Glasierte Keramik in Pannonien. König Sankt Stephan Museum, 29. August–31. Dezember 1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1992)
sierte Becher mit etwas konischer Wand und kleinem Standring (unpubliziert). In den Gräbern waren sie an die Füße oder neben das Becken gestellt. Das auf kleinem Stand ring stehende Häflein von doppelter Kegel stumpfform (Taf. II, 6b) ist aus Grab 7 von Fazekasboda (Dombay, 1957, 294, Taf. XXIII, 14) mit 361er Münze, grünt glasiert zum Vorschein gekommen. Ein ähnliches gibt es auch in Grab 26 von Szentendre (Maróti-Topál, 1980, 139, Taf. 9, 2). In etwas anders gearteter Form kennen wir Häflein ohne Münzen z.B. aus Grab 1 von Somodorpuszta (Burger, 1974, 90. Abb. 1 1/50), aus Grab 5 von Csákvár, (Salamon-Barkóczi, 1970, 39, Taf. 14, 4 und Taf. XXIII, 5) und aus Grab 1121 von Csákvár (unpubliziert). Ihre Glasur ist bräunlichgrün, orangengelb. In den Gräbern fanden sie an den Füßen und in der Mitte der Brust Platz. In Tafel I und II vermitteln die von uns untersuchten Typen bzw. Typenvarianten aufgrund der Münzen folgendes Bild: - die Krüge kommen mit frühestens 312-315 geprägten Münzen sporadisch vor - eine mit 330er Münze erscheinende neue Krugform kommt auch mit 375er Prägung noch ins Grab, sporadisch taucht der Becher und das zweihenkelige Gefäß auf - mit 350er Münzen erscheinen neben verschiedenen Varianten der bisherigen Formen die Kannen, Schüsseln und die einhenkeligen Häflein. Von dieser Zeit an wächst die Menge glasierter Keramik. Die Existenz dieses Keramiktyps am Ende des 4. Jahrhunderts wird durch folgendes bestätigt: 1. die Gefäße, die frühestens 375 ins Grab gelangt sein können 2. das Vorkommen eingeglätteter Keramik und glasierter Gefäße innerhalb eines Grabes; Somogyszil, Grab 2 (BURGER, 1979, 85, Taf. 1, 2), Somogyszil, Grab 17 (Ibid. 87, Taf. 3, 17), Somogyszil, Grab 148, (Ibid. 109, Taf. 25, 148) 3. das Vorkommen glasierter Keramik zusammen mit nach 380 datierbaren Funden, z. B. mit durchbrochen peltaverzierter, zwiebelknöpfiger Bronzefibel in Grab 48 von Tokod (Lányi, 1981, Abb. 7, 48). 4. das Gefäß von der Form 11 in Taf. I erscheint mit eingeglättetem Netzmuster verziert in Grab 248 von Csákvár (unpubliziert). Auf die in Gräberfeldern sehr selten vorkommenden Typen (z. B. anthropomorphe Krüge. Tintenbehälter) sowie mit den Krugformen, bezüglich deren Grablegung (hierunter ist der frühmöglichste Zeitpunkt zu verstehen) unsere näheren Angaben noch unsicher sind, sind wir nicht eingegangen. Die fremden Beziehungen der in den Gräberfeldern erscheinenden glasierten Keramik (auf die wir im Zusammenhang mit dem Kannelluren-Krug aufmerksam gemacht hatten) behandeln wir im Zusammenhang mit der Keramik des Gräberfeldes von Csákvár. Gabriella Nádorfi 51