Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 34. 2004 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2005)
Tanulmányok – Abhandlungen - Lukács, László: Zur Kulturgeschichte des Brotes in Ungarn. XXXIV. p. 137–143.
erglut wurde mit der Kohlenkrücke ins Flugaschenloch an der Öffnung des Ofens geschoben. Was noch glühte, wurde an die andere Seite, zu den anderen Glühenden, geschoben. Dann gab man noch mehr Stroh hinzu. Man musste so lange heizen, bis die Mitte des Ofens Funken sprühte, wenn man sie mit dem Rühreisen schürte. - Na, ich gebe noch ein bisschen Zünder, um sicher zu gehen, dann haben wir's. - sagte man. Zuletzt wurde alle Glut herausgezogen. Das Ofengewölbe glühte schön weiß. Dann wurde das Brot in den Ofen gelegt. Man steckte den Rand der Ofenschüssel in die Öffnung. Man goss das Brot aus dem Simperl, wusch es mit befeuchteten Händen, hob die Schüssel, steckte sie in ihren Platz. Dann gab man einen geschickten Ruck, das Brot rutschte von der Schüssel, an seinen Platz. Die drei großen Brote kamen zuerst in den Ofen, dann das Brötchen. Nach einer Stunde wurden die Laibe gewendet. Mit der Kohlenkrücke achtete man darauf, dass die Brotenden sich nicht berührten. Die Brote wurden zwei Stunden, das Brötchen ungefähr anderthalb Stunden lang gebacken. - Wenn das Brot pocht, kann es herausgenommen werden - dachte man, und die damalige Hausfrauen warteten auch eifrig darauf vor dem Ofen. Wenn es nicht pochte, blieb es im Ofen und brannte an. Man drehte das Brot auf der Ofenschüssel zur Seite und klopfte mit der Fingerspitze daran. Wenn es pochte, war es fertig, flaumig. Wenn nicht, war es schliefig, ungebacken. Es hatte einen guten Duft während und nach dem Backen, man konnte ihn selbst auf der Straße riechen. Das Brot wurde auf den Tisch gestellt, die Rinde wurde gewaschen, damit sie glänzte. Es wurde in den Backtrog gelegt, damit seine untere Hälfte auch abkühlte, es keinen Dampf bekam und nicht verschimmelte. Dann wurde das Brot in die Kammer, auf das Brotregal, gestellt. Auf die Balken waren vier Latten genagelt, daran ein Brett, und auf dessen Kante wurde das Brot gestellt. Das Brötchen war die Kostprobe, es wurde noch warm mit Fett und Obst gegessen. Die Kalvinisten, als sie das Brot anschnitten, hoben ihre Köpfe zum Himmel, und sagten: - Mein Gott, ich danke dir! Die Katholiken ritzten einen Kreuz in die untere Hälfte des Brotes. Die Kalvinisten bedankten sich für das neue Brot immer mit Gedächtnismahl und Danksagung. Im Vaterunser beten wir auch: - Unser tägliches Brot gib uns heute! - Deshalb hielten wir das Brot in großen Ehren. Die ehemaligen Kriegsgefangenen haben sogar die Krümel mit ihren Fingern vom Tisch aufgesammelt. Es war nicht erlaubt, das Brot zu werfen, es musste sanft auf den Tisch gelegt werden. Im Allgemeinen backten die Hausfrauen das Brot immer für eine Woche. Für die Hochzeit wurde das Brot Samstag in der Früh gebacken. Dann wurde die Hühner im Backofen gebacken. Früher, vor 1945, als die Hochzeitsfeierlichkeiten immer donnerstags stattfanden, wurde das Hochzeitsbrot Donnerstag in der früh gebacken. Nach der Front hat man auch gekochte Bohnen durch die Erdäpfelpresse gepresst, daraus machte man auch Mehl. Maismehl wurde auch häufig benutzt. Die Hirten und die Diener der Herrschaftsgüter backten auch viel Roggenbrot, das aus Weizen- und Roggenmehl bestand. Das Herrschaftsgut gab ihnen ihre jährliche Weizenkonvention auch in dieser Weise." Das kontinentale Klima des Karpatenbeckens brachte manchmal Dürre und Getreidemangel mit sich; in diesen Zeiten wurde Brot aus den verschiedensten Zutaten gebacken. Der Landschaftsmonograph von Göcsej (WestTransdanubien), Gönczi Ferenc, schreibt im Jahr 1914: „Einige buken mit gemahlener Weizenspelze, mit reiner Wicke, andere mit Roggen- oder Maismehl, aber ins Mehl mischte man manchmal fünf bis sechs verschiedene Zutaten hinein. Zum Beispiel: Lolch, Leinripse, Walderbse, Wicke, Hafer, Buchweizenspelze, zerkleinerte Maiskolben, Weintrester, sogar ungekernte Hagedornbeeren. Diese Zutaten wurden gesammelt, in ein Fass gesteckt, gründlich gestampft, damit mehr hineinpasste, dann wurden sie zum Müller gebracht. Das so ohne Salz zubereitete Brot war wie Matsch." (1914, 152.) Zwischen den Bergen der Karpaten, in Komitat Árva, war in Krisenzeiten das Haferbrot eine verbreitete Kost. Mátyás Bél schrieb, dieses Brot sei scharf und beinhalte mehr Spelze als Mehl (1984, 146.). In Zeiten des Weizenmangels benutzte man auch Früchte, Wurzeln von wilden Pflanzen oder Baumrinden zum Brotbacken. Nach dem Tatarensturm (1241) machte das ausgebeutete, verarmte Volk sein Mehl aus der Rinde von Eichenbäumen. Die 1730 und 1780 in der Tiefebene an der Theiß lebenden Bauern und Hirten ernährten sich wochenlang vom Wurzelstock des Meerkohls (Crambe tataria). Auch in Siebenbürgen wurde diese Pflanze noch Ende des 19. Jahrhunderts von den Szeklern in Ehren gehalten, weil sie viele Menschen vom Hungertod bewahrte. In den Jahren 1810, 1831 und 1832, als großer Weizenmangel herrschte, wurde der Wurzelstock des Rohrkolbens roh und gebacken gegessen, aus seinem Mehl wurde Fladenbrot gebacken. 1863 wurde die gemahlene Rinde von Eichenbäumen von Siebenbürgen nach Großkumanien (östlicher Teil der Tiefebene) gebracht und verzehrt. Die Notleidenden machten Mehl auch aus den Wurzeln der Quecke (Agropyron repens), und aus Eicheln, die man mit Maismehl vermischte. Die Eichel wurde mehrmals mit heißem Wasser gewaschen, dadurch verlor ihr Mehl ihren bitteren Geschmack (Gunda o. J. 2; Gunda 1966, 31-32., 40-41.). Wenn es überhaupt kein Brot gab (zum Beispiel während der großen Dürre in Orosháza im Jahr 1863), ernährte man sich von Mais fiadén (genannt görhe, prósza), Hefebrot, gebratenen Kürbissen und gekochtem Mais (Gunda 1932, 108-109.). Béla Gunda berichtet aus Orosháza auch über die Fütterung der Haustiere mit Brot: „Dem Hund wird auch Brot gebacken, aber nicht aus Weizen, sondern aus Kleie. Von diesem Brot erhält der Hund immer nach den Mahl141