Demeter Zsófia - Kovács Loránd Olivér (szerk.): Alba Regia. A Szent István Király Múzeum évkönyve - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 36. (Székesfehérvár, 2007)

Tanulmányok - Régészet - Tóth Endre: In paradisum deducant te angeli… (A székesfehérvári szarkofágról)

Alba Regia 36 (2007) sehe Wirkung auf dem Sarkophag, denn die vorliegenden italienischen Analogien14 sind tatsächlich oder ihrer Her­kunft nach byzantinischen Ursprungs.15 Auf die Datierung von Nándor Fettich berief sich zuerst Pál Lóvéi,16 dann argumentierte Sándor Tóth dafür, dass die mit der Verzierung des Sarkophags verwandten Steinbearbeitungen von Zalavár, die schon auch von Bogyay17 und Entz18 erwähnt wurden, wurden nicht zur Zeit der Gründung der Abtei von Stephan I., sondern später gemacht: deshalb wurde der Sarg nicht für Stephan L, sondern für Stephan den Heili­gen gefertigt19. — Ernő Marosi20 akzeptierte die Folgerungen und die Datierung von S. Tóth,21 später - mit der Datie­rung einverstanden — suchte er einen neuen Weg, wobei er die Beweisführung von Tóth hinsichtlich des Stils der Re­liefs in Frage stellte. Seiner Meinung nach war der Sarkophag hoch gestellt und sein Deckel war nicht zu sehen. Damit ist die einfache Ausführung des Sarkophagbodens und die schwächere Qualität der Reliefs auf dem Deckel, der nur halbwegs gemeißelt wurde, zu erklären.22 Bei der Erklärung der Identität des Verstorbenen im Sarkophag gingen alle von der Voraussetzung aus, dass der e­­legante Sarg in der Székesfehérvárer Kirche nur an Stephan I. oder zumindest an seinen Vater oder Sohn anzuknüpfen ist.23 Die Datierungen sind von der Bestattung König Stephans abhängig geworden. Es kann aber kein richtiger Ausgangspunkt sein, weil nach dem Besitzter des Sarges erst nach der Untersuchung der Reliefs, des Bestattungsritus und der daran anknüpfenden Fragen gesucht werden kann. Die Problematik des Sarko­phags ist folgendermaßen kurz zu formulieren: wenn der Sarg im 11. Jahrhundert gefertigt wurde, kann er prinzipiell das Grab von Stephan I, Stephan dem Heiligen bzw. das von Imre oder Imre dem Heiligen gewesen sein. Aber wenn es sich ins 12. Jahrhundert datieren läßt, können — prinzipiell — auch die Mitglieder der Arpaden, die im 12. Jahrhundert in der Propstkirche bestattet wurden, in Betracht kommen.24 II. Der Székesfehérvárer Sarkophag und sein Deckel 1. Der Fundort Bezüglich des Fundortes des Sarkophags ist nur bekannt, dass er im Garten des Anfang des 19. Jahrhunderts und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebauten Bischofspalastes, im Areal der Propstkirche aufbewahrt wurde. Prinzipiell konnte er zum Vorschein kommen 1.) in diesem Areal: in diesem Fall konnte er damals kaum anderswo aufgestellt werden, nur in der Propstkirche; 2.) überall im Stadtgebiet von Székesfehérvár und er konnte ins Areal des Bischofspalastes, in die Nachbarschaft von den anderen, alten Steindenkmälern transportiert werden. Aber wenn wir in Betracht ziehen, dass wegen des Reliefs des Sarkophags und der daraus folgenden oberirdischen Beerdigung eine herausragende Persönlichkeit darin bestattet wurde, finden wir keine solche kirchliche Persönlichkeit, da die Stadt im Mittelalter kein Bischofssitz war. Eine weltliche Persönlichkeit kann — besonders wegen der Datierung des Sarges in die frühe Arpadenzeit — kaum eine andere Person als ein Mitglied des königlichen Hauses gewesen sein. Unseres Wis­sens wurden Stephan I. und Herzog Enterich (Imre) im 11. Jahrhundert und die Mitglieder des königlichen Hauses im 12. Jahrhundert in der Propstkirche bestattet. Deshalb ist die im Sarkophag beigesetzte Person unter ihnen und unter in der Propstkirche beigesetzten Personen zu suchen. 2. Der römische Sarkophag Vor hundertfünzig Jahren hielt Imre Henszlmann25 den inschriftlosen Sarkophag für einen altchristlichen Sarg, nicht ohne Grund. Die Größe des Steinkastens und die Struktur einer seiner Seiten erinnerten ihn an die römischen Sarkophage. Emese Nagy erkannte,26 dass es sich hier wirklich um einen römischen Steinsarg handelt, der neu gemei­ßelt wurde. Der Sarkophag wurde aus feingekörntem Budaer Kalkstein guter Qualität gefertigt.27 Den Sarkophag be­schreibe ich der römischen Aufstellung nach und diese Benennungen benutze ich auch bei der Beschreibung der mit-14 Gerevich 1938, Entz 1964. 15 Das Gleiche TÓTH M. 1988,121. 16 Lóvéi 1994, 602. 17 Bogyay 1972,1992. 18 Entz 1964. 19 TÓTH S. 1990,1994,1994. 20 Analysierende Darlegung und Zusammenfassung der Forschungsgeschichte des Sarkophags: MAROSI 2002, 314-322. 21 TÓTH S. 1994. 22 MAROSI 2002, 324. 23 NAGY Á. 1972, 165. 24 Zu denen, die in der Propstkirche bestattet sind: ENGEI. 1987 25 Henszlmann 1864,123. 26 NAGY E. 1954. 27 Papp F., Bausteine aus Transdanubien aus der Zeit von Stephan I., Technika 1938, 2362. DERCSÉNYI 1943, 105, VARJÚ 1930, 373 nach der Mitteilung von Ferenc Schafarzik 140

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