Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 41. (Székesfehérvár, 2012)
Tanulmányok - Lukács Miklós: Das Bauopfer-Motiv in der deutschprachigen Literatur
Alba Regia 41. (2012) konnte nur die Hälfte der Geschichte in Balladenform widergeben, den Rest musste sie in Prosa erzählen, weil die genaue Gedichtform schon vergessen worden war.13 14 Die vielleicht kürzeste und doch eindeutigste Definition der Ballade stammt aber von Ágost Greguss. Er bezeichnet sie als Tragödie in Uedem ergähltA FUNDE DES BAUOPFERS IN EUROPA Bauopfer im heutigen Ungarn Im heutigen Gebiet von Ungarn sind einige archäologische Funde ans Tageslicht gekommen die einst als Bauopfer gedient haben. Die zwei wichtigsten davon sind die Funde aus Endrőd (Kom. Békés) und aus Bakonyszücs (Kom. Veszprém). Über das Bauopfer in Endrőd wurde von János Makkay15 berichtet: „Während der Kampagne 1978 im Fundort der Kőrös-Starcevo-Kultur in Endrőd hat man unter einer Schicht großer rotgebrannter Lehmverputzstücke und des Fußbodenniveaus eine zylindrische Grube entdeckt...” Der Durchmesser dieser Grube war ca. 100 cm, ihre Tiefe ca. 90-95 cm. Sie wurde kurz vor Errichtung des Wohnhauses in den gewachsenen Boden eingetieft. In der Grube stand ein Gefäß mit abgesetztem Boden, gewölbtem Bauch und niedrigem Hals. Daneben lag ein größeres Bruchstück eines Fußbechers. Das erstere Gefäß war mit zwei dünnen Schichten gelbes Lehm bedeckt. Die untere Schicht zog sich bis zum Halse des Gefäßes hin, die obere war rund 15 cm höher. Die Füllung bestand außerdem aus gebrannten Lehmbrocken, verbrannter Erde und Asche pflanzlichen Ursprungs. Obwohl in dieser Grube weder menschliche, noch tierische Überreste gefunden wurden, lässt sich die Existenz eines Bauopfers bestätigen. Ein höchst ähnlicher Fund wurde auch in Szolnok-Szanda (Kom. Jász-Nagykun-Szolnok) entdeckt. Dass auch Lebewsen in diesem Lebensraum geopfert wurden, zeigen die Bauopfer von Kálóz (Kom. Fejér): In einer, unter einem Wohnhaus liegenden Grube fand man in einer Steinschicht eingebettet zerstückelte, ungebrannte Tierknochen und einen ganzen Ziegenschädel (vermutlich stammten die Knochen und der Schädel von demselben Tier). In einer anderen Grube unter dem gleichen Haus wurden sogar zerstückelte Menschenknochen (beide Beckenknochen, einige Wirbel, Teile des linken Fußes und ein Zahn eines erwachsenen Individuums) gefunden. Es wurden keine Hinweise für spätere Störungen der Grube entdeckt, deshalb handelt es sich sicherlich um ein Bauopfer (für das gleiche Langhaus) und nicht um eine Teilbestattung. Ein ähnliches Tieropfer (allerdings das eines Stieres) wurde in Bicske (Kom. Fejér), während ein Menschenopfer (eines sechsjährigen Kindes) in Veszprém beobachtet. Über eine ganz besondere Art von Bauopfer referiert Judit Regenye16: In der Erde eines Gartens von Bakonyszücs wurde im Jahr 1967 eine kleine gelb-braune Menschenfigur (Idol) eine Steinaxt, eine Meisel und Überreste eines Gefäßes (alle rot gefärbt) gefunden. All das in einer ca. 80 cm tiefen Grube. All diese Bauopfer stammten aus der Steinzeit, aus der sog. Lengyel-Kultur. Die Lengyel-Kultur hat ihren Namen von ihrem ersten Fundort, der Siedlung Lengyel (Ungarn, Kom. Tolna) und erlebte ihre Blütezeit im 4. Jahrtausend vor Chrisms. Die wichtigsten Funde stammten aus Transdanubien, Niederösterreich, Mähren und Polen. Die Menschen lebten zu der Zeit von Rinderzucht und Jagd, benutzten Steininstrumente, von den Metallsorten kannten sie nur das Kupfer. Ihre Töpfe wurden rot gefärbt und mit spiralförmigen Symbolen geziert. Ihre Kunst gehört daher zur Linienbandkeramik.17 Bauopferfunde aus der Zeit der Lengyel-Kultur gibt es auch in Deutschland, zum Beispiel in Kothingeichendorf (Bayern).18 Bauopfer in Siebenbürgen Eine wahre Schatzkammer für volkskundliche Recherchen ist Siebenbürgen, auch in diesem Thema. 13 Ebenda, S. 50-51. 14 GREGUSS 1907,1. 15 MAKKAY 1986,170. 16 REGENYE 1994, 151. 17 Új Magyar Lexikon (Budapest, 1962) Bd. VI. 714. 18 HÖCKMANN, 1972, 197-201. 47