Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 31. 2001 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2002)

Tanulmányok – Abhandlungen - Nagy Levente: Spezifische Beigabensitten in den römerzeitlichen Hügelbestattungen in Komitat Fejér. p. 7–18. t. I–VIII.

Nach westpannonischen Analogien ist es vorstellbar, daß der steinerne Grabkammer von Sárbogárd-Tringer­Gehöft mit reichem Fundmaterial (Kralovánszky 1962, 262) auch mit Hügel bedeckt worden sei, aber bis die Publikation des Grabes nicht erscheint, sollen wir die Frage offen lassen. Die Tabellen enthalten nicht die in der älteren Fachliteratur ohne beweisende Daten als Hügel bezeichnete Gräber von Sárbogárd-Alsótöbörzsok, und die noch unpublizierten Ringmauer eines römerzeitlichen Objekten in Szabadbattyán, Grabung von Gabriella Nádorfi. 3 Wir haben in die Tabellen auch die Funde der in Komitat Fejér am ausführlichsten publizierten einhei­mischen Siedlung Tác-Margittelep aufgenommen, um das Fundmaterial der einheimischen Gräber und Siedlungen zu vergleichen. Aus unseren Tabellen stellt sich heraus, daß in der untersuchten Region sowohl Hügelgräberfelder mit größerer Hügelzahl (Pátka, Alsószentiván, Mező­szilas), als auch Gräberfelder ohne Hügel vorhanden sind, und auch noch einige alleinstehende Wagengräber (Vajta, Sárszentmiklós, Nagylók) bzw. ein Grabkammer (Sárbo­gárd-Tringer-Gehöft). In der Forschung liest man oft über die Hypothese der sog. „verpflügten" Hügel, wonach viele Gräber der heute als hügellos gekannten Gräberfelder ursprünglich mit Hügel bedeckt wurden, da ihr Fundmaterial den Funden aus den Hügeln sehr ähnlich ist (Palágyi-Nagy 2000, 53­54 mit weiterem Literatur). Allerdings kann man nach den bisher veröffentlichten Fundumständen nicht beweisen, ob die in mehreren Fällen mit Sandgrubenbau gestörten hügellosen Gräber ursprünglich Hügelgräber gewesen wären (Kralovánszky 1962, 262; Bánki 1998, 65ff; Vágó 1960, 43). Die Zugehörigkeit von Grabsteinen mit Inschriften zu Hügel konnte bei den untersuchten Gräberfeldern aus Komitat Fejér nicht bewiesen werden. Wenn wir die aus Auxiliarkastellen abgeschleppten Steine nicht berück­sichtigen (Alföldi 1941, 39, 58; Alföldy 1963-64, 87), haben wir auch einige Grabstein- und Altarinschfriften, die aus einem solchen Fundort bekannt sind, wo in der Nähe vermutlich Hügelgräber lokalisiert waren. Die in den Inschriften stehenden Namen, die abgesehen von einigen illyrischen Wirkungen vor allem keltisch sind, sind die folgenden: 1. Natus (Naius?), Sohn des Radaius aus dem Gräber­feld Kálóz, Kishörcsök-puszta (Fitz 1967-68, 204-205, Abb. 17; Lörincz 2000, 96; Lörincz 2002, 22; Szabó 1964, 171; RIU VI 1481), 2. Vindo, Saturnini f(ilius), Ammuta Mogetionis f(ilius) und Brogimarus aus der Nähe des Gräberfeldes Sárbogárd, Alsótöbörzsök auf einem Grabstein mit H(ic) S(iti) S(unt) und T(itulum) M(emoriae) P(osuit) - Formeln (CIL III, 15151 = RIU VI, 1482; Holder I 1896 (1961), 620; Holder II 1904 (1962), 608; Holder III 1907 (1962), 343, 