Arrabona - Múzeumi közlemények 19-20. (Győr, 1977-1978)
S. Lackovits E.: Wohnkultur am Neusiedler-See. II.
endréd) mit komplexer Methode in ihrer Umwandlung untersucht, und versuchte meine Ergebnisse in die, bis jetzt vollzogene Haus-, und Wohnkultur-Forschungen einzureihen. Jetzt wurde die Zeitspanne zwischen 1920/30 und 1970 analysiert. Von den 1920-er, 30-er Jahren fängt eine, mit der wirtschaftlichen Entwicklung im Zusammenhang stehende und der entsprechende, stufenweise auftretende, aber auffallende Umwandlung in der Wohnkultur der vier Geminden an. Diese Umwandlung nimmt von den 1940-er Jahren einen immer grösseren Umfang. In den 1960-er Jahren wird die traditionelle Wohnkultur mit einigen Ausnahmen gänzlich beseitigt, und blos einige Bruchteile davon im häuslichen Leben erhalten. Von den alten Häusern mit EingangsArkaden und Säulenflur sind nur einige (hauptsächlich in Fertőszéplak) geblieben. Der Haustyp mit Zeltdach und quadfaitförmigem Umriiss hat sich verallgemeinert. Beim gebliebenen alten Bau wurde eine zweifache innere Änderung vollzogen: entweder wurde der offene Kamin geschlossen und der Balken entfernt, oder mit dem Vermauern des Ofens eine Vorratkammer geschaffen; aus der Küche, dem hinteren Zimmer und der Kammer wurde eine Wohnung mit einem Vorzimmer, einer Küche, einem Zimmer und einem Badezimmer gestaltet. (Das letztere ist aber noch nur in den neuerbauten, aber nicht in den umgebauten Häusern allgemein) Ausserdem wurde in den Zimmern einen Fussboden gelegt, die Küche mit Steinplatten belegt, in mehreren Fällen wurden die alten Türe und Fenster auf neue vertauscht. Die Einrichtung der Wohnungen ist im allgemeinen den, in den Stadtwohnungen auffindbaren und überall verbreiteten Einrichtungsgegenständen und der städtischen Einrichtungsmode gleich. Die alten Möbel wurden nach dem Tode der bejahrten Eltern hintergestellt, später in die Kammer versetzt. Anstelle deren wurden der zeitgemässen Mode entsprechenden, meistens in den bürgerlichen Wohnungen auch auffindbaren Stücke beschaffen. So kamen zuerts die Nachtkästchen neben den Betten, der Sofa, die Couch, der verglaste sog. kombinierte Schrank, der Toilette-Tisch mit Spiegel, neben dem Tisch und den Stühlen der Lehnstuhl in die Zimmer. Neben diesen sind einige ältere Stücke, so zB. die Schublade, die Stellage auch aufzufinden. Das letztere wird aber aus den Küchen immer mehr vom Küchenschrank verdrängt. In den 1960-er Jahren bilden neben, oder anstatt der Schlaf-, und kombinierten Garnituren moderne, neue Möbel, sog. Varia-Garnituren die Einrichtung. Die Anordnungsmethode der Möbel ist zentral, und nach verschiedenen Gesichtspunkten gestaltet. Im dieser Zeit ist das Reichtum an funktionierenden Heizungseinrichtungen der früheren Zeitalter in keinem der vier Gemeinden aufzufinden. Das Lehmherd verschwindet, das Blech-, und das emaillierte Sparherd treten an seine Stelle. In den 1970-er Jahren wird der Gebrauch von Gasherden immer häufiger. Der Kachelofen in den Stuben wird vom eisernen Ofen, später immer mehr vom ölofen abeglöst. Die wohnungsschmückenden Elemente, die sog. Zutaten bedeuten die Abwechslung in der Wohnkultur dieses Zeit-Alters. Im Vergleich mit früheren Zeiten wird der Wandel im Anteil vom Benutz der alten und neuen Zutaten innerhalb einer Wohnung bemerkbar. Jene schmückende Zutaten sind meistens mit dem Stile der Einrichtung im Einklang. Wir können drei Einrichtungtypen absondern. Beim ersten Typ behalten die alten Stücke in der Einrichtung die Oberhand, weil aus verschiedenen Gründen neue Möbel nicht angeschafft worden waren. In diesen Wohnungen herrschen die alten Verzierungselemente: die industriell erzeugten Bettdecken aus Tuch in verschiedenen Farben, alte Vorhänge, auf den Wänden Familienbilder und religiöse Kultgegenstände. Dem zweiten Typus gehören jene Wohnungen an, wo die alten und neuen Verzierungsgegenstände in 50—50% vorhanden sind. Neben den alten Tuchdecken, Familienbildern und Kultgegenständen sind Spitzen-Decken und -Vorhänge, gestickte und auf der Markt gekaufte Wandbehänge, Zierpolster und Teppiche zu sehen. Dieser Wohnungstyp ist am weitesten verbreitet. Zum dritten Typus sind die, mit moderner Garnitur eingerichteten neuen Häuser zu zählen. Da bestehen die Verzierungszutaten neben einigen Kult-Gegenständen aus Spitzen, Stickereien, handgewobenen Textilien, Teppichen, Nylonvorhängen und Blumen. Das häusliche Leben hat sich auch beträchtlich verändert. Es hütet noch heute, obwohl in vieler Hinsicht verändert, das Alte, oder dessen bedeutsame Elemente. Ein Haus ist nun von einer einzigen Famillie, oder von einer einzelnen, bejahrten Person bewohnt. Alle Räume des Hauses werden, wenn auch nicht ständig, benützt. Die früher gut abgesonderten drei funktionalen Räume hüten heute nur in Bruchtei294