Képek és szobrok – A Magyar Népművészet Évszázadai II. – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1970)

sind diese frühen Stücke nicht als Volkskunst zu bezeichnen; doch zeigt eines unserer aus Schlesien stammenden Bilder auffallende Verwandtschaft mit ihnen. Die Ranken des die Gestalt des hl. Florian rahmenden Ornamentes wurden zuerst in das Glas eingeschnitten, dann vergoldet; zuletzt überzog man die ganze Oberfläche mit Russ; dies diente zugleich als Schutzschicht. Das Bild stellt auch, das Verhältnis von Dar­stellung und Ornament betreffend, einen besonderen Typus dar; ein sogenanntes „Kartuschenbild", für das wir auch unter unsere Bildern österreichischer Herkunft Beispiele finden. Diese Kartuschenbilder gehören bereits dem Barock an. Die in das Glas einlgesdhnittene Ornamentik ist eine Eigenart der venezianischen Spiegel und ihrer in Böhmen entstandenen Nachbildungen. Di e südböhmischen Spiegel­bilder unserer Sammlung erinnern noch prägnanter an das früher noch der Alchimie verwandte mystische Handwerk der Glas- und Spiegellherstellung. Der Brauch, Heilige auf Spiegel zu malen, wurde auch durch abergläubische An­schauungen beeinflusst, 5 auf deren letzte Spuren volkstüm­liche Benennungen wie Pfaffenspiegel, Nonnenspiegel u. a. hinweisen. Nach Angaben unserer Berichterstatterinnen sind darum auf den Spiegelbildern Heilige dargestellt, damit sie uns an unsere Eitelkeit mahnen; denn sie „blicken nämlich auf uns zurück" Die in das Glas selbst gearbeiteten Bilder können nicht primär als Hausindustrie entstanden sein; diese ganze Kunst steht ihrem Wesen nach mit den Glashütten in enger Ver­bindung. Ihrer Einsamkeit entflohen solche Meister, die die Abgeschlossenheit des Glashüttenlebens, fern von der Welt im Wald zu schaffen, nicht ertrugen; sie wurden die Spezialis­ten der Glasmalerei. Diese solcherart sekundär zur Heirnkunst gewordene Kunstgattung verlor denn auch weiterhin keines­wegs den Zusammenhang mit der Glashütte: wurde doch von hier das geblassene Glasmaterial direkt bezogen. Einige Forscher meinen, dass auch speziellere Arbeitsvorgänge, wie das Einschneiden, Ätzen, Schleifen, Vergolden durch die Hütten geschah. 6 Späte Werke des 19. Jahrhunderts., die sich an die Glashüttenarbeit anschliessen, sind innerhalb unserer Sammlung die Spiegelbilder aus Südböhmen. Wie die For­schung ermittelt hat, entstand durch Wirkung der Glashütten­zentren im 18. Jahrhundert im Dorf Buchers (heute Pofhofi, Tschechoslowakei) ein besonders produktiver Mittelpunkt und dann später, als Ausstrahlung von dort, die Glasmalereikunst

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