599; Mócsy 1959, 182, 197; Fitz 1961-62, 44-45; Vortrag von G. Nádorfi an der Sitzung der Ungarischen Gesellschaft für Archäologie und Kunstgeschichte, April 2000. Lörincz 2000, 85; Lörincz 2002, 172; Lörincz-Redö 1994, 100, 323; Szabó 1963, 221, 224), 3. Bato, Sohn des Tranto araviscus, Firmus (ein allgemein bekannter Name im ganzen Reich), und Mogitmarus auf einem Grabstein mit H(ic) S(itus) E(st) und T(itulum) M(emoriae) P(osuit) -Formeln, außerdem Ulpius Bitumari f(ilius) Biausco auf einem Militärdiplom von 27. Dez. 159 n. Chr., alle aus Alsószentiván (CIL III, 3325 = RIU VI, 1484; Fitz 1970, 33; Erdélyi 1974, 21; Schoberl923, 210; Mócsy 1959, 166, 174, 182, 193, 256; Fitz 1961-62, 44-45; Lörincz-Redö 1994, 278, 292; Holder I 1896 (1961), 415; Holder II 1904 (1962), 610, 1904; Lörincz 1999, 142-143; Lörincz 2000, 85, 128; CIL XVI 112(A); Roxan 1978, 22; Visy 1979-80, 96ff.; Szabó 1963, 232; Szabó 1964, 167.). Römische Namen tragen nur die Personen auf zwei Inschriften aus Pátka, auf einem Altar an Serapis (?) des Putiolanus, Aurelius Valentianus (veteranus legionis II adiutricis) und auf einem Altar an Liber und Libera P. Magnius Victoriunus (CIL III, 10343-10344 = RIU VI, 1400-1401; Fitz 1970, 36; Mócsy 1959, 156, 179, 196 mit einer Möglichkeit der Entstammung des Magnius aus dem keltischen Wurzel *Mag; Lörincz 2000, 46; Lörincz 2002, 140). Das cognomen Aurelius verbreitete sich aber vor der Herrschaft des Septimius Severus und Caracalla vor allem in Italien uns Südgallien, und im Falle der Identifizierung des Altars RIU VI, 1400 mit einer Serapis­Weihe, weist auch die Verbreitung dieser Kult in Pannonién auf das 3. Jh. hin (Mócsy 1959, 151; Alföldy 2000, 66-67; Mráv 2000, 67ff). Deshalb seien diese zwei Altäre vielleicht weniger aussagekräftig bei der Unter­suchung der Bevölkerung der früheren einheimischen Siedlung von Pátka, zu der auch die Hügel gehörten. Nach dem Zeugnis von Tabelle 2. enthalten die von uns untersuchten Hügelgräber, Wagengräber, und Grab­kammer Gefäßgarnituren mit Töpfe, Schalen, Schälchen, Krüge, Becher (Abb. 5.), in den reicheren Bestattungen (z. B. Mezőszilas, Sárbogárd und die Wagengräber) Kannen, Krüge, Schalen, Griffschalen, Bronzekelle- und SiebgarniturGebrauchsmittel zum Weiterleben im Grab oder im Jenseits, wie Kästchen, (Felsőcikola, Pátka, Alsószentiván, Mezőszilas), Spiegel (Felsőcikola, Mező­szilas), Eisenmesser (Mezőszilas, Pátka, Felsőcikola, Sárbogárd, Tringer-Gehöft), in den reicheren Wagen­gräbern strigiles (Kálóz, Vajta), eiserne Klappstühle (Kálóz) In fast allen Gräberfeldern Trachtstücke/Schmuck (vor allem Fibel) Waffen und Wagen mit Pferde und Pferdgeschirr, vor allem in den Wagengräbern. Da diese Beigaben in Italien nicht, oder sehr selten ins Grab gelangen, können sie als Zeugnisse der sog. einheimischen (keltischen) Beigabenbrauch gehalten werden (Fasold 1993, 382-384; Groeneveld 1998, 393­396; Lenz 1998, 367; Nagy 2002, 302; Hesberg 1998, 17­9

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