Arrabona - Múzeumi közlemények 18. (Győr, 1976)
Gecsényi L.: Die Stadt Raab nach dem Jahre 1526
sozialer und religiöser Art begründet. Die Zunft der Fleischhauer wird im Jahre 1540 zum ersten Male erwähnt. Im Handel war der Transito-Handel vom Rindvieh von Bedeutung. Die Kaufleute von mehreren westeuropäischen Städten (zB. Nürnberg, Augsburg, Wien) besuchten regelmässig die Märkte zu Raab. Laut der Steuer-Konskription vom Jahre 1518 lässt sich die Zahl der Stadtbewohner — mitsamt den Vorstädten auf 1500—2000 Seelen schätzen. Diese Zahl wurde in den folgenden Jahren, hinsichtlich der bürgerlichen Einwohner, nicht wesentlich verändert. Die Einwohner waren ausschliesslich Ungarn, ihre Reihen wurden durch die Einwanderung aus den umliegenden Dörfern oder kleineren Marktflecken immer neu ergänzt. Mit der Befestigung der Stadt ist eine wesentliche Änderung in der wirtschaftlich-sozialen Konstruktion und im Laban des Bürgertums begonnen. Der wesentliche Teil der, in der Stadt stationierten Soldaten siedelte sich hier für längere Zeit an. So strebten sie nach dem Besitz von Bürgerhäusern oder dem Bau eigener Wohnstätten, jenes Streben äusserte sich durch eigenmächtige Besitznehmen. Die Soldaten mischten sich auch in die Handelsangelegenheiten ein, und verhinderten mit willkürlichen Zöllen und Warenraub den Warenumsatz. Wegen den unsicheren Verhältnissen zogen einige wohlhabenden Bürger in andere, an der westgrenze liegenden Städte (Óvár, Somorja) fort. Zwischen den Grenzfestungs-Verhältnissen spielte sich eine vorteilhafte Wandlung in den Rechtsangelegenheiten des Marktflecken-Gemeinden ab. Es kam immer öfter vor, dass das ausschliessliche Gerichtsbarkeitsrecht des Kapitel, als Gutsherren, von einem, aus mehreren anderen Städten eingeladenen bürgerlichen, oder bürgerlichmilitärischen Gerichtshof ausgeübt wurde. In den Jahren nach 1526 unterlag die alte, mittelalterliche Stadt Raab einer grossen Wandlung. Um die Mitte des Jahrhunderts eröffnete sich mit dem Ausbau der Grenzfestung eine neue Epoche ihrer wirtschaftlich-sozialen Entwicklung. Lajos Gecsényi