Arrabona - Múzeumi közlemények 8. (Győr, 1966)
Uzsoki A.: Lenau és Mosonmagyaróvár
Im Jahre 1831. weilte Lenau in verschiedenen Städten Deutschlands, aber auch hier litt es ihn nicht lange; gegen l[27. J]uli 1832. bestieg er ein holländisches Schiff [und fuhr] nach Amerika. Aber schon im Juni 1833 [betrat er wiejder den Boden Europas. Uiber Menschen und Verhältnisse Amerikas, „wo keine Nachtigallen schlagen" war Lenau sehr übel zu sprechen. Nach dieser Reise, bis zu seiner traurigen Erkrankung im Herbste 1844., wanderte Lenau besträndig zwischen Wien und Stuttgart, mit Nebenausflügen, in welcher Zeit er sich viel mit den Ausgaben seiner Werke beschäftigte, von welchen seine lyrischen Gedichte bis zum Jahre 1844. sieben, Faust, Savonarola, und die Albigenser zwei Auflagen erlebten. In den ersten Tagen der Juli 1844. lernte Lenau in Baden-Baden zum erstenmale ein Fräulein aus Frankfurt; am Main kennen, Maria, und schon Anfangs August erfuhr aus der allgemeiner Zeitung alle Welt die erfolgte Verlobung mit dem Fräulein, er brachte die Kunde selbst um die Zeit seiner 42 ten Geburtstages (13. [August]) nach Wien, wo er aber beinahe schon kran[k eingela]ngt war, und seine Stimmung war ein[e verwirrte] und wechselvolle, daß ihn (die Wiener nicht ohne Besorgniß nach Frankfurt zu seiner Hochzeit abreisen sahen. Auf den Reise dahin kam er in Stuttgart an, und als er da mit Hofraths Steinbeck und dessen Gemahlin am Frühstücke saß, sprang er plötzlich mit einem Aufschrei des höchsten Zornes auf, und im gleichen Augenblicke fühlte er einen Riß durch sein Gesicht, der linke Mundwinkel war in die Höhe gezerrt, und die rechte Wange total starr und gelähmt bis an's Ohr, das Auge blieb zwar frei und beweglich, doch hatte er ein stieres und gläsernes Aussehen. Er erschien sich selbst wie ein vom Tode Bezeichneter. Die Lähmung verlor sich zwar allmählig binnen 14. Tagen, allein in der Nacht auf den 11. Oktober 1844. trat der erste stärkere Paroxismus von Tobsucht ein. Lenau ![b]lieb ganz schlaflos und eine fürchterliche Ver [zweifei] ung bemächtigte sich seiner. Von da an wechselte Ru]he mit Wahnsinn ab, und er machte Versuchung sich er]droßeln, da ihm das inständig erbetene Gift natürlich nicht verabreicht wurde. Am 22 ten Oktober 1844. wurde er in die 3. Stunden von Stuttgart entlegene königliche Heilanstalt zu Winnenthal gebracht. Hier verweilte Lenau etwa dritthalb Jahre, zwischen stillen Wahnsinn, ruhigem Bewußtsein, und wahren Tobsuchtanfällen. Ende April 1847. kam sein Schwager A. Schurz in Winnenden an, und trat mit ihm am 12. Mai die Heimfahrt nach Wien an. Während dieser Reise gab er wiederholt Beispiele seiner oft heftigen Tobsucht, so daß ihm selbst die Zwangsjacke angelegt werden mußte. Am 15. Mai, am Namenstage seiner geliebtesten Freudin Sophie, stieg Lenau nachmittags 4. Uhr zu Nußdorf an das heimische Ufer, von seiner abwärtsstehenden, durch ihre Töchter vom [der] fast nicht zurückzuhaltenden treuen Schwester The[rese m]it rinnenden Thränen bewillkommt. Eine [halbe Stun]de darauf war er in der Irrenanstalt (seines Freundes] Görgen zu Ober-Dobling., In dieser Anstalt hörte Lenau's Tobsucht auf, ein stiller Wahnsinn nur setzte sich fort, von manchen lichten, ruhig besonnenen Augenblicken unterbrochen. Im Jahre 1849. erzählt Franki, wurde Nachts im Zimmer Lenau's ein heftiges Weinen gehört; Dr Benesch eilte hinein, und auf vieles Fragen, was ihm denn fehle, antwortete er weinend: „Der arme Nimbsch is sehr unglücklich." Es war diess nach langer Dumpfheit ein überraschendes Auflackern, — ein Verlöschen. Diese Worte waren die letzten Lenau's auf Erden. — Gegen 6. Uhr Früh am 22. August 1850. verschied Lenau in den Armen seines Schwestermannes Anton X. Schurz. . 12 Arrabona 177