Szőllősy Csilla - Pokrovenszki Krisztián (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 45. (Székesfehérvár, 2017)

Tanulmányok/közlemények - Néprajz - Lukács László: A karácsonyfa elterjedése a Kárpát-medencében

László Eukács: Die Verbereitung des Christbaumes im Karpatenbecken allgemein bekannt.66 Seine Verbreitung, seine einfache ungeschmückte Form ist im Komitat Beszterce-Naszód auch im Bericht der Weihnachtsausgabe der Kronstädter Zeitung über das Dorf Jaad aus dem Jahr 1934 zu lesen: „Die kleinen, noch uneingeschulten Kinder bekommen nur selten ein kleines Bäumchen, das aber ungeschmiickt und zpckerios ist. Wie auch die anderen Gemeinden vom Komitat ist Besgterce-Nasgpd bei seiner Überzeugung geblieben, Weihnachten (wie früher auch anderswo üblich war) ohne Baum zu feiern und den Heiligabend nicht als Familien- sondern als Gemeinschaftsfest zu betrachten. “67 Ferenc Pozsony betont bei der siebenbürgischen Verbreitung des Christbaumes und des Adventskranzes die direkte sächsische Wirkung auf lokaler Ebene: „In den Nachbardöfern der Sachsen und den lutheranischen Ungarndöfern des Königslandes war der Christbaum femlich früh erschienen und verbreitet. ...In der ganzen Weihnachtsperiode lässt sich ein sächsischer Einfluss sowohl bei der Christbaumstellung als auch beim Adventskranz erkennen. Diese Wirkungsmechanismen funktionierten hier in Siebenbürgen hauptsächlich auf lokaler Ebene. Die Begleitungsmechanismen der Verbürgerlichung hatten wahrscheinlich zu ihrerparallelen Verbreitung geführt. Hier sind besonders die Kirche, die Schulen und der Handel wichtig gewesen. “68 Der Sammlung von Géza Vámszer in Oltszakadát (Kom. Szeben, Säcädate) nach: „Ein früherer Brauch war (schon 1870), dass man einen großen geschmückten Weichnachtsbaum in der Schule aufstellt. Die Anwesenden singen und der Kaplan (heute der Seelsorger) teilt den Kindern Geschenke, meistens Bücher und Eehrmittel, aus. In den letzten Jahren wurde dieser Baum in der Kirche aufgestellt, selbst einige Familien schmücken einen Baum zp Hause — wie die Stadtleute. “69 In Klausenburg hat zuerst der baptistische János Rottmayer (1818—1901), Leiter der Siebenbürgischen Niederlassung des Schottischen Nationalbibelvereins, einen Weihnachtsbaum am Weihnachtsfest der Sonntagsschule Anfang der 1870er Jahre aufgestellt.70 Ich habe Frau Eva Gunda-Sándor, deren Vater Lehrer des Reformierten Gymnasiums von Klausenburg war, nach ihren Weihnachtsbäumen aus den 1930ern befragt, worauf sie in ihrem Brief (Debrecen, 08.08.2006) Folgendes antwortete: „Diefrisch gefällten Bäume wurden am Hauptplatz um die Sankt Michael-Kirche herum verkauft. Da gab es zwei Weihnachten, einmal das „ungarische“, und einmal das orthodoxe, so wurden Tannenbäume nach Weihnachten wieder an die Rumänen verkauft. Der Baum und die Geschenke wurden von einem „Engel“gebracht und zp Epiphania nieder weggetragen. Wir bängten nur in rotes Fapier gewickelte Salonzpckerl und rote Glaskugeln an den Baum. Das war allein unser Brauch, anderswo bängte man auch Honigkuchen und alle Arten von Bofel daran. Ich habe auch gehört, dass die Katholiken die frischen kleinen Bäume in der Vorhalle der Kirche mit dem Pfarrer segnen ließen. Zu Hause wurde er in die Zimmerecke gestellt, damit ein böser Geist ihn vor dem Engel nicht wegstehle. “ Über Vadasd (Korn. Maros-Torda, Vädaj) können wir im Buch von Ferenc Székely lesen: „Der Weihnachtsbaum ist ungefähr seit den 20-30er Jahren in Brauch, aber nur bei reicheren Familien. Allgemein hat er sich nur viel später verbreitet. Nach der Verstaatlichung der Wälder 1948 war das Baumfällen für einen solchen Zweck mit einer beträchtlichen Geldstrafe zp büßen, aber in Geschäften und Niederlassungen konnte man „Winterbäume“ kaufen. “71 In Makfalva (Korn. Maros-Torda, Ghindari) hat zuerst der Apotheker Donáth einen Christbaum in seinem Haus in den 1920er Jahren aufgestellt. Auch in Havad (Kom. Maros-Torda, Neaua) ist er in den 20ern erschienen, verbreitet hat er sich allerdings nur in den 30ern. Von da an darf er in keiner Familie mit Kleinkindern fehlen. Die Kerzen und Sternspeier am Baum werden zuerst am 24. Dezember, dem Christsamstagabend angezündet, auch die Kinder bekommen ihre Geschenke, die EngelsöhnleinIEngelsware. In Havad bleibt der Christbaum bis Epiphania im Zimmer, manchmal sogar noch länger, dann schmückt man ihn ab und sticht ihn in den Schnee des vor dem Hof oder vor dem Haus liegenden Blumenbeetes. Erst wenn all seine Nadeln abgefallen und er selbst dürr ist, wird er in den Müll geworfen.72 Nach Mezőcsávás (Kom. Maros-Torda, Cenagu de Cimpie) kam er erst nach 1940. Volkskundlerin Eva Demeter (Szeklerisches Nationalmuseum, Sepsiszentgyörgy—Sfintu Gheorghe) hat mich in ihrem Brief vom 26. Januar 2006 aus dem Komitat Maros-Torda über eine Neuerung des Christbaumes, über seine Motorisierung benachrichtigt: „Bei einer Ungarischlehrerin in Nyärädszereda habe ich einen Christbaum gesehen, der an das Rad eines Fahrrades montiert und von einem Motor langsam herumgedreht wird. Ich weiß jedoch nicht, wer diese Idee hatte und seit wann der Baum sich im Kreis herumdreht. “ In seiner Weihnachtsnovelle Das Kind und das Feuer beschreibt Lajos Zilahy (1891 —1974) den sich drehende und Musik machenden Weihnachtsbaumständer aus dem bürgerlichen Milieu: „Im dritten Zimmer stand der Weihnachtsbaum. Er war ein schöner und großer Baum, der vom Boden bis zpr Decke reichte. Sein Ständer ist ein teurer Mechanismus, der aus Opas Haus, vom Dachboden stammt. Im Ständer war eine Spieluhr mit wunderschöner Musik verborgen, und diese wundersame Maschine, wenn man sie auf drehte, ließ den gesamten Baum langsam undfeierlich hin- und herdrehen. “73 In Szabéd (Kom. 66 POZSONY 1997, 238-239. 6" LAUFFER 1934,238. 68 POZSONY 1998, 232. “ VÁMSZER 1940,119-120. 70 BRETZ 1933, 331; BÁNYAI 1966, 26-37; SZIGETI 2007, 301-310. 71 SZÉKELY 1999,20. '2 NAGY 2000, 325-326. 75 ZILAHY o.J. 96. 421

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