Arrabona - Múzeumi közlemények 10. (Győr, 1968)

Kőhegyi M.Rákóczi K.: Rómer Flóri levelei Gratzl Józsefhez az olmützi és josefstadti kazamatákból

der im Falle des Todes, dem leider ein lungensüchtiger Szekler-Pfarrer zu 12 Jahren in Eisen verurtbeilt, die der höchstens 27 jährige Kranke auch im Spitale trägt — wahrscheinlich bald verfallen wird — soll der Arme nicht einmal einen gewöhnlichen Sarg halben? Um in diesen oder anderen unvorge­sehenen Fällen nicht in Verlegenheit zu kommen von unseren Kameraden, deren Barschaft auch schon grösstentheils zur Neige geht, sammeln zu müssen, legen wir von jeder Sendung edler Menschenfreunde einen Theil in die gemein­schaftliche Kasse, um in den Tagen der Noth einen sicheren Pfennig zu haben. Wer weiss wie lange noch diese Lage dauern wird, und ob unsere Wohlthäter dieser Last nicht endlich überdrüssig werden? Es ist wahr man kann- mit 10 X 31 und einer Brotporzion leben und nothdürf tig die Wäsche besorgen, aber welch ein Leben für einen der lebelang im Uiberfluss schwelgte, und nun ganz hilflos ist, für einen der Alles dahinopferte und nun sich keine Pfeife — diese einzige Labung eines Eingekerten — vergönnen kann, um sich die Grillen zu vertrei­ben. Wie wenn diese hoffnungslose Lage jahrelang dauert — Du kannst kaum glauben welche Freude und Dankgefühle diesse Gaben erwecken. Ich hörte dass auch ein sehr guter Freund Dr N. für uns sammle. Gott segne diesen edlen, unschätzbaren Menschenfreund. Könnten wir es nur so weit bringen um unter den 80 wenigstens den 4 ten Theil der Bedürftigen monatlich eine Zulage von 2 bis 3 fl. geben zu können. — Ich weiss dass auch für Andere und anderen Festungen zu sorgen sei, würde aber jede Stadt seine eigenen Kinder versor­gen oder Eurem edlen Beispiele folgen, mancher stiere, kumervolle Blick, mancher zum Menschenfeind gezwungener — würde mit der Menschheit aus­gesöhnt werden. Für die grösste Noth ist bis jetzt viel gethan, und ich bin überzeugt, dass unsre Wohlthäter auch in der Zukunft unserer nicht ganz ver­gessen werden. Gottes Segen und unseren herzlichsten Dank! Was mich anbelangt trübt sich mein Horizont ebenfalls. Seit 2 Monaten schickte ich durch Fiedler Arbeiten nach Pesth, bisher keinen Bescheid, und doch steckte ich beinahe meinen ganzen Vorrath in die Arbeit. Ich weiss dass das Geld überall wenig ist, vielleicht gehen diese Arbeiten nicht mehr, und doch wie gerne möcht' ich mich plagen um Euch nicht zur Last zu fallen. Die Concurrenz hier ist grösser, jeder trachtet sich einige Kreuzer zu verdienen — das Geld unter den Kameraden weniger, die kargen Thage vor der Thür, die Augen von Tag zu Tag schwächer. Und dann der Gedanke, dass noch keine Aussicht vorhanden, dass viele 18 jährige frei herumgehen während die 3 jährigen sitzen und ihre Eisen klirren lassen! Es ist oft zum Verzweifeln! Welches Geschick, welche Gerechtigkeit! — Sollte ich nicht bald für meine Arbeit Geld bekommen, so muss ich Dich oder Jósi in Anspruch nehmen um nicht meinen letzten Zeihrpfennig — das von Pali Erhaltene — angreifen zu müssen. Ich schreibe dieses ungern; aber vielleicht komme ich doch noch einmal in die Lage es Euch zurückzahlen zu können. Für diesen Monat habe ich noch. Bekomme ich \7 Pesth so werde ich es Euch schreiben, denn ich weiss dass ihr auch das Eure braucht; oder vielleicht gewinnen meine Loose? o eitler Gedanke! Für Eure Bemühungen und Schritte zu meiner Befreiung meinen herz­lichsten Dank; aber ich bitte Euch zugleich Nichts mehr für mich zu unter­nehmen. Es kostet Euch viel Geld und ist Ohne Erfolg. Von den Wienern habe 31 A krajcár rövidítése. 153

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