Szőllősy Csilla - Pokrovenszki Krisztián (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 45. (Székesfehérvár, 2017)

Tanulmányok/közlemények - Néprajz - Lukács László: A karácsonyfa elterjedése a Kárpát-medencében

László Lukács: Die Vorbereitung des Christbaumes im Karpatenbecken Maros-Torda, Säbed) erinnerte man sich nicht an Christbäume vor Anfang des 20. Jahrhunderts. In Szilágyerked (Kom. Szilágy, Archid) und Magyardécse (Kom. Szolnok-Doboka, Cirejoaia) ist er in den 1930ern bei den reicheren Häusern schon erschienen.74 75 László Barabás erreichte ähnliche Ergebnisse in Bezug auf die Verbreitung und Chronologie des Christbaumes im Salzgebiet: „Im Salzgebiet hat man an der Jahrhundertwende sowie in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts nur spärlich Christbäume aufgestellt. Er verbreitete sich durch den Einfluss der Städte und Bürger zuerst unter den Doifnotaren, Lehrern, Händlern, später unter den reicheren Bauern (Korond, Parajd, Szpväta). Die ärmeren Familien hatten in der Zwischenkriegszeit keinen Weihnachtsbaum. In Sóvárad hat nur ein einfacher, ungeschmückter Tannenzweig den Christbaum symbolisiert. Allgemein beliebt wurde er nur in den letzten 50 Jahren“ 77 Gewöhnlich haben die Fuhrmänner und Forstarbeiter aus dem Quellgebiet des Klein- Küküllö-Flusses 1-1,5 Meter hohe Tannenbäume für sich und die Nachbarschaft geholt. Ihre Kinder verkauften manchmal Tannenbäume auf dem Wochenmarkt. Hierzulande werden Weihnachtsbäume und Geschenke von Engeln gebracht. Der in die Zimmerecke des Hauses gestellte Weihnachtsbaum wurde mit selbstgemachten Süßigkeiten und Kuchen geschmückt: ,Aus Nüssen und Zucker haben wir Weihnachtszucker gekocht. Wir buken den Teig, schnitten Formen daraus, diese Teigfiguren bängten wir dann an den Baum. ”In Sóvárad kamen auch Äpfel, Nüsse, Kekse und Pogatschen an den Baum: „Mit Fingerhüten durchlöcherten wir den Teig, dann buken wir ihn und bängten die kleinen Pogatschen an den Baum. “ In Atyha hat man auch Hobelspäne und Popcorn (was sie Hahn nannten) zum Baumschmücken benutzt. Manche Familien hängten Schleifen, die Katholiken Kerzen an den Baum.76 In Korond (Corund) erinnerte sich István Tófalvi (Erdész), dass der Christbaum in den 20ern in die Mode kam, und zwar unter den Intellektuellen, Beamten und Handelsleuten. Auch bei ihnen, denn sein Vater war Forstmeister. Der Christbaum war von den 1940ern an allgemein behebt.77 Zsuzsanna György aus Kolozs (Kom. Kolozs, Cojocna), Gewährsfrau von Olga Nagy, hat bei den alten Weihnachtsbräuchen auch vom Christbaum gesprochen: „Sie waren überglücklich, als am Abend der Engel kam. Wir hatten keinen vom Boden bis zur Decke reichenden Riesenbaum, wie heutzutage in den städtischen Wohnblocks. Mein Gatte hat 6-8 Tannenzweige gesammelt und sie mit einem Draht an einen Baum befestigt, so dass am Ende auch ich gedacht habe, er sei ein echter Weihnachtsbaum. Einige Tage früher habe ich eigenhändig Zucker gekocht, habe ihn in eingeschnittenes Seidenpapier eingewickelt und ihn dann so an den Christbaum gebunden. Ich habe Nüsse vergoldet, mein Gatte hat Erdnüsse und rote Apfel gebracht, diese haben wir auch an den Baum gehängt, so sah der damalige Weihnachtsbaum aus. Wir haben einfache Wachskerzen angezündet, Sternspeier sind überhaupt nicht in Frage gekommen. “78 Balázs Csete erwähnte den Gesang und den Weihnachtsbaum aus Nyárszó (Kom. Kolozs, Nearçova) aus dem Jahr 1942: ,Atn Weihnachtssamstag, am Heiligabend haben sich die Junggesellen des Dorfes versammelt, haben ihre Pelzmäntel genommen und sind zum Singen an alle Häuser gegangen... In den Fenstern schimmern die geschmückten Weihnachtsbäume bunt im Kerzenlicht... “79 Schriftsteller und Herderpreisträger András Sütő schrieb in seinem Buch Anyám könnyű álmot ígér (Mutter verheißt leichten Schlaf) über seinen Geburtsort Pusztakamarás (Kom. Kolozs, Cämärasu): „Beim Herrn Kantor haben wir das Krippenspiel vor einen bis an die Decke reichenden wunderschön geschmückten Weihnachtsbaum gestellt. “80 Das war die Zeit, in der der Autor selbst als Mittelschüler Krippenspiele in seinem Dorf aufführte (1939—42).81 In den 1950—60ern hat er über sein verarmtes Dorf geschrieben: „Der Christbaum: Nur ein verdünler, verbogener Ast, der mit Stanniolpapier geschmückt ist, weil wir nichts anderes besaßen. Das war für ein kleines Enkelkind. “82 István Horváth hat in seinem Heimatkundebuch über Magyarózd (Kom. Alsó-Fehér, Ozd) erwähnt, dass es in der Familie keine Geschenke und keinen Weihnachtsbaum gab.83 84 Die 1920 geborene Sára Kőmíves erwähnte über Búzásbocsárd (Kom. Alsó-Fehér, Bucerdea Grinoasä): „Der Christbaum wurde vom Engel gebracht, das gab es aber nicht überall, vielleicht beim Pfarrer, in der Kirche und in der Schule. “Von Kisküllővár (Cetatea de Baltä) berichtete ähnlicherweise die 1931 geborene Anna Solymossy-Bándi: ,Ak Kind hatten wir keinen Christbaum. Vielleicht hatten ihn andere, die Gelehrten und die Herren, wir Bauern hatten jedoch keinen. Zu Weihnachten bekamen wir vom Engel etwas in die Schuhe, zu Neujahr etwas vom goldenen Rössl (ung. aranyos csitkój. Später hat man das Rössl nicht mehr erwähnt. Nur den Engel. Nur der Engel brachte etwas. “84 In Gyimes stellten die Frauen vor einigen Jahrzehnten aus Butterteig Kuchen 74 MAKKAI - NAGY 1993,152,175,184, 227, 271, 290. 75 BARABÁS 1998,124. 76 BARABÁS 1998,124-125. 77 ISTVÁN 1994,247. 78 NAGY 1988, 79-80. 75 CSETE 1960,123. 80 SÜTŐ 1972,193. 81 FARAGÓ 1947,18. 82 SÜTŐ 1972, 195. 83 HORVÁTH 1980, 127. 84 BARABÁS 2000, 259; 2017, 75-84. 422

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