Arrabona - Múzeumi közlemények 18. (Győr, 1976)

Gecsényi L.: Die Stadt Raab nach dem Jahre 1526

el. A hézagos névsorok alapján megállapíthatónak látszik, hogy a bíróviselt pol­gárok huzamosabb időn át állandóan szerepeltek a város igazgatásában. A század derekán Győr végvárrá történt kiépülésével lezárult a város életé­nek jelentős szakasza. Ekkor bontakoztak ki azok a sajátos tendenciák, amelyek a gazdasági-társadalmi viszonyokat a település új helyzetének megfelelően mó­dosították. Ezek az évek a régi középkori Győr (Civitas Jauriensis, quam Capi­tularis, tam Episcopalis) helyébe lépett Győr vára (praesidium Jauriense) és Győr mezővárosa (oppidum Jauriense cum suburbio) történetének első évei. Gecsényi Lajos DIE STADT RAAB NACH DEM JAHRE 1526 Die, auf den Ruinen der römischen Arrabona, bei der Begegnung der beiden Flüsse Donau und Raab erbaute Stadt Raab (Győr) spielte schon im XIV — XV. Jahrhundert eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben, bildete staatlich und kirchlich den Mittel­punkt der Umgegend. Die Burg, Bischofs-, und Kapitelsitz, wurde in den ersten Jahr­zehnten des XV. Jahrhunderts zur Festung ausgebaut. Um der Burg, in derer Besitz sich das Kapitel, der Bischof und die Familie Héderváry teilten, und um den Schloss­grund erstreckten sich mehrere, vorstädtisch geartete Stadtteile. Der zentrale Teil der Stadt wurde vom Wohnviertel der Burg und von den Schlossgrund gebildet. Hier befanden sich die Kathedrale, die städtische Pfarrkirche, die Klöster, der Markt­platz, und die Wohnhäuser der wohlhabendsten Bürger, hauptsächlich Kaufleute. Die Burg und die Stadt gerieten in den Jahren nach der Schlacht von Mohács den Feldzügen in die Kehre. Im Jahre 1529 Hess das gegen Wien ziehende türkische Heer die wehrlos gebliebene Burg und die Stadt ebenfalls in Brand stecken. Die Be­wohner blieben aber an der Stelle und Hessen die Spuren der Verheerung in kurzer Zeit verschwinden. Zwischen 1530—1538 war Pál Bakits Laki von südslawischer Abstammung der Kommandant der königlichen Husaren der Besitzer von Burg und Stadt. Seine Hofrichter und Soldaten belästigten die Bürger mit übermässigen For­derungen und Rauben. Die Bürger verarmten in diesen Jahren beträchtlich. Nachdem Buda (Ofen) und Székesfehérvár (Stuhlweissenburg) unter die Türken­herrschaft fielen (1541, 1543), wurde Raab zur Grenzfestung des Königtums Ungarn. Zwischen 1542—1560 erfolgte die Erneuerung der Burgbefestigung und das proviso­rische Umschanzen der Stadt. Zur gleichen Zeit wurde auch die Garnison der Burg in beträchtlichen Massen verstärkt. Zu der ungarischen Leichten Reiterei kamen noch deutsche Infanterie und Artillerie. Im Schatten vom bedrohenden Türken­gefahr verzog sich die Arbeit mehr, als fünfzehn Jahre hindurch, — bis in den sechziger Jahren die, die Stadtzentrale vom Schlossgrund auch umfangende, zeit­gemässe Festung im Grunde errichtet worden war. Bei der Ausbildung derselben wurden die Strassen und Vorstädte ausserhalb der Mauern vernichtet. Am anderen Ufer des Flusses Raab bildete sich aber ein neuer Stadtteil, der Namen und Rolle des Stadtgrundes übernahm. Dieser Stadtteil bot dem Volke der niedergerissenen Vorstädte, und der, vor den Türken fliehenden Dörfer neue Unterkunft. Seit den frühen Jahrhunderten prägte sich das landwirtschaftliche Charakter in die Siedlungskonstruktion der Stadt ein. Demgemäss schlössen sich den, aus Kot und Zaun, in kleineren Massen aus Stein gebauten Häusern Ställe, Keller, Gärten, ausser­halb der Stadt noch die sog. äusseren Gärten, an. Die Bewohner züchteten Rindvieh, Schafe, Pferde in ansehnlicher Menge. Auf den Hügeln südlich der Stadt besassen die Bürger ausgedehnte Weingärten, wo sie, in erster Reihe zum eigenen Bedarf Weinbau getrieben haben. Die Zusammensetzung des Handwerks wurde von dem Ansprüchen des einheimi­schen Handelskreises und von der Rolle der Stadt, als Gutszentrum, bestimmt. Die Bekleidungsindustrie (Schneider, Kürschner, Tuchscherer), das Lederhandwerk (Schus­ter, Sattler, Riemer), das Eisenhandwerk (Schmiede, Schlosser), und eine spezielle Art der Lebensmittelindustrie (Fleischhauer) kommen zwischen den Beschäftigungen der Stadtbewohner in grösster Zahl vor. Innerhalb der Schneider, Tuchscherer und Kürschner wurde die, sich auf die Zunftorganisation stützende Gesellenvereinigung 220

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