László Lajtha - in den 50-er Jahren. Die Studie nimmt hauptsächlich aus dem Standpunkt der Volksmusik jene Bethlehem­spiele unter die Lupe, die vor allem nur noch in der Erinnerung der älteren Generation auf der Großen Schüttinsel weiterleben. Selbst der Gebrauch wurde noch zwischen den zwei Weltkriegen noch vielerorts auch nach dem Verlassen des Gebrauchs gepflegt. Die Melo­dien des Bethlehemspieles lebten weiter, wie das Singen unter dem Weihnachtsfenster, das Psallieren und die Lieder des Medikanten. Ungeachtet dessen, daß die Große Schüttinsel nicht besonders zu den traditionsbewah­renden Regionen gehört, bewahrte sie viele Werte aus dem Standpunkt der Volksmusik. Die Aufspürung derer kostete mehr Mühe, als die Volksmusik der auch noch heute tradi­tionbewahrenden ungarischen Dörfer aus der Umgebung von Nyitra. In der Volksmusiktradition der Großen Schüttinsel herrscht ebenso, wie im gesamten ungarischen Sprachgebiet der neue ungarische Volksliedstil vor. Der alte Stil wird vor al­lem durch die Dudellieder vertreten. Unter den mit den Kalenderbräuchen verbundenen Melodien sind die Melodien des Weihnachtskreises die farbigsten und die reichsten. Im Laufe meiner Sammeltätigkeiten gelang es mir das Bethlehemspiel, oder dessen ab­gekürzte Variante bzw. Fragmente festzuhalten. Die Anzahl der Darsteller bewegte sich zwischen drei und fünf. Nach der Erzählung der Datenmitteiler wurde von Schülern außer den Bethlehemspielen um die Jahrhundertwende mancherorts auch Schäferspiele vorge­führt. In Keszölces sang ein 87 Jahre alter Bauer Vince Katona eine Melodie aus dem Schä­ferspiel mit dem Titel "Der Bahnwärter von Bethlehem" vor. (Mein Gott, mein Gott hilf mir...) Im Melodiematerial der Bethlehemspiele sind vielerlei Musikstile vertreten, so stammt es wahrscheinlich aus verschiedenen Zeiten. Der größte Teil der Melodien hat Durcharak­ter. Ihr Klangbestand ist meist von hexakord Umfang, aber es gibt auch darunter Melodien, die einen Oktavenumfang haben, sogar plagal sind. 381

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