Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 32. 2002 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2003)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: A császárkultusz szentkerülete Alsó-Pannoniában. p. 7–35.
- in Gebäude LIP 7 eine besonders schöne Bronzeskulptur zum Vorschein, die Gestalt des Apis-Stieres. 98 In Fortsetzung der ersten Grabungen von 1934 kam an der Südseite ein größeres freigelegtes Gelände zutage, daß bereits zur Zeit des Militärlagers besiedelt war. An dieser Stelle kann der südliche Rand der Stadt im 2.-4. Jahrhundert festgelegt werden, wo vor den Markomannenkriegen eine Beneficiarier-Station entstanden war." Durch die bisherigen Freilegungen und die Klärung der von der Forschung aufgeworfenen Probleme kann die Geschichte Gorsiums und seine in Pannonién eingenommene Rolle folgendermaßen zusammengefaßt werden: Nach dem zweiten dakischen Krieg teilte Kaiser Traian der veränderten strategischen Situation im Karpatenbecken entsprechend - unter Berücksichtigung der markomannisch-quadischen und sarmatischen Front Pannonién in zwei Provinzen. Im Laufe der Umorganisierung wurde Aquincum mit seinem Legionslager Sitz von Niederpannonien. Zum Schauplatz des Kaiserkultes und Sitz der Provinzversammlung bestimmte er - wie aus den vorhergehend zitierten Inschriften, den an die Reichsfeierlichkeiten knüpfenden Steindenkmäler hervorgeht das Gelände des aufgelassenen Militärlagers Gorsium. Dieser Schritt war Teil der Organisierung der neuen Provinz. Der nördliche Teil - das nördlich der Drau liegende Gebiet - der im Jahre 106 gegründeten Provinz war der zuletzt eroberte Teil Pannoniens. Während des vergangenen halben Jahrhunderts war hier die Romanisierung weit hinter der in den Gebieten südlich der Drau und im Umkreis der Bersteinstraße zurückgeblieben. Im Gebiet der neuen Provinz hatte unter den Flaviern eine einzige Siedlung den Rang einer Stadt erhalten, und das war Sirmium. 100 Ein wichtiger Bestandteil bei der Organisierung der neuen Provinz war die Errichtung von auf dem Niveau der Donauprovinzen stehenden Städten und daran anknüpfend die Schaffung eines concilium prouinciae. Diese Weiterentwicklung vollzog sich zur Zeit der Herrschaft Trajans nicht bis zur Verleihung des Stadtranges, man kann vermuten, daß auch die Bauarbeiten in dem heiligen Bezirk großen Ausmaßes bis 117 nicht abgeschlossen waren. Mit der Errichtung des heiligen Bezirkes wurde zur Zeit Hadrians, des ersten Statthalters und späteren Kaisers, begonnen. Allgemein bekannt ist Hadrians Leidenschaft für die Architektur, die verschiedenen Zweige der Kunst: Die Spuren dieser Leidenschaft sind auch in Gorsium zu spüren, unter anderen an den Zierbrunnen, können aber auch am Augustus-Tempel (Gebäude LXX) vermutet werden. Über die Siedlung neben dem heiligen Bezirk ist - außer dem Amphitheater - vorerst fast nichts bekannt. Fitz 1987, 184-185. Bánki 1987, 199, Nr. 147, Taf. IL; Banki 1988, 346 - 352. Fitz 1979, 194, 196.; Fitz 1995, 332 - 335.; Fitz 1998, 239 - 240. CIL, 18.-Mócsy 1959,77. Die area sacra aber kam in den bisher bekannten Fällen immer neben Siedlungen mit dem Rang einer Stadt zustande, und das kann auch im Falle Gorsiums nicht anders gewesen sein. Diese Praxis wird durch Zeichen bekräftigt, aus denen man darauf schließen kann, daß in Pannónia Inferior fünf Städte ihren Sitz in der Provinzversammlung hatten. Von diesen sind vier (Sirmium, Mursa coloniae, Aquincum und Bassiana) aus Inschriften bekannt. Von den aufgezählten kann aufgrund der Freilegungen und Inschriften keine einzige in Frage kommen, als fünfte muß auf jeden Fall Gorsium angesehen werden. Der heilige Bezirk - und wahrscheinlich auch die Stadt - wurde während der Markomannenkriege schwer zerstört. Der Augustus-Tempel, die großen Hallen und ein Teil der Gebäude wurden im Laufe der barbarischen Zerstörungen vernichtet. Beim Neuaufbau nach dem Krieg erfolgte die Wiederherstellung des Tempels der zu Göttern erklärten Kaiser auf Kosten des Septimius Severus, der im Jahre 202 an der Übergabe des Tempels teilnahm. So kann man annehmen, daß zur Zeit des Kaiserbesuches der Tempel des zu einem Gott erklärten Mark Aurel bereits fertiggestellt war. Im Jahre 260 wurde Gorsium abermals von den Barbaren angegriffen. Bei diesem Angriff wurde der heilige Bezirk vollkommen zerstört und wahrscheinlich auch der größte Teil der Stadt. In den kommenden Jahren wurde ein Teil der Ruinen, die bearbeiteten Steine, nach Intercisa zur Wiederherstellung der Militärlager an der Donau abtransportiert. Gorsium lag mehr als drei Jahrzehnte in Trümmern, die verbliebene Bevölkerung errichtete sich aus dem Schutt einfache Bauten. 101 Zum Neuaufbau kam es erst zur Zeit der Tetrarchie, das heißt, an der Wende vom 3. zum 4. Jahrhundert. Der Wiederaufbau des heiligen Bezirkes wurde zu dieser Zeit - unter den grundlegend veränderten Bedingungen - nicht in Erwägung gezogen. Als die für diesen bestimmte Stelle wurde das Stadtzentrum auserwählt, wo das Palais und diesem gegenüber die Garnisonskaserne errichtet wurden. Bei dem Neuaufbau kehrte man - der durch die Stadt führenden Straßenordnung folgend - mit der Erneuerung der decumanus maximus und cardo maximus wieder zur (Lager)Struktur im 1. Jahrhundert zurück. Die Innenstadt, die aufgrund der bisherigen Freilegungen Zivilstadtzentrum geworden war, umgab man mit einer Mauer. Die zum Vorschein gekommenen Münzen, die datierbaren Schichten und die Benutzung der bearbeiteten Steine aus der früheren Periode datieren den Aufbaubeginn eindeutig in die letzten Jahrzehnte des 3. Jahrhunderts. Der unregelmäßig viereckige Grundriß der mit einer Mauer umgebenen Innenstadt und der Charakter der Ecktürme führten in der Forschung zur Aufwerfung einer anderen Datierung und Deutung: Das Stadtzentrum sei eine der Mitte des 4. Jahrhunderts entstandenen befestigten Siedlungen gewesen. Das allerdings ist durch 101 Fitz 1967/68, 222-223. 23