Arrabona - Múzeumi közlemények 7. (Győr, 1965)

Uzsoki A.: Geschichte der archäologischen Sammlung und Forschung in Győr und Umgebung

GESCHICHTE DER ARCHÄOLOGISCHEN SAMMLUNG UND FORSCHUNG IN GYÖR UND UMGEBUNG Vorgeschichte der archäologischen Forschung Erstmalig hatten sich humanistische Gelehrte mit gemeißelten und inschrift­lichen römerzeitlichen Steindenkmälern befaßt. Die beim Bau der Burg Győr im 16. Jahrhundert zum Vorschein gekommenen römischen Steindenkmäler ließ Lazius sammeln und nach Wien, in seine eigene Sammlung befördern. Nach den fremden Forschern des 16—17. Jahrhunderts ist der im 18. Jahrhundert aus Győr gebürtige Polyhistor und Sammler József Torkos zu erwähnen, der eine Abhandlung über einen römischen Sarkophag geschrieben hatte. Der Großpropst Lőrinc Károlyi, der aus Győr gebürtige Domherr von Vác, Janus Arrabonensis, und der Tafelrichter des Komitats Győr, György Enessei, machen vornehmlich römerzeitliche Denkmäler bekannt. Die Viczay-Sammlung von Hédervár Die nordwestlich von Győr im Szigetköz gelegene Gemeinde Hédervár war der Mittelpunkt der Domäne der Familie Héderváry, später der Familie Viczay. In dem dortigen Burgschloß gründete um die Mitte des 18. Jahrhunderts Graf Mihály Viczay die berühmte Familiensammlung von archäologischen Denkmälern, Münzen, Ge­mälden, Plastiken und wertvollen Büchern. Mit Hilfe von geschulten Fachleuten und Wissenschaftlern vergrößerte er planmäßig seine Münzensammlung, deren Kataloge in der Bearbeitung von Caroni und Sestini in Italien und in Wien erschienen. Auch Eckhel, der Direktor des Wiener Hof-Münzkabinetts ließ es an wissenschaft­lichen Ratschlägen nicht fehlen. Die Sammlung führte dann der Sohn des Gründers weiter und er war es, der die Kataloge herausgab. Nach seinem Tode im Jahre 1833 wurde ein Teil der Sammlung verauktionniert, und so gelangte die bedeutendste ungarische Münzensammlung, derentwegen zahlreiche ausländische Fachleute nach Ungarn gekommen waren, ins Ausland. Der kleine Teil, der übrigblieb, wurde von der Familie verwart, nach dem zweiten Weltkrieg aber ging auch dieser Restbestand verloren. János Czech, der Forscher und Sammler der Reformzeit Er war der Bürgermeister der Stadt Győr und befaßte sich wissenschaftlich mit archäologischen und historischen Forschungen. Aufgrund seiner Forschungstätigkeit wurde er Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Bei den Erd­arbeiten des Burggrabens von Győr fand er 1831 zahlreiche römerzeitliche Gräber, Gebäudereste und Grabmäler. Er ließ die Grabstelen und inschriftlichen Steine sammeln und stellte sie in seinem Fasanengarten für Forscher und Wissenschaftler zur Schau, Es war dies eingentlich das erste Freilichtmuseum Ungarns ... Er besaß auch eine beachtenswerte Münzensammlung. Mehrere wissenschaftliche Abhand­lungen belegen seine wissenschaftliche Tätigkeit. Die Steindenkmäler des Lapi­dariums, auf das sich Mommsen öfter berief, wurden verstreut. János Czech war ein hervorragender Historiker der Reformzeit, der sich um die Erforschung der Geschichte seiner Vaterstadt Győr verdient gemacht hatte. Die archäologische Sammlung von Pannonhalma und ihre Forschungsgeschichte Anschließend an die Hauptbibliothek der Benediktinerabtei von Pannonhalma liegen Räume, in denen die archäologische, die Münz- und die Gemäldesammlung untergebracht sind. Die ältesten Aufzeichnungen reichen auf 1775 zurück, um diesj Zeit besaß die Abtei bereits eine bedeutsame Münzensammlung. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts konnte sie durch zugefallene Erbschaften und durch Käufe bereichert werden. Der erste wissenschaftlich gebildete Betreuer der Sammlung war Fábián Szeder. Er hatte das erste zweibändige lateinsprachige Inventarverzeichnis ,,Cimelia" angefertigt, das in seinem Aufbau sogar die gegenwärtigen Ansprüche befriedigt. Sein Nachfolger war Mór Czinár, ein namhafter Wissenschaftler seiner Zeit, der bis zum Jahre 1870 die Sammlung betreute und das Inventarverzeichnis Szeders 86

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