Népi építkezés – A Magyar Népművészet Évszázadai III. – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1972)

Zur bewussten Errnessung der auch in der Baukunst verwendbaren bäuerlichen Bautiraditionen wurde 1906 die Dorfforschung begonnen und die Ergebnisse füllten einen dicken Band (Magyar parasztház = ungarisches Bauernhaus), während sie gleichzeitig auch die Herausgabe einer Zeit­schrift („Ház" = Haus) veranlassten. Dieser Rettungsaktion schloss sich auch die Unternehmung von Dezső Malonyay an, der nach dem Vorbild der „Wildrosen" vom Kriza die dekorativen Blumenmuster der Volkskunst sammelte. In seinen Werken Hess er auch die Bauernkünstler sprechen: „Es gibt nichts in diesem Haus, was nicht ich selbst ge­macht hätte", sagte der eine. Malonyais Mitarbeiter waren namhafte Experten, wie z. B. der Architekt István Megyaszay, der den Band über das Szeklerland mit beson­derer Sorgfalt und gründlichen Fachkenntnissen zusammen­gestellt hatte. Immerhin haben diese hervorragenden Architekten nur je einen Sektor des breiten Spektrums der Volksarchitektur untersucht; sie haben allenfalls das Verdienst, die Auf­merksamkeit auf diese Sektoren gelenkt zu haben. Mit der Baukunst einer neuen Epoche hinter sich blieb somit der darauffolgenden Architektengeneration noch ein umfang­reiches Gebiet zum Entdecken und Erforschen übrig. So vermochte die Architektengeneration der Zwischenkriegs­zeit die edlen Proportionen der einfachen Bauten zu ent­decken, neben der einst absolutisierten Dekoration die weissgetünchten oder steinernen Mauern, die „mit Lehm und Mörtel gestärkten" Flursäulen in ihre alten Rechte einzusetzen und in Fotoalben zu veröffentlichen. Lange Jahrzehnte mussten vergehen ehe sich die For­scher der Baukunst und der Völkerkunde trafen und ihre Gesichtspunkte in bezug auf die Rettung der Überlieferung der Volksarchitektur miteinander abstimmen konnten, Das meiste vermögen sie mit ihrer grossen Gerneinschaftsunter­nehmung, der Vereinigung volkstümlicher Bauwerke in einem ethnographischen Freilichtmuseum, zu tun. Diese um ein halbes Jahrhundert verspätete Unternehmung ist ein schlagender Beweis idafür, dass die Erforschung der Volks­arehitektur und die Erfüllung unserer einschlägigen Auf­gaben ohne das Zusammenwirken der beiden Disziplinen, ohne die Kenntnis und die Verwendung der gegenseitigen Ergebnisse undenkbar sind.

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