Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 39. (Székesfehérvár, 2010)

Tanulmányok - Régészet - Siklósi Gyula: Berufe and ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár

Siklósi Gyula: Berufe und ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár registrierte man 1558 die Metzgerei, Fleischbank bzw. Metzgereigebühr, 1547 den Schaf- und Rinderzoll der Metzger und 1570 bzw. zwischen 1574 und 1595 die Einkünfte der Fleischläden, das Schlachten von Rindern und Schafen, Schlachtbank und Fleischbeschauhaus.304 Im Gebiet der mittelalterlichen und türkenzeitlichen Stadt wahren mehrere Mühlen tätig, die offenbar von Müllem betrieben wurden. An verschiedenen Stellen pachteten Weissenburger Bürger eine Mühle.305 Eina Angabe von 1372 benennt eine Mühle in der Nähe des Dorfes Ingovány, bei der es sich möglicherweise um die 1542 zerstörte Mühle handelt (Abb. 4), die auf dem Meierhof der Johanniter stand. In einer Konskription aus dem Jahr 1547 ist von den Mühlen der Stadt und der Vorstadt Sziget die Rede. 1558 werden zwei Mühlen in der Vorstadt Sziget erwähnt. Die mehrzahl der Mühlen in der Umgebung der Stadt dürfte im westlichen bzw. nordwestlichen Teil der Ofner Vorstadt, endang des Gaja-Baches, gestanden haben. (Abb. 3) 1545 berichten Defter über den Mühlenpachtzins. Ein Jahr später wurden Gelder für die Reparatur von Mühlen aufgewendet. Aus der 1574—1595, zur Zeit Murads III., entstandenen Steuerkonskription erfährt man von der einrädrigen Mühle des Ahmed Bei (die führt das Hadschi Bektasch-Kloster arbeitete). Ein Defter desselben Zeitraums erwähnt die gleichfalls einrädrige Mühle des Hassan Bosna (in der Nähe Weissenburgs) sowie die (zugunsten des Hadschi Bektasch-Klosters tätige) einrädrige Mühle des Mohamed Bei. In den Jahren 1560, 1570, 1582-83 bzw. 1574—95 fmdet man in den Deftern Angaben über Mühlenpachtzins, Einkünfte aus dem Mehlverkauf, Mühlengebühr und Mühlen. Der Weissenburger Bürger Imre Mezaros äusserte 1484 den Wunsch, in Chor eine Mühle zu pachten. Bereits 1416 findet ein Bäcker namens György Fekethe Erwähnung,306 und eine Urkunde von 1484 benennt die Semlyesythewlczy (Semmelbäckergasse) in der Vorstadt Sziget\307 * In türkenzeitlichen Deftern tauchen auch die Namen von Gemüsehändlern (Bakkal) auf: 1544 Hadschi Ali und 1560 Amil Ahmed, zwei namens Hamsa sowie Sinan und IsmailMumi.m Ebenfalls 1560 erwähnt ein Defter den Gewürzhändler Ismail.309 Destilliergeräte wurden zur Metallverarbeitung, Heilbehandlungen, auf dem Gebiet der Alchemie oder auch zum Spirituosenbrennen verwendet. Reste solche Geräte fand man in Kőszeg und Buda.310 Die Rohrteile ähnlicher Destilhergefässe kamen in Weissenburg, im Gebiet der mittelalterlichen Vorstadt Sziget, bei den Freilegungen in der Selyem u. 1-13. und einer Fundbergung auf dem innerstädtischen Grundstück Kossuth L. u. 14. zum Vorschein. (Taf. 38) Das im Block Selyem u. 1—13. gefundene Rohrstück ist grau, ca. 20 cm lang und aufgrund der in dieser Schicht geborgenen Funde in das 15. Jahrhundert zusetzen.311 In Begleitung des roten Rohrstückes, das in der Kossuth u. 14. zutage kam, befanden sich Keramikfragmente, die in den Zeitraum 13—17. Jahrhundert zu datieren sind.312 Mit dem Weinbau, eventuell dem Brennen von Spirituosen bzw. später dem Bierbrauen mussten sich notwendigerweise auch die verschiedenen Formen des Gaststättengewerbes herausbilden. Der Getränkeausschank ist immer ein staatliches Monopol gewesen.313 Aus einer Urkunde des Jahre 1485 erfährt man vom städtischen WeinverkaufA4 315 Nach 1543 erschienen m Weissenburg, zusammen mit den türkischen Eroberern, auch das Bierbrauen, der Bierverkauf und das Biertrinken. 1544 erwähnen Defter schon drei Bosakhane (Bierhäuser) im Stadtgebiet, wovon eines dem Janitscharaga gehörte. Desweiteren fmdet man in den Schriftquellen 1545, 1558, 1560, 1570 bzw. zwischen 1574 und 1595 Angaben über Schenke, Bierstube, Bierhaus bzw. Bierausschankhaus A5 Ewlia Tschelebi berichtet 1664 von einem aus Holz gezimmerten KIOSK (Kösk) im Turm über dem Ofner Tor, wo sich alte Leute die Zeit vertrieben.316 Hinsichtlich der Weissenburger Gaststätten weiss man, dass es 1544 ein auf den Markt blickendes grosses, gasthofartiges Gebäude bzw. den Gasthof „Drei Kaiser“ des Imre Dósa gab.317 318 In den genannten „Einrichtungen des Gaststättengewerbes“ bedienten offenbar Kellner bzw. Schankhilfen, und auch der Name eines Inhabers, Imre Dósa, ist bekannt. Überliefert sind darüber hinaus die Namen von mehreren Köchen (Adschem): aus dem Jahr 1544 der eines Janitschars namens Mumi bzw. von zwei Janitscharen namens Mustafa, aus dem Jahr 1560 der des Kochs Kajjass Baba.3111 304 VELICS-KAMMERKR 1890 II., 72, 223; VASS 1989, 85-86, 99,175. 3(13 VELICS-KAMMERER 1890 II., 46,47, 72-73, 74, 223-224, 265, 559; ÉRSZEGI 1971,195-196, 263; VASS 1973, 292-293; VASS 1989, 85- 86, 137; FARKAS 1989, 205, 210, 215; HEGYI 1989, 16. Nach Mátyás BÉL 1977, 106 wurden die 1735-42 die städtischen Mühlen ausserhalb der Ofner Vorstadt von dem Flüsschen Gaja angetrieben. 306 KÁROLY 1898, 257; ÉRSZEGI 1971, 208. 307 CSÁNKI 1897, 310; MOL DF 201, 480. 3(13 VELICS-KAMMERER 1890 II., 24, 252, 254; VASS 1989, 83-84. 309 VASS 1989, 96. 31,1 HOLL 1982,108-123; BOLDIZSÁR 1985, 217-226. 311 SZIKM 80.623. 312 SZIKM 95.699. ' 313 SZ. HORVÁTH 1977, 78. 314 FARKAS 1989, 242. 315 VELICS-KAMMERER 1890 II., 23-26, 46-47, 223, 265; VASS 1989, 85, 99,175. 316 KARÁCSON 1908, 44. 317 VELICS-KAMMERER 1890 II., 25. Laut VASS 1973, 250 nannte man das Haus „Drei Könige”. 318 VELICS-KAMMERER 1890 II., 23, 253. 24

Next

/
Oldalképek
Tartalom