Arrabona - Múzeumi közlemények 9. (Győr, 1967)

Kozák K.: Beiträge zu der mittelalterlichen Geschichte der Burg Győr - Kozák K.: Contribution a l’histoire médiévale du chateau-fort de Győr

BEITRÄGE ZU DER MITTELALTERLICHEN GESCHICHTE DER BURG GYÖR In den Veröffentlichungen der Geschichte der Burg Győr fanden sich bis jetzt nur knappe Hinweise auf die älteste Bauperiode der Burg. Dies ist verständlich, da doch der Forschung nur verhältnismäßig spärliche Angaben zur Verfügung standen. Auch anderwärts ist die Lage nicht viel besser. Wir wissen kaum etwas über die frühesten Bauwerke der weltlichen und geistlichen Zentren des mittelalterlichen Ungarns, über ihre Größe und Lage. Im vergangenen Jahrzehnt konnte gewissermaßen auch Neues ermittelt werden. Im Falle Győr hat die Wiissenschaft, die sich die Erforschung der Bischofsburg zur Aufgabe gestellt hatte den Ort, wo der mittelalter­liche Wohnturm gestanden hatte und die fast genauen Maße des Turmes feststellen können. Bei der Fundrettung wurde ein Teil der mittelalterlichen Burgmauer frei­gelegt, wobei neue Erkenntnisse zu der Geschichte des Domkapitelhügels, somit zu der Geschichte der mittelalterlichen Burg gevonnen wurden. Von einem Vergleich dieser Daten mit älteren Ermittlungen und einer eingehenden Untersuchung der Kapelle im Bischofspalais erwartet man sich befriedigende Fortschritte der künftigen Arbeit. Die Studien, die die Geschichte der Stadt Győr behandeln, halten einhellig den Domkapitelhügel für den Kern des einstigen römischen Lagers und der Siedlung. Diese Annahme wurde durch Freilegungen, Fundrettungen und durch Zufallsfunde bestätigt. Der namanlose Geograph von Ravenna nennt Győr als den Punkt, den Karl der Große nach [seinem Sieg über die A waren für den östlichsten Posten der Christen­heit bezeichnete. Hier wurde die Bischofsresidenz im ersten Jahrzehnt des 11. Jahr­hunderts gegründet, wo nach dem Bau einer kleineren Kirche, in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts eine größere Kirche gebaut wurde, aus der sich die gegenwärtige Kathedrale entwickelt hat. In unmittelbarer Nähe der Kirche dürfte vermutlich die Bischofsresidenz gestanden haben, von der uns bis auf den heutigen Tag nicht einmal Mauerreste bekannt sind. Der um die Mitte des 13. Jahrhunderts gebaute Wohnturm, ferner die bischöfliche Kapelle, deren unterste Schichte auf das letzte Quartal des 13. Jahrhunderts datiert werden kann und südlich davon das umgebaute gegenwärtige Bischofspalais könnten möglicherweise weitgehende Folgerungen hinsichtlich der Lage des ältesten Bischofssitzes ergeben. Das Gewölbesystem der Kapelle, die Form der. Gewölberippen (Keilrippe?), aber auch der Grundriß des Chors lassen die Zeit der Entstehung der Kapelle klar erkennen, insbesondere wenn wir bedenken, daß sich der vieleckige Chorabschluß in Ungarn gegen Ende des 13. Jahrhunderts verbreitet haite. Über die mittelalterliche Bischofjsresidenz und die bischöfliche Kapelle unterrichten uns Vermessungsurkunden der Győrer Burg und Stiche aus dem 16. Jahrhundert. Mit Hilfe dieser Vermessungen und Stiche und unserer Ermittlungen rekonstruierten wir den Domkapitelhügel, wie er im 13—15. Jahrhundert gewesen sein mochte. Die Bau­werke des 13. Jahrhunderts weisen — vom topographischen Gesichtspunkt aus betrachtet — eine Ähnlichkeit mit der verhältnismäßig nahe gelegenen Burg Veszprém und der ziemlich weit entfernten Meißener Burg auf. Ähnliche Ergebnisse sind auch bei der Erforschung anderer Bischofsresidenzen und mittelalterlicher Städte Ungarns zu erwarten. Die Baureste eines Wohnturmes aus dem 13. Jahrhundert in Eger, und die Untersuchung der Stadtmauern von Sopron könnten gewissermaßen Beiträge zu der Győrer Forschungsarbeit liefern. Um die begonnene Arbeit erfolgreich fortsetzen zu können, halten wir eine Sammlung und Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse, die Projektion der bis jetzt ermittelten Bau- und Mauerreste auf den heutigen Stadtplan und eine aufein­ander abgestimmte Forschung der Vorzeit, Römerzeit und des Mittelalters für uner­läßlich notwendig. K. Kozálc CONTRIBUTION À L'HISTOIRE MÉDIÉVALE DU CHÂTEAU-FORT DE GYŐR Dans les ouvrages traitant de l'histoire du château-fort de Győr, on ne trouve en général que de brèbes indications relatives à la période initiale de sa construction. Ceci est compréhensible, vu que les chercheurs disposaient seulement de peu de données servant de point de départ. Nous ne savons à peine quelque chose sur les 85 : •

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