Arrabona - Múzeumi közlemények 7. (Győr, 1965)

Uzsoki A.: Geschichte der archäologischen Sammlung und Forschung in Győr und Umgebung

und Münzen zu sammeln. Seine archäologische und numismatische Sammlung war vom Blickpunkt seiner engeren Heimat bedeutsam. Das spätere Schicksal dieser Sammlung ist uns nicht bekannt. István Miháldy, der Pfarrer von Bakonyszentlászló sammelte in den sechziger Jahren südlich der Stadt Győr, im Ufergelände der Raab urzeitliche und römer­zeitliche Funde, die in das Ung. Nat. Museum und in das Museum von Veszprém gelangten. Miklós Rosos gehörte in den 50—60 er Jahren zu den Győrer Numismatikern. In den siebziger Jahren übersiedelte er nach Zirc. Das Museum von Győr und die Geschichte der archäologischen Forschung 1. Flóris Romer, der Gründer des Museums und seine Tätigkeit von 1857—1861 Flóris Romer, der Gründer des Museums von Győr, wurde 1815 in Pozsony geboren. 1838 kam er als Professor an das Benediktinergymnasium von Győr, wurde dann 1845 Professor an der Königlichen Oberschule in Pozsony. Als einer der begeistertsten Freiheitskämpfer wurde er für seine Teilnahme am Freiheitskampf 1848—49, zu acht Jahren Festungshaft in Fesseln verurteilt. Erst 1857 durfte er nach Győr zurückkehren. Er ordnete die naturgeschichtliche Sammlung des Győrer Be­nediktinergymnasiums und regte durch seine begeistersten Artikel in der Zeitschrift „Győri Közlöny" seine Leser zu weiterer Sammeltätigkeit an. Arnold Ipolyi ver­anlaßte ihn, sich auch mit der Archäologie zu beschäftigen und damit war die Grund­lage zu einer kleinen Sammlung gelegt. Er war bemüht, auch das kulturelle Leben der Stadt zu fördern. Binnen kurzer Zeit schon hatte er mit seinen Schülern eine aus mehreren tausend Stücken beste­hande naturwissenschaftliche und archäologische Sammlung zusammengetragen. Seine archäologischen Forschungswege führten ihn weit über die Stadtgemarkung hinaus auch in das Bakonygebirge, sogar nach Siebenbürgen und Südungarn, so daß er die naturwissenschaftliche und archäologische Sammlung des Gymnasiums durch ein reichhaltiges Fundmaterial weiterentwickeln konnte. Aufgrund der erzielten Erfolge und dank einer Eingabe des Lehrkörpers wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Kaiserlich-Königlichen Central-Comission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale erwählt. Infolge der damit ver­bundenen Rechte wurde das Benediktinergymnasium von Győr zum Sammelplatz und Verwahrer der in der Umgebung zutage gekommenen archäologischen Funde. Also war 1859 das Museum entstanden, dessen Leiter naturgemäß F. Romer wurde. Die amtliche Museumgründung und seine Ernennung wirkten anregend auf seine weitere Tätigkeit. Mit erneuten Kräften durchforschte er die Gegend, und 1860 umfaßten die naturwissenschaftlichen und archäologischen Sammlungen des Mu­seums mehr als zehntausend Objekte, die im Gebäude des Gymnasiums verwahrt wurden. Az 29. Mai 1860 wurde das Museum auch für das Publikum freigegeben. Am Eröffnungstag gab Römers Freund, der weltweit bekannte Violinvirtuose, Ede Reményi, ein Konzert zugunsten des Museums. Der verdiente Archäologe gab 1860 sein Buch „Bakony" heraus. Die Ungarische Akademie der Wissenschaften ehrte ihn, indem sie ihn zum korrespondierenden Mitglied erwählte. Seine archäologische Tätigkeit beschränkte sich in Győr und Umgebung auf die Freilegung von römerzeitlichen Gräbern und Bauwerken. Im Jahre 1861 gab er zusammen mit Károly Ráth die Zeitschrift „Győr Történelmi és Régészeti Füzetek" heraus. Bald schon zählte die Zeitschrift zu den Veröffent­lichungen von Rang, wurde aber 1865 nach dem Tode K. Ráths eingestellt. Die archäologische Bewegung zeitigte ein beachtenswertes Ergebnis: in bischöflichen Se­minarium von Győr wurde ein archäologischer Lehrstuhl gegründet, mit dessen Leitung der Bischof F. Romer beauftragte. 1861 wurde F. Römer nach Pest zum Leiter der archäologischen Abteilung des Ung. Nat. Museums berufen. Museumgründungen in Provinzstädten, und die Ent­faltung und der Aufschwung des Museumwesens sind sein Verdienst. 88

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