Demeter Zsófia - Kovács Loránd Olivér (szerk.): Alba Regia. A Szent István Király Múzeum évkönyve - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 36. (Székesfehérvár, 2007)

Tanulmányok - Régészet - Tóth Endre: In paradisum deducant te angeli… (A székesfehérvári szarkofágról)

Alba Regia 36 (2007) telalterüchen Übermeißelung. Die Stirnseite des Sarkophags ist die lange Seite mit römischen Inschriften. Es berück­sichtigend, benutze ich die Benennungen linke, rechte, Stirn- und Rückseite. Der Kasten ist 230 cm lang und 111/112 cm breit. Seine Höhe ist nicht überall gleich, weil der untere Teil des Sar­kophags ungleichmäßig abgebröckelt ist: an der kürzeren, ungeschmückten Seite ist er 85 cm groß (plus die Kante), vorne: 81 cm. Die inneren Maße des Kastens: 197 cm lang, 83/84 cm breit, die Höhe mit dem Rand beträgt 73 cm. Die Dicke seiner Wände ist zwischen 14-17 cm (die ungeschmückte kurze Seite: 17 cm, die geschmückte kurze Seite: 16,5 cm, die Stirnseite: 15,5 cm, die Rückseite: 14 cm). An der inneren Seite der Kastenkante läuft eine 3 cm breite und 2 cm hohe Leiste halbkreisförmigen Profils, die das Abrutschen des Deckels verhinderte. Ihre Oberfläche ist zerbrö­ckelt und sehr stark abgenutzt. Auf dem Kastenboden (an der kürzeren Seite) gibt es kein Loch zur Ableitung der Leichenflüssigkeit (Abb.l.): aber auch in den römischen Sarkophagen aus Pannonien gibt es kein solches Loch. Das Maß entspricht dem der römischen Sarkophage (ihre Länge und ihre Breite bewegen sich zwischen 200-230 cm und 80-130 cm). Was seine Länge betrifft, er gehört zu den größeren. Der obere Teil des Kasteninneres ist besser, der Teil darunter grober gemeißelt. Zur Feststellung der mittellalterli­­chen Aufstellung des Sarkophags ist wichtig, dass die an der kürzeren, geschmückten Seite emporragende Kopfstütze erhalten blieb (Abb.16.); Die Kopfstütze wurde — wie gewöhnlich —in der ganzen Breite des Sarkophags bis zur Höhe von 25 cm steigend gemeißelt. (Abb.l. oben) und nicht einmal im Mittelalter wurde daran geändert. Bei der mittelal­terlichen Beisetzung muss der Kopf des Verstorbenen darauf gelegt worden sein. Die Stelle der Kopfstütze bestimm­te, wie die Kiste übermeißelt werden musste, welche Schmalseite mit Reliefs geschmückt und der Sarkophag mit dem Verstorbenen in welche Richtung orientiert in der Kirche aufgestellt werden sollte. Den häufigsten und eigentlich einzigen Typ der Sarkophage in Pannonien charakteriesiert eine Dreiergliederung.28 An die zwei Ränder der Fläche wurde in einer umrahmten Nische figurales Motiv gemeißelt.29 Die Stirnseite ist ent­weder in einer Ebene oder die Ecknischen ragen ein bisschen heraus. Die ursprünglich herausragenden Eckteile am Székesfehérvárer Sarkophag (sieh die Schnittskizzen: Abb.l.) wurden im Mittelalter abgemeißelt. Die Blütenpflanzen in der Nische wurden aus ehemaligen Menschenfiguren übermeißelt. In den Ecknischen der pannonischen Sarkophage wurden Genien, Attis- und Erosfiguren, seltener mythologische Figuren (Amor und Psy­che,30 Leda mit dem Schwan31), Diener oder die Verstorbenen dargestellt. Auf dem Sarkophag haben beide Blüten­­pflanzen auseinander stehende Doppelstängel. Wegen der gekreuzten Beine der Menschenfiguren ist es gelungen, die Pflanzen auf so eine merkwürdige Weise in Stein zu meißeln. Nach der Übermeißelung sind noch so viele charakteris­tische Merkmale zu beobachten, dass es noch entschieden werden kann, um welche Figuren es geht. Die Totengenien und die Attisfiguren halten eine nach unten gewendete Fackel und kreuzen ihre Beine. Wegen der sichtbaren Haarlo­cken und weil die Blüte — das heißt der Kopf — bis zur oberen Kante der Nische emporragt, konnten die Figuren keine phrygische Mütze tragen. Da die phrygische Mütze ein unausbleiblicher Bestandteil der Attisfiguren ist, sind diese Figuren mit ihnen nicht gleichzusetzen. In beiden Nischen stand je ein nackter Totengenius mit oder ohne Flügeln.32 In einer Hand hielten sie die Fackel, mit der anderen lehnten sie sich entweder an die Fackel oder den Arm vor der Brust kreuzend fassten sie die andere Schulter an33 (Abb.3.). Die tiefere Fläche des Feldes mit Inschriften zwischen den Ecknischen wurde auf allen vier Seiten gerahmt. Darauf wurden — von der Größe abhängig — die einige Millimeter eventuell ein halbes Zentimeter tiefen Buchstaben gemei­ßelt. Fragmente einiger Buchstaben sind auf der Stirnseite des Sarkophags auch heute zu sehen34 (Abb.18.). Sie sind nur genügend, um das ungefähre Maß der Inschrift und die Tatsache deren wirklichen Meißelung festzustellen. Die ursprüngliche Aufstellungsstelle des römischen Sarkophags ist unbekannt und ist nicht zu forschen. Da er aus Budaer Kalkstein gemeißelt wurde, wurde er irgendwo in Nord-Ost-Transdanubien zur Beisetzung benutzt. Am leich­testen konnte übrigens in dieser Gegend ein entsprechender, zu Übermeißelung geeigneter Sarkophag gefunden wer­den. Die meisten Sarkophage blieben zwischen Brigetio, Aquincum und Intercisa erhalten, deshalb war es in dieser Gegend möglich, einen gut meißelbaren Sarkophag auszuwählen. 28 Pochmarski 1998,182. 29 Erdélyi 1974,63, Pochmarski 1998. 30 Der Sarkophag in Szekszárdi BURGER 1991, 60. Nr. 97. 31 Der zerlegte Sarkophag in Sophiane: BURGER 1991, 63, Nr. 101 32 István Tóth hielt die Figuren in den Nischen für Attisfiguren, deshalb nahm er den Sarkophag in den Katalog der Attisdarstellungen in Pannonien auf (TÓTH 1984, 147-148 = 1989, Nr. 90/A, 101.) 33 Ich danke Zsolt Mráv für die gezeichnete Rekonstruktion der originalen Figur. 34 Die Buchtabenspuren erwähnte Ernő Szakái zum ersten Mal: SZAKÁI, 1964, 215; SZAKÁI. 1969, 5 141 T T

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