Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 41. (Székesfehérvár, 2012)

Tanulmányok - Lukács Miklós: Das Bauopfer-Motiv in der deutschprachigen Literatur

Miklós Lukács: Das Bauopfer-Motiv in der deutschsprachigen Literatur einige Formen toleriert? Verdächtig ist, dass diese taten in Sagen und Balladen erscheinen konnten, besonders in Mitteleuropa. Also war es hierzulande üblich? Zuletzt: Elek Bartha meint, im Gegensatz zu Andrea Pölös, dass: Die Tieropfer nicht als Ersatz zum Menschenopfer erschienen (also danach), sondern gleichzeitig damit. Und dass nur die Tätigkeiten als Opfer gelten können, bei denen ein Leben (das eines Menschen oder eines Tieres) ausgelöscht werden muss (Eier, oder Gegenstandsvergrabung gehört also nicht dazu). Außerdem muss man zwischen dem Ziel der Opferungen unterscheiden: Man bringt Opfer, um sich vor einem größeren und ungewollten Opfer zu bewahren (z.B. vor dem Einsturz, vor dem frühen Tod), oder man bringt Opfer, um etwas positives zu erreichen (Fruchtbarkeit, Reichtum). Eins ist aus diesen beiden Werken klar geworden: Die Antwort auf diese Fragen lassen noch auf sich warten. WAS IST DIE BALLADE? Das Wort Ballade geht auf das italienische hallata zurück und ist abgeleitet aus dem italienischen ballare (tanzen). Im späten Mittelalter bezeichnete es ursprünglich strophische Tanzlieder, die von den Tanzenden gesungen wurden. In England war der Terminus ein Kennzeichen für populäre Lieder mit Erzählinhalt, die vor allem durch Kleindrucke (engl, broadsides) verbreitet wurden. Gesammelt und ediert wurden sie zuerst von Thomas Percy im Jahr 1765. Balladen können auch lyrische, religiöse und politische Lieder sein unabhängig davon, ob es sich um traditionelle oder neugeschaffene Formen und Inhalte handelt. Ballad bedeutete in England bis zum 18. Jahrhundert nichts weiteres als Lied, nur durch die Forschung wird der Begriffsinhalt ausgebreitet zum narrativen Lied. In Deutschland gibt es zwei Typen davon: Die Kunstballade und die Volksballade. In England gibt es viele Definitionen für das Wort, die nicht völlig übereinstimmen. Die vielleicht exakteste Definition gibt G. H. Gerould: ’’Eine Ballade ist ein Volkslied dass eine Geschichte fokusierend auf die tragische Simádon erzählt, die Handlung durch das Geschehen und die Rede ausfaltet, und die Geschichte objektiv erzählt, ohne große Kommentare und Vorgeschichte der Personen.”6 W. J. Entwistle sagt aber: „Die Ballade ist ein kurzes traditionelles narratives Lied, das mit oder ohne Tanzbegleitung in größeren Gruppen gesungen wird.”7 D. Buchan bringt auch noch die Auswirkungen des Traditionsprozesses in Anschlag: „Eine Ballade ist ein narratives Lied, das durch einen traditionellen mündlichen Uberlieferungsprozess geschaffen und wiedergeschaffen wird. Das Volk ist der unliterarische Teilnehmer im traditionellen Kompositions- und Überlieferungsprozess.”8 Als letztes stehe hier noch die Definition von H. Naumann: „Die Volksballaden sind volkstümliche, epische, strophische, endreimende (zuweilen mit Kehrreim und Beziehung zum Tanz versehene) Lieder unbekannten Verfassers.”9 10 11 Dieser Definition kann aber Die Enzyklopädie des Märchens10 keine Geltung verleihen, zumal sind viele Erzähllieder (zum Beispiel in der ehemaligen Sprachinsel Gottschee) weder strophisch noch endgereimt, gehören aber trotzdem zu den Balladen. Zusammenfassend ist festzustellen, dass „eine Definition, die der jeweiligen Situation der Ballade in den verschiedenen europäischen Ländern gerecht wird, muss die vier folgenden wesentlichen Merkmale enthalten: 1. Die Ballade ist ein sangbares Lied (lyrisches Element). 2. Die Ballade ist ein Lied mit Handlungsinhalt (episches Element). 3. Die Ballade ist ein Lied, in der sich die Handlung in verschiedenen Szenen und Auftritten zu einem Höhepunkt oder Konflikt entfaltet (dramatisches Element). 4. Die Ballade lebt vorwiegend in mündlicher Tradition und wird in ihrem sprachlichen und musikalischen Erscheinungsbild durch deren Gesetze geprägt (Element der Tradition).”11 Ein besonderes Phänomen bei den Balladen ist das das sog. Zersingen. Damit wird gemeint, dass einige Erzählungen, die früher Balladen wahren, zuerst ihre Singbarkeit, später aber auch ihre Gedichtform verlieren und nur als herkömmliche Geschichten in Prosa weiterleben (was auch Gyula Ortutay an mehreren Stellen bestätigt.12) Sehenswertes Beispiel dieses Phänomens ist die in Kövegy (Kom. Csanád) gesammelte Ballade von den drei Waisenkindern um denen sich ihre schon verstorbene Mutter auch vom Grab aus kümmert: Die Gewährsperson 6 „A ballad is a folksong that tells a story with stress ont he crucial situation, tells it by letting the action unfold itself in event and speech, and tells it objectively with little comment or intrusion of personal bias.” (Gerould, G.H.: The Ballad of Tradition. N.Y./Ox. 1957, 11.) 7 „A ballad is any short traditional narrative poem sung, with or without accompaniment or dance, in assemblies of the people.” (Entwistle, W. J.: European Balladry. Ox. 1951, 16.) 8 „A ballad is a narrative song created and re-created by a trditional oral method, and the folk are the nonliterate participants in the traditional prozess of composition and transmission.” (Buchan, D.: The Ballad and the Folk. L./Boston, 1972,173. 9 NAUMANN 1928, 476. 10 RANKE 1977,1152. 11 Zitiert aus: RANKE 1977, 1154. 12 Zum Beispiel: ORTUTAY 1954, 9-10. 46

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