Arrabona - Múzeumi közlemények 31-33. (Győr, 1994)

Domonkos Ottó: A győri céhes takácsokról

Die selbstständige Organisation der Raaber Weber erhielt im Jahre 1747 einen von der Königin herausgegebenen Zunftbrief, in dem auf den Frieden mit den vor Ort schon täti­gen ungarischen Webern appelliert wird. Ihr Meisterbuch liefert bezüglich der Zeitperiode zwischen 1788-1802 Daten: es wurden insgesamt 42 städtische Meister und 3 Mesiter vom Lande in ihre Reihen aufgenommen. Gleichzeitig arbeiteten 6-8-10 Meister in der Stadt. Mit ihren aus Damast gewebten Tischdecken und Leinen für Bettüberzug kamen sie auch höheren bürgerlichen Wünschen entgegen. Sie müssen aber auch Halbwollen - und Wollengewebe gewebt haben. - Ihre Gesellen waren meist der eigene Nachwuchs, doch kamen auch aus den umliegenden 27 Dörfern Lehrjungen in die Stadt. In mehreren Fällen ist es nachgewiesen, daß sich die Kinder der ungarischen Weber vom Lande nach der Er­werbung höherer technischer Qualifikation und der Herstellung von deutschen Weber­oder Leinenwebererzeugnissen strebten. Wir könnten aus den zeitgenössischen Komitatspreisregelungen die Skala der ungari­schen und deutschen Erzeugnisse kennenlernen. In der Person von Franz Wiedner können wir uns mit einem die deutschen Weber über­ragenden Gesellen vom ausgezeichneten Wissen bekanntmachem. Die Familie wirkte schon über Generationen hindurch in Raab, als er wegen der Augenkrankheit des Vaters die Führung der Werkstatt übernehmen mußte, in der im Jahre 1857 auch mehrere arbei­teten, dies ließ die Zunft zu. Er bat den Kaiser um die Enthcbeung von der Wehrpflicht. Dies tat er auf einer auf eine rote Unterlage mit Gold gewebten Tischdecke, darin eingewoben, daß er der Heimat am treuesten durch sein Gewerbe dienen würde. Unter der Wirkung der gewebten Tisch­decke bekam er die Enthebung, sogar ließ die Königin Elisabeth ihm zur Belohnung für seine ausgezeichnete Arbeit eine Golduhr mit Kette als Geschenk zukommen. Dieses ehr­würdige gewobene Andenken ist heute im Raaber Museum zu sehen. Im Komitat Raab wirkten außer der Zunft der ungarischen und deutschen Weber, auch Weber in den Ortschaften Asvany (1711) Raab-Insel (1747) Hedervar (1819) Gyarmat (1827) und Tet (1832). Um die Zeit (1872) während der Stillegung der Zünfte arbeiteten im Gebiet des Ko­mitats Raab 223, in der Stadt Raab 5 Meister, die dörflichen und städtischen Ansprüche zufriedengestellt. Aus ihren Erzeugnissen bewahrt die völkerkundliche Sammlung des Ra­aber Museums mehrere schöne Stücke. Ottó Domonkos 202

Next

/
Oldalképek
Tartalom