Arrabona - Múzeumi közlemények 15. (Győr, 1973)
Lackovits E.: Die Beschreibung einer Frauengarderoben von Kapuvár
wenigen Zahl der Schürzen hatten die Frauen eine Menge Kopftücher. Zu jedem Kleid gehörte ein, aber oft zwei, drei Kopftücher, und Frau Göndöcs hat wechselnd zu verschiedenen Kleider auch dasselbe Kopftuch gebunden. Das schönste Kopftuch von Frau Göndöcs ist das von der Mutter ihrer Schwiegermutter genähte weiße Tüllgestickte Tuch („tilámli"). Verheiratete Frauen kämmen die Haare ungescheitelt nach hinten und binden sie im Nacken zu einem Knoten. Darauf wurde eine Unterlage aus Papier („kobak"), über die ein farbiges Tuch („szorító"), das vorne bis zur Stirne gezogen, hinten im Nacken festgebunden ist, — gestellt, und erst darüber kommt feiertags ein durchbrochenes oder besticktes weißes Batisttuch. Frau Göndöcs hatte zweierlei Hauben: eine mit Goldflitter verzierte Feiertagshaube die Teréz Póko gemacht hat, und eine alltägliche schlichte Haube, von der jährlich wieder neu genäht wurde. Sie trug beim trockenen Wetter, feiertags weiße „csökös" Strümpfe (gestrickt, mit Knoten) beim Regen blaue „csökös" Strümpfe, in der Trauer hat sie schwarze „mácsikos" Strümpfe angezogen, die ihre Mutter für sie gestrickt hatte. Umgefähr 10 Jahre begann sie werktags braune, freitags weiße Zwirnstrümpfe zu tragen, die sie im Geschäft kaufte. Zu der Tracht gehören die Schmücke, — die jetzt von der Sammlung schon fehlen, aber früher vorhanden waren. Diese sind: „habgyöngy", „fényes gyöngy" glänzende Perlenschnüre; und ein doubliertes Halsband, das Maria-Band (auf einem himmelblauen Band eine Mariamedaille aus Silber); und die Ohrgehänge aus Silber oder Gold. Frau Göndöcs hatte je ein Stück der aufgezählten Schmücke, sie trug feiertags immer das eben beliebteste Stück. Feiertags hatte sie im Frühling und im Herbst Schuhen mit Spangen, im Winter schwarze Boxstiefel im Sommer weiße Sandalen an. An Wochentagen trug sie geschloßene schwarze Sandalen. Die Farbe der Kleider in dieser Garderobe sind sehr abwechslungsreich: wir finden fast die sämtlichen Farben- und Farbtönen mit Ausnahme das Gelbes. Trotz der kleineren UnVollständigkeiten ist diese Sammlung als eine Vollkommene zu betrachten. Sie hilft die Tragart, die Gelegenheiten und das Typische in einer Garderobe der historischen Etappe der Kapuvárer Volkstracht untersuchen, und ermöglicht die Analysierung der streng geschloßenen Formen und Ordnungen der Bekleidung. Emőke Lackovits