Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 32. 2002 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2003)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: A császárkultusz szentkerülete Alsó-Pannoniában. p. 7–35.

die neben den Zivilgebäuden, den Wohnhäusern der Stadt, in deren Nachbarschaft errichteten Stadtvierteln nicht annehmbar. Es ist eine andere Frage, ob der anstelle des heiligen Bezirkes auf zentraler Initiative hin errichtete, durch eine Mauer abgesicherte Stadtteil als Sitz des Stadthalters der neuen Provinz Valeria betrachtet werden kann. Das Palais bedeutenden Ausmaßes und die Kaserne sind ein weitaus realeres Argument für die Statthalterresidenz, als die sich auf die Zeilen des Ammianus Marcellinus stützende, nicht zu beweisende Schlußfolgerung 102, Sopianae sei das Zentrum der neuen Provinz gewesen. 103 In der dicht bebauten Stadt wurden bisher durch Ausgrabungen die Überreste eines klassischen Tempels, zwei frühchristliche Basiliken, zwei Bäder, ein weiteres öffentliches Gebäude, eine Reihe von Wohngebäuden für verschiedene Zwecke und weitere Straßen zutage gebracht. Über das Schicksal der äußeren Viertel konnte nur aus den Ereignissen im südlichen Stadtteil gefolgert werden. Das bei den Ausgrabungen von 1934 erwähnte Gebäude II m war im zweiten Drittel des 4. Jahrhunderts gebaut und zusammen mit den benachbarten Gebäuden von seinen Bewohnern nach 378 verlassen worden. An ihre Stelle wurde ein Friedhof angelegt, der bis 430 benutzt wurde. Die Bewohner sind aller Wahrscheinlichkeit nach in das mit Mauern umgebene Zentrum gezogen, wo zu dieser Zeit neben die Stadtmauern Häuser von schwacher Qualität in Mengen errichtet wurden. Das Weiterbestehen der Siedlung kann anhand der späteren Friedhöfe verfolgt werden. Außer dem erwähnten Friedhof 1 von Südherculia ist noch ein anderer in der Nähe des südöstlichen Eckturmes bekannt. Aufgrund der Funde wurde dieser Mitte des 5. Jahr­hunderts benutzt. Die weiteren Friedhöfe wurden dann schon außerhalb der Stadtmauern auf den unbewohnbar gewordenen Geländen angelegt. Ein solcher ist aus dem östlichen Teil der Stadt bekannt, ein andere großer Friedhof befand sich im Zentrum. Hier kamen auch awarische Gräber vor, aber auch im Mittelalter wurde hier bestattet. Bis zum Einfall der Mongolen war Gebäude III aus dem 4. Jahrhundert die Kirche des kleinen Dorfes. Später dann wurde südlich der 1242 zerstörten Kirche eine kleine Dorfkirche gebaut, um die herum bis Mitte des 16. Jahrhunderts bestattet wurde. Im Mittelalter wurden die noch existierenden römischen Bauten von den einige Ammianus, XXVIII, 1,5. Sopianae hatte zweifellos in der spätrömischen Periode eine bedeutende Rolle inne, auf deren Charakter man in erster Linie aus seiner Lage folgern kann. Sicher ist es nicht zufällig, daß die Mitte des 4. Jahrhunderts errichteten befestigten Siedlungen entlang der aus Sopianae führenden Straßen aufgebaut worden waren. Wenn diese Siedlungen militärischen Charakters waren, dienten sie zur Unterbringung der illyrischen Armee. Die besondere militärische Bedeutung Sopianaes - die durch die neue Straße, die durch die Stadt verlief und die westlichen Provinzen mit den östlichen verband, noch betont wird - macht es wahrscheinlich, den Sitz des magister militum Ulyriens hier anzunehmen (Fitz 1993/95, 1192). Bánki 1961/62, 146, 152.; Bánki 1963/64a, 91 - 127.; Bánki 1963/64b, 213, 219. Dutzend Familien ausmachenden Bewohnern Fövenys benutzt. Das ist das Bild, das aufgrund der Ausgrabungen und durch die Neudeutung der historischen Daten heute über Gorsium gegeben werden kann. Im Laufe der nun schon seit 46 Jahren erfolgenden Ausgrabungen zeigte sich, daß in der zweiten Periode der Siedlung eine von der in der vorhergehenden Periode grundlegend abweichende Bautätigkeit vorgenommen worden war. Um einen für Aufzüge und verschiedene Programme geeigneten zentralen Platz standen in der Provinz anderswo nicht zu findende Gebäude: außer dem zentralen Tempel, an dessen Ausmaße kein anderer bisher bekannter Tempel heranreicht, große Hallen, ein Gästehaus und Speisesaal und nicht zuletzt eine ganze Reihe von Tempeln und Heiligtümern. Es ist eindeutig, daß an dieser Stelle, auf staatlichem Gebiet zu Beginn des 2. Jahrhunderts infolge der Zweiteilung Pannoniens ein großangelegter heiliger Bezirk zustande gekommen war, wegen dem der wichtigste - an der Kreuzung von sieben Straßen gelegene - Verkehrsknotenpunkt Nordostpannoniens verlegt werden mußte. Das Fundmaterial der Tempel widerlegt eindeutig die ohne Beweise aufgeworfenen Hypothesen, wonach Gorsium der Schauplatz für den Kult einer östlichen Gottheit gewesen wäre. DIE INSCHRIFTEN AUS INTERCISA Aufgrund der Klärung der an das Gebiet des einstigen Dorfes Föveny geknüpften und seit dem 19. Jahrhundert bekannten Daten sowie der seit 1958 erfolgenden Grabungen hat sich einheitlich, eine in vieler Hinsicht noch nicht vollkommene Übersicht über die Rolle Gorsiums im 2./3. Jahrhundert herauskristallisiert. Aufgrund des im Jahre 211 erwähnten Mark-Aurel­Tempels, der sich an das Jahr 202 knüpfenden Ereignisse, der Erneuerung des zentralen Tempels durch die Kaiser und der bedeutenden Anzahl von Tempel kann man es als eindeutig erachten, daß auf dem Gelände Gorsiums eine während der Herrschaft Trajans errichtete area sacra bedeutenden Ausmaßes bestand. Die bisher bekannten Götterskulpturen und Inschriften lassen keinen Zweifel darüber aufkommen, daß der heilige Bezirk nicht dem Kultus irgendeiner östlichen Gottheit gedient hatte. Alle diese Feststellungen würden durch keinen Beweis geschwächt, der die Existenz eines ähnlichen heiligen Bezirkes auf dem Gebiet von Pannónia Inferior beweisen würde, und solche Inschriften bekannt sein würden, aufgrund deren der heilige Bezirk des Kaiserkultes auch anderswo vermutet werden kann. Die Klärung des Ursprungs der in Sárpentele und Stuhlweißenburg zum Vorschein gekommenen Inschriften und bearbeiteten Steine war bei der Beurteilung Gorsiums 24

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